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Themen

Hier findet sich eine Zusammenfassung unserer vielfältigen politischen bzw. aktionistischen Tierschutz-Tätigkeiten und Petitionen. Es werden jeweils die aktuellen Themen aus unseren Newslettern hinzugefügt, sodaß die Bereiche immer am neuesten Stand bleiben.

 

Sie können hier die chronologische Liste nach verschiedenen Themen, Titeln oder auch Daten filtern.

 

Hierzu zählen z.B. unsere alljährlichen Kampagnen bezüglich der Fohlenmärkte bzw. unsere diesbezüglichen Freikauf- und Vermittlungsaktionen, allgemeine (politische) Tierschutz-Themen, unsere Beteiligung an internationalen Tiertransport- oder Anti-Schächt-Kampagnen, unsere Arbeit für die Verbesserung der Tierschutz-Gesetzgebung für Schweine, Geflügeltiere, Kaninchen und andere Tierarten oder für ein/e Einschränkung/Verbot tierquälerischer Jagdpraktiken. Weiters finden Sie hier Berichte über unsere Auslandsprojekte, wie Streunerhunde in Sri Lanka und Eselhilfe in Ägypten, aber bisweilen auch andere Hilfsaktionen bzw. Petitionen, an denen wir uns beteiligen (z.B. gegen das alljährliche brutale Robben-Massaker in Kanada oder die grausamen Schächtpraktiken beim jährlichen Kurban Bayrami-Opferfest). Zudem bringen wir u.a. alternative Sichtweisen über die von WHO oder anderen "Gesundheits"-Behörden ausgerufene "Seuchen" und Zwangsimpfkampagnen. Darüber hinaus auch kritische Beiträge zu Gentechnik, Patentierung von Leben, EU und Tierschutz sowie allgemein zur EU und der daraus resultierenden - oft absurden - verpflichtenden Gesetzgebung für Österreich.

z.B. 21/10/2024
11.10.2018

Wieder 8 Pferdeseelen freigekauft!

Letzten Freitag fand in Stadl Paura, OÖ die traditionelle Noriker-Fohlenversteigerung statt – und ANIMAL SPIRIT war als einzige Tierschutz-Orga wieder vor Ort. Es waren nicht so viele Fohlen wie in den letzten Jahren angemeldet – etliche werden heute schon übers Internet verkauft und vielleicht haben ja doch unsere jahrelangen Appelle etwas gefruchtet und es wird insgesamt weniger gezüchtet? Wie auch immer, wir konnten an diesem Tag wieder 5 Fohlen und eine alte Ponystute freikaufen, und ein paar Tage davor bereits 2 weitere Norikerfohlen. Lesen Sie dazu den Bericht unserer Engelberg-Gnadenhofleiterin und ANIMAL SPIRIT-Aktivistin Marion über ihre Eindrücke bei dieser Fohlenauktion:

„Wir sind auf dem Heimweg von der Fohlenauktion in Stadl Paura, wo sich immer wieder die gleichen Menschen zu dieser furchtbaren Veranstaltung versammeln. Die gleichen abgestumpften Teilnehmer, Menschen die vom Leid dieser armen Wesen profitieren. Mag sein, daß ich hier voller Vorurteile bin, aber jedes Jahr das Weinen der Fohlen zu hören, sie sind meist viel kurz angebunden, manche apathisch, manche panisch und einige wenige Wehrhafte, gegen diese anachronistische Tradition. Es ist jedes Jahr schwerer zu ertragen -  sieht denn niemand das unendliche Leid der Tierkinder, weg von der Mama, rein in den Pferdehänger? Vorgeführt, um oft doch am LKW der Schlächter zu landen.

Nach der Versteigerung mußte ich auch noch zu einem Pferdehändler in der Nähe, um dort den Kauf und Transport von zwei von uns freigekauften Noriker-Schlachtfohlen zu fixieren. Dort angekommen, entdeckte ich noch zwei wunderschöne alte Norikerstuten. Der Händler erzählte mir, daß er sie aus einer Reitschule im Bundesland Salzburg geholt hatte. Er müsse sie kommende Woche zum Schlachter nach Deutschland fahren. Auf meine Bitte, mir etwas Zeit zu geben, damit wir einen Ort für einen würdigen Lebensabend der beiden finden können, sagte er, daß das nicht ginge. Die Betreiberin der Reitschule möchte die Schlachtbestätigung und wünscht keine Weitervermittlung. Es zerreißt mir beinahe das Herz, das Übel liegt nicht nur bei den Händlern und Schlächtern, nein, es sind auch diese herzlosen Menschen, welche, nachdem sie jahrelang von ihren Pferden profitiert hatten, nicht einen Funken Anstand zeigen und sich nicht einmal ansatzweise um einen angemessenen Lebensabend für die ihnen anvertrauten Wesen bemühen.

Wie betäubt verlasse ich den Stall und sehe in zwei weitere traurige Augen. Sie gehören zu einer alten Ponystute, der ehemalige Besitzer hat sie gegen ein jüngeres Pferd eingetauscht. Schon wieder die gleiche Geschichte - „abgeschoben weil zu alt“. Mir ist wohl bewußt, daß an jeder Ecke Pferde in Not warten und wir nicht alle retten können, daß besonders die Alten mehr Pflege und Kosten verursachen und daß das Geld im Tierschutz immer knapp ist. Aber nur zwei Tage später haben mein Kollege und ich dann das Pferdchen doch noch freikaufen und vom Händler zu uns  holen können. Wir haben sie „Omi“ getauft, sie steht nun sichtlich zufrieden auf der Weide am Gnadenhof Engelberg und genießt die warmen Spätsommertage. Vielleicht möchte uns jemand mit einer Patenschaft unterstützen, damit wir auch weiterhin für diese wunderbaren Wesen sorgen können.“

Bereits kommende Woche sind wir wieder in Salzburg und Tirol unterwegs und werden 8 weitere Tierkinder freikaufen, auf die jeweils ein schöner privater Lebensplatz in Österreich und Deutschland wartet (wir geben sie nur per Schutzvertrag an die neuen Besitzer ab). Am 23. Oktober sind wir dann noch bei der letzten großen Versteigerung in Maishofen. Da unsere jährlichen Fohlenrettungsaktionen jedes Mal viel Geld kosten, hier nochmal unsere Spendenkontonummer IBAN: AT82 6000 0000 7569 4953, ist aber auch online möglich. Vielen Dank an alle, die uns hier bereits unterstützt haben! Anfragen bezüglich Fohlenvermittlungen bitte an tanja@animal-spirit.at oder +43 – (0) 2774-29330. Vielen Dank!


11.10.2018

www.krone.at: „Respekt vor dem Tier“

Italien will rituelles Schächten verbieten

In Italien soll die rituelle Schlachtung von Tieren ohne Betäubung verboten werden: Die Rechtsaußen-Partei Lega hat unter der Federführung von Innenminister Matteo Salvini zwei Gesetzesvorschläge vorgelegt, die die bisherigen Ausnahmen aufheben sollen. „Es ist  eine Frage des Respekts vor dem Tier als fühlendem Wesen“, hieß es dazu. Italien würde damit anderen europäischen Ländern wie den Niederlanden, Polen oder der Schweiz folgen, in denen die rituelle Schlachtung bereits verboten ist.

Leser-Reaktionen darauf siehe unter www.krone.at/1783521

ANIMAL SPIRIT will auch in Österreich ein Ende der unsinnigen und extreme Tierqual verursachenden Ausnahmebestimmungen zum Schächtverbot „im Namen Gottes“ erreichen und hat daher sowohl einen Offenen Brief an die Bundesregierung geschrieben, als auch die Online-Petition "Ausnahmsloses Verbot des betäubungslosen Schächtens" gestartet!


02.10.2018

Heutige APA-OTS-Aussendung: ANIMAL SPIRIT rettet wie jedes Jahr Dutzende „Schlachtfohlen“ vor dem Tod - „Welttierschutztag gilt bei uns nicht nur für Hunde und Katzen“

„Seit 16 Jahren setzt sich der Tierschutzverein ANIMAL SPIRIT v.a. für sog. „Nutztiere“ ein, zu denen leider im Endeffekt auch die Pferde, und im Herbst besonders die Haflinger- und Noriker-Fohlen gehören“, so Obmann und Tierarzt Dr. Franz-Joseph Plank. „Nach einem großteils schönen Sommer auf den Almen werden diese nämlich ab September zum Kilopreis bei den diversen Versteigerungen in Salzburg, Kärnten, Tirol und Oberösterreich an Viehhändler aus dem In- und Ausland verschachert und danach auf eine meist weite Reise nach Italien oder sogar Ukraine und Rußland geschickt!“

Nach den ersten Auktionen in Mauterndorf, Abtenau und Maishofen (jeweils Salzburg) geht es kommenden Freitag, den 5. Oktober, weiter in Stadl Paura, OÖ zur traditionellen Norikerfohlen-Versteigerung. ANIMAL SPIRIT wird auch heuer wieder präsent sein, dort so viele Pferdekinder wie möglich freikaufen und an ausgesuchte Plätze in Österreich und Deutschland weitervermitteln. Diese privaten ÜbernehmerInnen wurden alle bereits im Vorfeld organisiert und die Fohlen werden gleich im Anschluß – mithilfe eines kleinen, auf Fohlentransporte spezialisierten Unternehmens – zu diesen gebracht und per Schutzvertrag (keine Züchtung, keine Schlachtung, artgerechte Haltung etc.) abgegeben.

Im September hat ANIMAL SPIRIT bereits die ersten 12 Haflinger-Fohlen in Tirol freigekauft und an verschiedene Privatplätze gebracht. Bereits seit 16 Jahren ist ANIMAL SPIRIT bei den diversen Fohlen-Versteigerungen und konnte so mittlerweile fast 800 Tierkindern das Leben retten. Die größten Noriker-Auktionen sind jeweils in Maishofen (Bundesland Salzburg), wo heuer die letzte am 23. Oktober stattfinden wird und wo wir wieder mit Infostand und Videos auf das Schicksal der „Schlachtfohlen“ aufmerksam machen werden.

Subventionen und Überproduktion machen Fohlen erst zu „Schlachtvieh“ – wann bekommen Pferde endlich Rechte?

Die immer gleichen Gründe für die alljährliche Überproduktion von Haflinger- und v.a. den Norikerfohlen ist zum einen die Empfehlung, daß Stuten jedes Jahr gedeckt werden – also nicht „leer stehen“ – sollen und die Fohlen den Sommer über gerne als Touristen-Attraktionen auf den Almen präsentiert werden; zum anderen entsprechen nur wenige der geborenen Fohlen den „Schönheitsidealen“ der Zuchtverbände und dürfen nur am Leben bleiben, wenn sie weiter zur Zucht verwendet werden oder überdurchschnittlich viel Geld einbringen. „So werden noch immer die Mehrheit der wenige Monate alten – v.a. männlichen - Fohlen dieser beiden Rassen nach Italien oder sonstwohin gekarrt und zu „Rösslbraten“, Fohlen-Steaks oder Leberkäse verarbeitet, wenn nicht wir von ANIMAL SPIRIT oder andere Tierschützer sie freikaufen würden.

Dazu kommen noch diverse EU- und AMA-Subventionen aus Steuergeldern bzw. Prämien der Zuchtverbände für sog. „Elitefohlen“, wie etwa für die - angeblich aussterbende – „Nutztierrasse“ Noriker, wodurch die Weiterzucht erst richtig rentabel wird. „Anläßlich des kommenden Welttierschutztages appellieren wir – wieder einmal - an die Politik, daß zumindest Pferde nicht mehr als „Nutztiere“ bzw. bloße Fleischlieferanten betrachtet werden und zumindest dieselben Rechte bekommen wie Hunde und Katzen auch“, so Dr. Plank abschließend.

Da unsere jährlichen Fohlenrettunsaktionen natürlich Geld kosten, hier nochmal unsere Spendenkontonummer IBAN: AT82 6000 0000 7569 4953 oder auch online. Vielen Dank an alle, die uns bereits unterstützt haben! Für die kommenden Auktionen werden auch noch weitere private Plätze gesucht, an die wir die Pferdekinder per Schutzvertrag abgeben können und wo sie im Idealfall ihr Leben lang bleiben können. Anfragen bitte an tanja@animal-spirit.at oder +43 – (0) 2774-29330. Vielen Dank!


02.10.2018

detektor.fm: Ist das gerecht? | EuGH zu Halal- und Bio-Fleisch: “Bio ist eben wirklich nur bio”

Kann rituell geschlachtetes Fleisch gleichzeitig halal und bio sein? Ein französisches Berufungsgericht hat diese Frage nun an den Europäischen Gerichtshof weitergereicht.

Rituelles Schlachten: Halal und koscheres Fleisch

Nach den rituellen Vorgaben im Judentum und im Islam werden Tiere bei der Tötung geschächtet. Das heißt, sie bluten aus. Dieses Fleisch bezeichnet man dann als halal oder koscher. Ob man die Tiere dabei betäuben soll oder nicht, ist umstritten ( www.huffingtonpost.de/). In Deutschland ist die Schächtung ohne Betäubung verboten, während es in Frankreich prinzipiell erlaubt ( www.tagesspiegel.de/) ist, Tiere auch ohne Betäubung zu schlachten.

Der Streit

Französische Tierschützer sind sich einig: Wenn Tiere bei der Tötung möglicherweise nicht betäubt werden, widerspricht das den Voraussetzungen für die Kennzeichnung mit dem Bio-Siegel. Bereits 2012 haben sie deshalb beim Ministerium für Landwirtschaft und Ernährung beantragt, daß Halal-Fleisch nicht mit dem Bio-Siegel versehen wird. Allerdings hat das Ministerium das abgelehnt, sodaß der Streit vor Gericht gelandet ist. Das Berufungsgericht war sich der Sache nicht sicher und hat die Frage deshalb dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) vorgelegt. Der muß jetzt entscheiden, ob die Verordnung zum EU-Bio-Siegel einer Kennzeichnung als halal widerspricht.

EU-Biosiegel

Der EuGH-Generalanwalt Nils Wahl geht davon aus, daß auch Fleisch, das von geschächteten Tieren stammt, das Bio-Siegel erhalten kann. Denn die Vorschriften, was alles überhaupt als halal bezeichnet wird, sind europaweit nicht einheitlich geregelt. In seinem Schlußantrag im Verfahren rät er dem Gericht, die Vergabe des EU-Biosiegels an Halal-Fleisch nicht zu verbieten.

Vielleicht sollten wir den Fall zum Anlaß nehmen, mehr Transparenz auf dem Gebiet der Kennzeichnung für den Verbraucher zu schaffen. – Achim Doerfer

Anm. von ANIMAL SPIRIT: Daß die EU jetzt auch noch die Leichenteile grausam geschächteter Tiere als „Biofleisch“ zulassen will, ist einer der Gründe, warum ANIMAL SPIRIT -zumindest für Österreich - ein ausnahmsloses Verbot des betäubungslosen Schlachtens fordert und dazu diese Petition gestartet hat: Online-Petition für ausnahmsloses Verbot des betäubungslosen Schächtens in Österreich: Keine Tierquälerei „im Namen Gottes!“


02.10.2018

"Ende dem Käfig-Zeitalter": Start einer EU-weiten Kampagne

Am 25. September fand im EU-Parlament in Brüssel der Start Bürger-Initiative für ein Ende von Käfighaltungen in der Landwirtschaft statt

Diese Kampagne wurde von unserer englischen Partner-Organisation CIWF (Compassion in World Farming) initiiert. Ziel der Initiative ist es, die „Nutz“-Tiere in der Landwirtschaft europaweit aus den schrecklichen Käfigen zu befreien.

Denn in der EU werden noch immer über 300 Millionen Tiere für die Fleisch- und Eierproduktion in Käfigen eingesperrt. Den größten Anteil daran haben natürlich weiterhin die Legehühner, obwohl die „konventionelle“ Käfighaltung seit 2012 verboten ist. Denn auch die seit damals erlaubten „ausgestalteten Käfige“ bieten in keinster Weise ein artgerechtes Leben für die Eierproduzentinnen.

Aber auch die Schweine leiden weiterhin besonders durch die Käfig- bzw. Kastenstandhaltung: Denn sowohl in der Trächtigkeitsphase, als auch nach dem Abferkeln dürfen Sauen noch immer – wenn auch zeitlich eingeschränkt – in quasi körpergroßen Käfigen (Kastenstände bzw. Abferkelbuchten) gehalten werden – ein unhaltbarer Zustand!

Diese EU-weite offizielle Bürger-Initiative sollte innerhalb eines Jahres zumindest eine Million Unterschriften in mindestens sieben EU-Ländern zusammenbringen. Ein Anliegen, welches laut Umfragen von einer überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung unterstützt wird – nur mitmachen/unterschreiben (mit Paßnummer) ist notwendig!

HIER geht es zur EU-weiten Initiative gegen Käfige: End the Cage Age


02.10.2018

WWF: 10 Mythen rund um den Wolf

Meister Isegrim im Mythen-Check

Ist der Wolf eine wilde Bestie? Kann man sich noch sicher im Wald bewegen? Wie realistisch ist ein wolfsfreier Alpenraum? Die Rückkehr des Wolfes nach Österreich wirft nicht lediglich viele Fragen auf, sondern es kursieren auch zahlreiche faktenfreie Behauptungen über die Rückkehr der Wölfe nach Österreich. Helfen auch Sie uns, mit den Ressentiments und Stammtischparolen aufzuräumen! Hier 10 Mythen zur Rückkehr des Wolfes:

Mythos 1 - Der Wolf ist mehr als 100 Jahre lang niemanden abgegangen

Wölfe sind als heimische Wildtiere die jahrhundertelang die Landschaft bereicherten ein wichtiger und natürlicher Bestandteil der heimischen Artenvielfalt. Die Rückkehr des Wolfes ist somit aus Naturschutzsicht  positiv zu bewerten. So hält der Wolf den Wildbestand in guter Kondition, denn Wölfe jagen vor allem jene Tiere, die sie leicht erbeuten können. Kranke oder schwache Tiere bemerkt der Wolf früher als der Jäger. Diese fallen dem Wolf daher eher zum Opfer als kräftige, gesunde Individuen.
Die Anwesenheit des Wolfes wirkt sich somit positiv auf die Gesundheit unseres Wildbestandes aus. Wölfe können auch andere Arten wie zum Beispiel den Goldschakal oder die nicht einheimische und stark waldschädigende Wildart Mufflon in Schach halten.
Auch kann der Wolf helfen die viel zu hohe Zahl an Hirschen, Rehen und Wildschweinen in Österreich zu senken. Unser Land hat europaweit gesehen die höchste Dichte dieser Wildtiere und deshalb auch massive Problem mit Verbiß-Schäden. Trotz aller Bemühungen durch die Jägerschaft ist es nicht gelungen, den Wildbestand in den letzten Jahren zu senken. Hier könnte der Wolf dem Jäger ein wichtiger Helfer sein.  

Mythos 2 - Mensch und Wolf haben sich noch nie verstanden, das war noch nie eine gute Beziehung

Die frühe Partnerschaft unserer Jäger-und-Sammler-Vorfahren mit dem Wolf war eine der wichtigsten Innovationen der Menschheit. Die Erstbegegnungen fanden vor 40.000 Jahren statt. Dabei haben die Menschen entdeckt, wie ähnlich uns die Wölfe im Sozialsystem und in der Lebensweise sind. Beide sind Laufjäger, leben in kleinen Gruppen, kooperieren innerhalb der Gruppen sehr gut beim Jagen und der Aufzucht der Kinder und verteidigen sich gegen ihre Nachbarn. Aus diesen Beziehungen gingen unsere Hunde hervor, die immer schon wichtige Partner der Menschen waren.
Ein gutes Management schafft die Voraussetzungen für ein möglichst reibungsloses Zusammenleben zwischen Wolf und Mensch. Der WWF setzt sich für ein Management ein, das sowohl die Interessen der Betroffenen als auch die ökologischen Herausforderungen berücksichtigt. Engagierte, länderübergreifende Schutzbemühungen innerhalb der EU sind für den Wolf bzw. andere weit wandernde Tierarten von großer Bedeutung. An Herdenschutz-Maßnahmen, wie sie beispielsweise in Österreich bei Kals am Großglockner getestet wurden, führt kein Weg vorbei, wenn man eine möglichst friedliche Koexistenz mit dem Wolf erreichen und Schafe effektiv schützen will. In unserem Nachbarland Schweiz, sowie in Frankreich und Italien hat man mit solchen Herdenschutzprojekten bereits gute Erfahrungen gemacht. Wir Menschen haben kein Monopol auf die alleinige Nutzung der Landschaft, sondern teilen mit dem Wolf den gleichen Lebensraum.

Mythos 3 - Kommt der Wolf sterben viel mehr Schafe

Rund 380.000 Schafe werden in Österreich gehalten, davon ca. zwei Drittel auf den Almen. Viele Schafe kommen durch Blitz- und Steinschlag oder Schneedruck ums Leben oder werden Opfer von Krankheiten. Dieser so genannte „natürliche Abgang“ ist Todesursache für bis zu 10.000 Schafe in Österreich pro Jahr. Diese Zahl ist auch deshalb so hoch, weil die Schafe nicht immer ausreichend betreut werden. Durch die Rückkehr des Wolfes wird es nötig sein, die Herden in kürzeren Abständen aufzusuchen und zu kontrollieren oder sie manchmal sogar durchgehend durch einen Hirten zu beaufsichtigen. Durch die bessere Betreuung, wird es möglich sein, Krankheiten oder Gefahren schneller zu erkennen und somit hunderten bis tausenden Schafen das Leben zu retten.

Mythos 4 - Der Wolf ist eine wilde Bestie und greift Menschen an

Der Wolf ist mit Sicherheit kein Kuscheltier, aber ebensowenig ein wilde Bestie. Die Gefahr, von einem Wolf angegriffen zu werden liegt nahezu bei Null. Es ist weitaus wahrscheinlicher, daß einem beim Spaziergang im Wald ein Ast auf den Kopf fällt.
Der Wolf hat natürlich das Potential Menschen zu verletzen. Aus diesem Grunde sollte man Wölfen mit Respekt begegnen, ihnen nicht nachlaufen und sie keinesfalls füttern – genauso wie bei anderen Wildtieren auch. Gesunde Wölfe reagieren scheu und vorsichtig auf Menschen. Im Vergleich zu anderen wehrhaften Tieren wie Wildschweinen oder Kühen wird die Gefährlichkeit des Wolfes stark überschätzt bzw. wird von einzelnen Interessenvertretern Panikmache betrieben. Die Fakten sprechen eine andere Sprache: Seit der Rückkehr der Wölfe nach Deutschland (nach zwei Jahrzehnten derzeit 60 Rudel, ca. 500 Wölfe) bzw. in die Schweiz (drei bis vier Rudel, ca. 50 Wölfe) gab es keine einzige Attacke oder gar Verletzte. Im Gegensatz dazu mußten laut Kuratorium für Verkehrssicherheit allein im Jahr 2017 in Österreich rund 3.600 Personen nach einem Hundebiß im Krankenhaus nachbehandelt werden. Bei Autounfällen mit Wildtieren werden ca. 350 Menschen jährlich verletzt. 2 bis 3 davon enden sogar tödlich.

Mythos 5 - Es ist für Kinder nicht mehr sicher im Wald zu spielen

Grundsätzlich sollten insbesondere kleinere Kinder nicht ohne Aufsicht im Wald spielen, egal ob im Wolfsgebiet oder nicht. Kinder können sich aber so wie in anderen Regionen, in denen Wölfe leben, im Wald aufhalten. Um das Risiko von Unfällen mit Wildtieren zu minimieren, sollten jedoch einige Verhaltensweisen im Zusammenleben mit allen Wildtieren beherzigt werden. Wildtieren sollte man immer mit Respekt begegnen. Das heißt man soll ihnen nicht nachlaufen, sondern Abstand halten. Insbesondere Wölfe sollte man keinesfalls  anfüttern und deren Wurfhöhlen nicht aufsuchen. Solche Vorsichtsmaßnahmen gelten für den Umgang mit allen Wildarten, die wehrhaft sind oder Krankheiten übertragen können. Einem Wildschwein zu begegnen ist viel wahrscheinlicher und auch gefährlicher.

Mythos 6 - Die Wölfe kommen immer näher an Siedlungen, die Gefahr steigt

Die Gefahr, in Österreich von einem Wolf angegriffen zu werden liegt nahezu bei null. Unser Land hat eine der höchsten Schalenwild-Dichten Europas und der Wolf findet genügend natürliche Beute vor. Daß der Wolf scheu ist bedeutet nicht, daß er „unsichtbar“ bleibt. Wolfsbeobachtungen können in Ländern mit großen Wolfsdichten, zu denen Österreich jedoch nicht gehört, durchaus vorkommen. So könnte ein Wolf – etwa auf einem Wanderweg – relativ nahe an Menschen vorbeilaufen, meist ohne daß diese das bemerken. Besonders die Jahrlinge, die „jugendlichen“ Wölfe im Alter bis zu zwei Jahren sind sehr neugierig und lernwillig. Sie könnten daher erst mal stehen bleiben, um zu beobachten, was passiert. Ein junger Wolf fühlt sich nicht unsicher oder ist extrem ängstlich, deshalb hat er keine Veranlassung, gleich davon zu sprinten. Wenn er die Situation für sich „abgeklärt“ hat, wird er sich umdrehen und weglaufen. Dabei handelt es sich um ein normales Wolfsverhalten ohne „angriffslustigen“ Hintergrund und dieses ist für Menschen normalerweise nicht gefährlich.

Mythos 7 - Der Wolf muß durch Abschüsse scheu gemacht werden, es braucht „wolfsfreie Zonen“

Die gezielte regionale Bejagung von Wölfen zur Schaffung von „wolfsfreien Zonen“ widerspricht eindeutig dem EU-Naturschutzrecht, wie sowohl EU-Umweltkommissar Karmenu Vella als auch Umweltministerin Elisabeth Köstinger bereits klargestellt haben. Auch naturschutzfachlich ist dieser Vorschlag realitätsfern und höchst problematisch. Einerseits kann sich ein Wildtier nicht an Bundesländergrenzen halten, andererseits ist der Wolf eine weit wandernde Tierart, die in relativ kurzer Zeit halb Europa durchqueren kann. Für „wolfsfreie Zonen“ bei uns müßte man also tatsächlich tausende Wölfe in den Alpen und in einem 1.000-Kilometer-Radius darüber hinaus töten.
Fakt ist auch: Die Entnahme einzelner Wölfe ist bereits jetzt erlaubt, wenn wiederholt Weidetiere trotz sachgemäß angewendeter Schutzmaßnahmen angegriffen werden. Selbstverständlich rechtfertigt auch ein – begründeter – Verdacht, daß ein Wolf für Menschen gefährlich werden könnte, rechtlich einen Abschuß. Erstens steht die Sicherheit des Menschen an oberster Stelle, zweitens gefährden auffällige Tiere die Akzeptanz der ganzen Art und könnten ihr Verhalten außerdem an den Nachwuchs weitergeben.

Mythos 8 - Ein Wolf hat Schafe gerissen, jetzt ist er ein „Problemwolf“, der abgeschossen werden muß

Ein Wolf der ungeschützte Schafe erbeutet, ist noch kein „Problemwolf“. Er verhält sich nicht einmal auffällig, sondern ähnlich „normal“ wie ein Hund, dem man eine Knackwurst vor die Nase hält. Der Wolf  frißt von Natur aus das, was mit dem geringsten Kraft- und Energieaufwand zu bekommen ist. Das ist in Österreich großteils Wild (in erster Linie Hirsche, Rehe und Wildschweine), da dieses überreichlich vorhanden ist. Schafe sind nur eine Gelegenheitsbeute, vor allem dann wenn eine Herde ungeschützt steht.
Unter einem „Problemwolf“ versteht man ein Wildtier, das sich immer wieder absichtlich in die Nähe des Menschen begibt, um Futter zu suchen oder zu erbetteln, obwohl es rundherum genügend Wild gibt. Ihm wurde - zum Beispiel durch Anfütterung - abgewöhnt, den Menschen zu meiden. Wer einem Wolf beibringen will, zwischen „erlaubter“ (Wild) und „unerlaubter“ (Haus- bzw. Nutztiere) Beute zu unterscheiden, erreicht das nur durch sachgemäß angewendeten Herdenschutz. Deshalb fordert der WWF Österreich von den zuständigen Landesräten seit Jahren ein rechtskonformes Wolfs-Management samt Herdenschutz und angemessenen Entschädigungszahlungen für Landwirte.

Mythos 9 - Für den WWF sind Wölfe mehr wert als Schafe

Nein, denn es geht nicht darum zu beurteilen, ob Wölfe oder Schafe mehr wert sind. Wir sind davon überzeugt, daß in unserer Landschaft beide Platz haben. Unsere Nachbarländer zeigen vor, daß auch in Anwesenheit des Wolfes Schafhaltung betrieben werden kann. Wölfe gelten laut der europäischen Fauna-Flora-Habitatrichtlinie und den nationalen Gesetzen als besonders schützenswert, weil sie eben so selten - in Österreich vom Aussterben bedroht - sind.  Österreich hat sich mit dem EU-Beitritt dafür entschieden, diese Richtlinie national mitzutragen – mit anderen Worten: Entscheiden sich Wölfe, auch in Österreich wieder sesshaft zu werden, darf das Land das nicht verhindern.

Mythos 10 - Wölfe springen über Zäune und machen Herdenschutz wirkungslos

Das ist falsch, weil Wölfe grundsätzlich nicht hoch springen. Bewährt haben sich etwa schon 90 Zentimeter hohe, dünne Zaunnetze, die Strom führen, aber auch Weidezäune, deren stromführende Litzen so verlaufen, daß Wölfe sie weder überwinden, noch darunter durchschlüpfen können. Wichtig ist daher die fachgerechte Installation. Bestehende Zäune wurden meist errichtet, um Nutztiere an der Flucht zu hindern, aber nicht um Wölfe am Eindringen zu hindern. Experten können beurteilen, ob bestehende Zäune etwa durch das Spannen zusätzlicher Stromlitzen adaptiert werden können. In Kombination können Herdenschutzhunde helfen, häufig reichen auch die Elektrozäune alleine aus. In Deutschland und in der Schweiz hat man mittlerweile Herdenschutz sehr gut im Griff und Österreich könnte sich etliches abschauen. Dabei gibt es keine 0815-Lösung, denn jeder Hof ist anders. Gerade deshalb ist gute Beratung essentiell und es ist die gesetzliche Pflicht der Behörden, endlich umfassend zu informieren und sich nicht hinter Stammtisch-Parolen zu verstecken!


13.09.2018

ANIMAL SPIRIT-Fohlenrettungsaktion 2018: ersten 12 Haflingerfohlen freigekauft!

Gestern Mittwoch, den 12. September fand unser erster heuriger Einsatz zur Rettung der „Schlachtfohlen“ in Kitzbühel, Tirol statt. Für genau 12 Haflingerkinder – 10 Hengst- und 2 Stut-Fohlen – haben sich im Vorfeld private Abnehmerinnen gefunden, an die wir sie per Schutzvertrag weitervermittelt haben. Zwei der Übernehmerinnen aus Österreich und Deutschland waren auch selbst vor Ort und konnten sich so ihre Schützlinge auch selber aussuchen – aber natürlich waren alle hübsch und gesund. Und mittlerweile sind auch alle zwölf gut auf ihren neuen Lebensplätzen angekommen…

Wie ANIMAL SPIRIT schon mehrfach berichtet hat, werden ja jedes Jahr, beginnend mit September bis Ende Oktober, Hunderte Haflinger- und Noriker-Fohlen aus Tirol, Salzburg, Kärnten, OÖ und Bayern, die zuvor die meiste Zeit des Sommers glücklich auf den Almen stehen durften, zu den Schlachthöfen gekarrt, vorwiegend nach Italien, aber auch in andere europäische Länder, in denen Fohlenfleisch noch als „Delikatesse“ gilt! Wir sind dafür jeweils auf mehreren Auktionen, um möglichst viele freizukaufen und zu vermitteln. In Tirol werden die Fohlen zumeist bereits vor den Auktionen „ausgemustert“, weil sie entweder die „falsche Farbe“, weiße Beine oder zu viele Fellflecken haben, sprich nicht „schön genug“ für die Zucht sind. Wir können zwar nicht alle retten, aber immerhin waren es in den letzten 15 Jahren fast 800, denen wir durch unsere Freikäufe ein neues Leben und Zuhause vermitteln konnten!

Das alles kostet natürlich viel Geld, nicht nur die Freikäufe selbst (die Fohlen kosten heuer schon zwischen 600,- und 900,- €!), sondern auch die teils weiten Transporte bis nach Nord-Deutschland, die notwendigen Pässe und Transportpapiere sowie die Organisation. Vielen Dank an alle, die uns schon jetzt unterstützt haben und bitte helfen Sie auch weiter, noch mehr Fohlenleben zu retten! Aber es werden natürlich auch weitere private Plätze gesucht, an die wir die Pferdekinder per Schutzvertrag abgeben können und wo sie im Idealfall auch ihr Leben lang bleiben können. Anfragen bitte an tanja@animal-spirit.at oder (+43) 02774-29330. Vielen Dank!


13.09.2018

Erinnerung: Online-Petition für ausnahmsloses Verbot des betäubungslosen Schächtens in Österreich: Keine Tierquälerei „im Namen Gottes!“

Unser Offener Brief an Vizekanzler HC Strache und in Kopie auch an die gesamte Bundesregierung  betr. Ausnahmsloses Verbot des betäubungslosen Schächtens, den wir bereits am 30. August per Post verschickt haben (siehe auch unsere Presseaussendung vom 24.8.2018, www.ots.at/presseaussendung/OTS_20180820_OTS0048 ), blieb bislang unbeantwortet. Eben ein heikles Thema, mit dem sich nicht einmal die jetzt Regierungs-Partei FPÖ, die sich ja immer wieder gegen diese barbarische Tierquälerei stark gemacht hat, die Finger verbrennen will. Diese neue Online-Petition soll nun noch mehr Menschen, denen die Abschaffung dieser extrem grausamen Tierquälerei ebenfalls ein Anliegen ist, die Möglichkeit bieten, sich öffentlich dagegen auszusprechen und Druck auf die Regierung zu machen. Immerhin steht es den EU-Mitgliedsstaaten frei, im Tierschutz jeweils strengere Regelungen in ihrem Land durchzusetzen; daher ist das betäubungslose Schächten auch in folgenden europäischen Ländern, die – anders als Österreich und Deutschland – den Mut haben, sich nicht von archaischen und barbarischen „Religions-Vorschriften“ (die es für diese Art des Schächtens ja ohnehin nicht gibt) einschüchtern zu lassen: Schweiz, Norwegen, Schweden, Dänemark, Island, Polen, Liechtenstein und Holland!

Diese Art des grauenvollen Tötens ist dort strikt und zu Recht verboten - denn Schächten bedeutet für die Tiere den grausamsten aller vorstellbaren Tode. Schächten ist unvereinbar mit Tierschutz, Zivilisation, Aufklärung und Empathie. Beim Schächten wird das Entbluten des Tieres durch einen Schnitt durch den Hals , das heißt durch die Speise- und Luftröhre bis auf die Wirbelsäule, bei vollem Bewußtsein durchgeführt, was einen sehr langsamen, unvorstellbar qualvollen Tod bedeutet. Nähere, veterinärmedizinisch belegte Beschreibungen dieses grausamen und langsamen Todes erspare ich Ihnen hier aufzulisten... (Schächtszenen sind für Interessierte auf diesem von uns auf Youtube gestellten Video zu sehen). Nur so viel: Die Legalisierung bedeutet eine vollständige Abkehr von Zivilisation, Menschlichkeit und Empathie, man kann es getrost als Rückkehr in die Steinzeit bezeichnen. Zudem bedeutet es eine Bankrotterklärung an sämtliche Integrationsziele, weil sie eine "Gesellschaft in der Gesellschaft" - mit ihren eigenen, archaischen Gesetzmäßigkeiten - noch weiter fördert.

HIER geht´s zur Schächt-Petition

 

Siehe zu dem Thema auch eine (englische) Petition von Peta2 zum gleichermaßen barbarischen jüdischen Yom Kippur-Fest, welches heuer vom 18. bis 19. September stattfindet: Noch lebende, blutende Hühner in Müllsäcke gestopft: Jedes Jahr werden Zehntausende von Hühnern in „Kapparot-Sühne-Ritualen“ für den jüdischen Feiertag Yom Kippur schwer mißhandelt und (betäubungslos) getötet, was gar keinen Sinn macht, weil das jüdische Gesetz – eigentlich - Tierquälerei verbietet!


13.09.2018

Heutige APA-OTS der Grünen-NÖ gegen Wolfsabschüsse: Pernkopf schießt scharf!

Land NÖ gibt Wolf, Bär und Luchs zum Abschuß frei

(St. Pölten/OTS) - In der kommenden Landtagssitzung steht nun eine Änderung des NÖ Jagdgesetzes auf dem Programm, welche nun vermeintlich zur Abwendung von Schäden den Abschuß von Wolf, Bär und Luchs vorsieht. Die Landessprecherin und Klubobfrau der Grünen Niederösterreich Helga Krismer ist erzürnt: „Landeshauptfraustellvertreter Pernkopf schießt scharf und will sich mit diesem Gesetz nun einen Freibrief zum Töten der geschützten Tiere ausstellen. Anstatt daß Pernkopf nun endlich die beschlossenen Managementpläne umsetzt, läßt er nun seine Feindbilder in Niederösterreich Wolf, Bär und Luchs zum Abschuß freigeben. Anstatt Herdenschutztiere, Herdenschutzmaßnahmen und Entschädigungen entsprechend zu forcieren wird lieber zum Gewehr gegriffen. Darin sieht Pernkopf nun seine Verantwortung gegenüber der Landwirte und Grundbesitzer“. Mit der Änderung des NÖ Jagdgesetzes werden die Jäger über die Bezirksverwaltungsbehörden verpflichtend beauftragt, den Abschuß durchzuführen. 

„Durch dieses Gesetz läßt Pernkopf nun endgültig den Artenschutz in Niederösterreich zum Abschuß freigeben und daher fordere ich ihn auf, von der Hetzjagden gegen Wolf, Bär und Luchs abzusehen und eine rasche Umsetzung von Managementplänen im Sinne des Artenschutzes für unser Bundesland zu veranlassen“, so Helga Krismer.


13.09.2018

www.rubikon.news: Die Doppelmoral

Wenn Idealisten Tiere essen, schicken sie ihre Moral in Ferien (von Roland Rottenfußer).

Fleischkonsum und „Nutztierhaltung“ sind Formen von Ausbeutung und folgen einer kapitalistischen Verwertungslogik. Massentierhaltung verschwendet Boden und Ressourcen und gefährdet die Welternährung, was besonders die Armen trifft. Schlachthöfe und Schlachtfelder ähneln einander, und wo man grausam zu Tieren ist, behandelt man auch Menschen oft ohne Mitgefühl. Diese Argumente wären Grund genug für Sozialisten, sich Tierschutz und vegetarische Ernährung auf die Fahnen zu schreiben. Abgesehen von wenigen Ausnahmen geschieht dies aber nicht. Ist auch linken Aktivisten ihr Magen näher als die Moral?

„Alle Tiere sind gleich, aber einige Tiere sind gleicher”. Das Zitat aus George Orwells Satire „Farm der Tiere“ ist berühmt. Ein Schwein namens „Old Major“ ruft die Tiere eines britischen Bauernhofs zur Revolution gegen ihre Besitzer, die Menschen, auf. Der Aufstand glückt, Bauer Jones und seine Knechte werden vertrieben. Von nun an bewirtschaften Schweine, Pferde und Esel die Farm; alle Erträge kommen nur den Arbeitenden zugute.

Bei der Deutung der Fabel sehen viele meist nur die Pointe: Die Schweine als führende revolutionäre Kaste benehmen sich am Ende wie die Menschen. Unterdrückung und Ausbeutung gehen auf der Farm weiter wie vorher, nur die Unterdrücker haben gewechselt – eine unverkennbare Anspielung auf die sozialistische Revolution im Osten.

Zu wenig wird ein anderer Aspekt der Fabel beachtet: Das Verhältnis zwischen Mensch und „Nutztier“ erinnert sehr stark an die Produktionsverhältnisse im Kapitalismus. Tierausbeutung ist ein treffliches Symbol für eine Gesellschaftsordnung, die auch den arbeitenden, konsumierenden Menschen auf seine Verwertbarkeit reduziert. Massentierhaltung zum Zweck der „Fleischproduktion“ ist die Eskalationsform dieser Ideologie.

Die Merkwürdigkeit im Umgang der Menschen mit Tieren beginnt aber schon weit früher. Begegnet ein Mensch einem Tier, so ist seine erste Reaktion oft nicht ein Staunen über die so andere und doch liebenswerte Lebensform, sondern der Wunsch, das Tier seinem Willen zu unterwerfen.

Kaum ein Parkspaziergang, der nicht von gebrüllten Befehlen der Hundebesitzer akustisch beeinträchtigt wird: „Sitz!“, „Platz!“, „Gehst du da weg!“ Das Recht des Menschen, in jeder Interaktion sogleich die Befehlsgewalt zu beanspruchen, wird kaum jemals angezweifelt, allenfalls gibt es verschiedene Ansichten darüber, wie die Hundeerziehung, die Pferdedressur und so weiter zu erfolgen habe.

Zur puren Lust, eine Machtposition gegenüber einer unterworfenen Kreatur auszuagieren, gesellt sich sehr schnell auch die Frage nach dem Nutzwert des Tiers: „Was kann das Tier für mich tun?“ Da gibt es das Lasttier, das Reittier, das Schmusetier, den Packesel, den Wachhund, die Milchkuh, das Wollschaf, schließlich die Fell, Federn oder Schuppen tragenden Fleischlieferanten. Die Reduzierung eines Lebewesens darauf, daß sein Fleisch gut schmeckt, ist zweifellos ein besonders drastischer Fall von Mißachtung.

Da ist im ersten Schritt die Beschränkung eines mit Bewußtsein, Erlebnisfähigkeit und Gefühl ausgestatteten Wesens auf seine äußere Hülle. Im zweiten Schritt folgt die Frage: Was können wir, die Menschen, mit dem Fleisch des Tieres anfangen: Steak, Sülze oder Hackfleisch, gebraten oder geschmort? Käme jemand auf die Idee, etwa Michelangelos Plastik „Piétà“ nur auf ihr Baumaterial zu reduzieren und zu fragen: Wofür könnte ich den Marmor gebrauchen? In Brocken zerhackt als Einfassung für mein Gartenbeet? – wäre das genauso absurd. Das was das Kunstwerk eigentlich ausmacht – die Schönheit der Form und ihr geistiger sowie symbolischer Gehalt –, würde komplett geleugnet.

Beim Tier kommt im Gegensatz zur Statue aber noch hinzu, daß es zu vielen Empfindungen und einer ganz eigenen „Weltbetrachtung“ fähig ist.

Vergleichbar fragt der Kapitalist etwa bei der Bewerberauswahl: Wozu kann ich ihn/sie gebrauchen? Wie und in welchem Ausmaß kann er oder sie zur Steigerung meines Profits beitragen? Kapitalismus ist Nutzmenschenhaltung. Das ganze Leben eines Menschen ist auf seine Funktionstüchtigkeit in einem ökonomischen Verwertungszusammenhang oder reduziert? Sein Leben sollte jeder schon präventiv so gestalten, daß es auf einem Lebenslauf bei Bewerbungen später „gut aussieht“. Schule ist Zurichtung für die Berufswelt. Selbst die arbeitsfreie Zeit ist so bemessen, daß die Arbeitskraft regeneriert werden kann, darüber hinaus aber kaum Leben abseits von Nützlichkeitskriterien möglich ist.

In verschärften Formen der Ausbeutung werden vor allem junge Menschen bewußt „vernutzt“. Obwohl klar ist, daß sie ihre aufgewendete Energie in den Ruhephasen nicht mehr regenerieren können, werden von ihnen fortgesetzt Höchstleistungen erpreßt. Nach dem vorhersehbaren Zusammenbruch wird das verbrauchte durch frisches Menschenmaterial ersetzt, und so weiter und so fort.

In Umkehrung der berühmten Formel Immanuel Kants ist die Maxime des Kapitalismus: „Handle so, daß du die Menschheit jederzeit bloß als Mittel, niemals zugleich als Zweck brauchst.“ Dies gilt für Tiere natürlich erst recht. René Descartes betrachte Tiere als Automaten. Er folgerte: „Ihre Schmerzensschreie bedeuten nicht mehr als das Quietschen eines Rades!” Er wurde damit zum Vorläufer moderner Achtlosigkeit und Grausamkeit gegenüber Tieren.

John Robbins zitiert in seinem Buch „Ernährung für ein neues Jahrtausend“ aus einer amerikanischen Fachzeitschrift für Schweinezüchter: „Vergessen Sie, daß das Schwein ein Tier ist. Behandeln Sie es genauso wie eine Maschine in einer Fabrik. Gehen Sie beim Umgang mit den Schweinen wie beim Ölen eines Gerätes vor.“ Die Fleischproduzenten der Welt haben diesen Rat beherzigt – und genauso sieht unsere Welt heute aus. Gemessen an dieser offensichtlichen Parallele zwischen Tier- und Menschenausbeutung, hat Tierschutz in sozialistischen Bewegungen wenig Gewicht.

Eine Ausnahme bildet Rosa Luxemburg, die das Leid von Tieren intensiv mitempfinden konnte. 1917 schrieb sie aus dem Gefängnis an Sonia Liebknecht, nachdem sie auf dem Gefängnishof die Mißhandlung von Ochsen mitansehen mußte:

„Vor einigen Tagen kam also ein Wagen mit Säcken hereingefahren, die Last war so hoch aufgetürmt, daß die Büffel nicht über die Schwelle bei der Toreinfahrt konnten. Der begleitende Soldat, ein brutaler Kerl, fing an, derart auf die Tiere mit dem dicken Ende des Peitschenstieles loszuschlagen, daß die Aufseherin ihn empört zur Rede stellte, ob er denn kein Mitleid mit den Tieren hätte! ‚Mit uns Menschen hat auch niemand Mitleid’, antwortete er mit bösem Lächeln und hieb noch kräftiger ein. (…) Die Tiere standen dann beim Abladen ganz still, erschöpft, und eins, das, welches blutete, schaute dabei vor sich hin mit einem Ausdruck in dem schwarzen Gesicht und den sanften Augen wie ein verweintes Kind. Es war direkt der Ausdruck eines Kindes, das hart bestraft worden ist und nicht weiß, wofür, weshalb, nicht weiß, wie es der Qual und der rohen Gewalt entgehen soll. Ich stand davor, und das Tier blickte mich an, mir rannten die Tränen herunter – es waren seine Tränen, man kann um den liebsten Bruder nicht schmerzlicher zucken, als ich in meiner Ohnmacht um dieses stille Leid zuckte.“

Luxemburgs ausgeprägtes Mitgefühl kann man auch als Privatsache ansehen. Brisanter ist die Frage, ob die Parteinahme für Tiere als ausgebeutete, ohne jede Schuld millionenfach gequälte und getötete Wesen nicht im Wesen des Sozialismus liege oder liegen sollte. Marx rief dazu auf, „alle Verhältnisse umwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist“. Daraus läßt sich freilich kein Tierschutzgebot stricken, da Marx explizit Menschen meinte. Ich frage mich aber, ob es nicht in der Logik jeder sozialen oder sozialistischen Bewegung liegt, zu verhindern, daß es künftig überhaupt erniedrigte, geknechtete, verlassene, verächtliche Wesen gibt.

Freilich sind die Unterschiede zwischen Mensch und Tier nicht zu leugnen. Es erscheint jedoch fragwürdig und geradezu peinlich, wenn sich eine bestimmte Spezies zum Maß aller Dinge macht, wenn sie die Schutzwürdigkeit anderer Spezies von deren größerer oder geringerer Ähnlichkeit mit sich selbst abhängig macht.

Im Film „Planet der Affen“ aus dem Jahr 1967 behaupten Affenpriester, nur Affen hätten eine Seele. Begründung: Dies stünde so in den heiligen Affenschriften. In der Folge billigt sich die herrschende Spezies selbst das Recht zu, zum Beispiel Menschen ausgestopft in einem Naturkundemuseum zu platzieren.

In ihrer Kultur schaffenden Intelligenz sind Menschen Tieren zweifellos überlegen. Doch läßt sich aus der Tatsache, daß andere Lebewesen weniger intelligent sind, das Recht ableiten, sie nach Belieben zu quälen und zu töten? Auch die geringere Schmerzempfindlichkeit von Tieren wird oft als Argument dafür herangezogen, daß sie vom Menschen nach dessen Belieben verwertet werden können. Maden und Ameisen allerdings werden in unserer Kultur allenfalls im Dschungelcamp vertilgt. Im Normalfall dienen gerade solche Tiere dem Verzehr, die uns in vieler Hinsicht sehr ähnlich sind, speziell Schweine.

Der Vegetarier John Robbins zitiert in seinem Ernährungsbuch Untersuchungen, die belegen, daß „die höheren säugenden Wirbeltiere über eine mindestens ebenso ausgeprägte Schmerzempfindung verfügen wie wir selbst (…) Ihr Nervensystem ist fast identisch mit unserem, so wie auch ihre Reaktionen auf Schmerz bemerkenswert ähnlich sind.“

Der Mathematiker, Philosoph, Pazifist und Sozialist Leonard Nelson, 1882 bis 1927, beklagte sich bei einem Besuch in der Sowjetunion über die auch dort grausame Behandlung von Tieren. Aus dem Physiologischen Institut der Kommunistischen Akademie in Moskau drang beständig das Heulen gefolterter Tiere. Nelson gründete den „Internationalen Jugendbund“, später umbenannt in „Internationaler Sozialistischer Kampfbund“. Der Verein betrieb eine Reihe vegetarischer Restaurants, die später zu Widerstandsnestern gegen das NS-Regime wurden.

Die Besonderheit an Nelsons Weltanschauung war die Verknüpfung von Arbeitnehmerrechten und Tierrechten:

„Ein Arbeiter, der nicht nur ein verhinderter Kapitalist sein will und dem es also ernst mit dem Kampf gegen jede Ausbeutung ist, der beugt sich nicht der verächtlichen Gewohnheit, harmlose Tiere auszubeuten, der beteiligt sich nicht an dem täglichen millionenfachen Mord, der an Grausamkeit, Rohheit und Feigheit alle Schrecknisse des Weltkrieges in den Schatten stellt. (…) Entweder man will gegen die Ausbeutung kämpfen, oder man läßt es bleiben. Wer als Sozialist über diese Forderungen lacht, der weiß nicht, was er tut. Der beweist, daß er nie im Ernst bedacht hat, was das Wort Sozialismus bedeutet.“

Sollten uns diese Worte nicht nachdenklich machen?

Das lesenswerte Buch „Das Schlachten beenden“ aus dem Verlag Graswurzelrevolution belegt anhand zahlreicher Originalzitate, daß die Geschichte der vegetarischen Bewegung an vielen Stellen eng mit der des Pazifismus, Feminismus und Linkssozialismus verknüpft war. Den im Buch vorgestellten Persönlichkeiten und Bewegungen ist gemeinsam, „daß sie ihre Lebensweise nicht als individuelle Praxis ohne weitergehende politische Vision einer anderen Gesellschaft – wie im bürgerlich-vegetarischen Mainstream von heute –, sondern als Teil einer revolutionären, gesellschaftsverändernden Praxis verstanden.“

Während in England sozialistische Linke und Tierrechtsbewegung lange Hand in Hand gingen, fanden beide Bewegungen in Deutschland kaum zueinander. Renate Brucker zufolge orientierte man sich in Deutschland am „Marxschen Naturbeherrschungsparadigma“. In der Tat war ja der Sozialismus, sofern er Machtpositionen innehatte, bis weit in die Spätphase der DDR hinein umweltpolitisch eine Katastrophe.

In Deutschland waren es überwiegend eher Humanisten und Pazifisten, die sich der Frage des Tierleids annahmen. Friedrich Engels mag mit seiner „Dialektik der Natur“ ein Gutteil dazu beigetragen haben, daß Tierschutz auch in der sozialistischen Theorie nie wirklich ankam. Polemisch schrieb er:

„Mit Verlaub der Herren Vegetarianer, der Mensch ist nicht ohne Fleischnahrung zustande gekommen, und wenn die Fleischnahrung auch bei allen uns bekannten Völkern zu irgendeiner Zeit einmal zur Menschenfresserei geführt hat (…), so kann uns das heute nichts mehr ausmachen.“

Anders August Bebel, Mitbegründer der Sozialdemokratischen Partei: In seiner Schrift „Die Frau und der Sozialismus“ fragte er, „warum die Sozialdemokratie sich dem Vegetarismus gegenüber gleichgültig verhalte.“ Bebel sah im Vegetarismus einen kulturellen Fortschritt:

„In dem Maße, wie die Kultur sich hebt, tritt allerdings an Stelle fast ausschließlicher Fleischkost, wie sie bei Jagd- und Hirtenvölkern vorhanden ist, mehr Pflanzenkost. Die Vielseitigkeit der Pflanzenkultur ist ein Zeichen höherer Kultur.“

Daran gemessen, leben wir in einer Zeit des kulturellen Niedergangs.

Die SPD würde sich nicht ernsthaft mit der Fleischlobby anlegen, auch wenn Sigmar Gabriel als Umweltminister die Deutschen dazu aufrief, weniger Fleisch zu verzehren. Weniger getötete Tiere bedeuten weniger Arbeitsplätze in den Schlachthöfen.

August Bebel wußte schon damals, daß „auf einer gegebenen Ackerfläche viel mehr vegetabilische Nährstoffe gebaut werden (können), als auf derselben Fläche durch Viehzucht Fleisch erzeugt werden kann.“

Ein Sozialist hätte also zweierlei Gründe, auf Fleisch zu verzichten: Zuerst aus einer allgemeinen Abneigung gegen Ausbeutung heraus, und zweitens weil vegetarische Kost die gegebenen Anbauflächen besser nutzt, also mehr Nahrung für mehr Menschen herstellt, was gerade den Ärmeren zugute kommt.

Im sozialistischen Mutterland Rußland begann die vegetarische Bewegung mit Lev N. Tolstois Buch „Die erste Stufe“ beziehungsweise „Die Fleischesser“. Der große Schriftsteller prägte den Satz „Solange es Schlachthöfe gibt, wird es auch Schlachtfelder geben.“

Die russische „Sekte“ der Duchoborzen, die zeitweise eng mit Tolstoi verbunden war und vom Staat grausam verfolgt wurde, pflegte dieselbe enge Verbindung zwischen Pazifismus, Vegetarismus und Kommunismus. Die Mitglieder gelobten, den Militärdienst zu verweigern, Tiere nicht zu Nahrungszwecken zu töten und ihr Hab und Gut miteinander zu teilen, somit den Gegensatz zwischen Arm und Reich abzuschaffen. Einer ihrer Vordenker, Peter W. Verigins schrieb:

„Unser Kommunismus ist geistiger Art (…) Unser Grundgebot ist die Menschenliebe, die dem Gewissen entspringt, und die sich bis zur Umfassung der ganzen Menschheit und alles Lebendigen erhebt. Danach sind alle lebenden Wesen unsere Brüder, denn eine und dieselbe Lebenskraft äußert sich in jedem lebenden Wesen.“

Vegetarismus als auf die ganze Schöpfung ausgeweiteter Humanismus – Anarchisten vollzogen diesen Gedankenschritt leichter als die autoritären Strömungen innerhalb des Sozialismus.

Eliseé Recluc, 1830 bis 1905, ein Kampfgefährte Peter Kropotkins, schrieb in einem Aufsatz zur vegetarischen Lebensweise:

„Von der Schlachtung des Ochsen bis zur Tötung des Menschen ist es nur ein kleiner Schritt – besonders dann, wenn der Befehl des Anführers ertönt oder der gekrönte Meister von weitem her gebietet: ‚Laßt keine Gnade walten’.“

Die Abwesenheit von Gnade und Mitgefühl ist in der Tat ein gemeinsames Merkmal von Schlachthöfen, Schlachtfeldern und Ausbeutungsbetrieben. Dies gilt auch dann, wenn man einen Unterschied an Intelligenz, Komplexität oder Schmerzempfindlichkeit zwischen Mensch und Ochsen anerkennt. Die Fähigkeit zum Mitgefühl existiert – oder fehlt – quer durch die politischen Lager. Weder ist sie also auf Sozialisten beschränkt, noch ist sie automatisch mit dem „richtigen“ Parteibuch beziehungsweise der linken Gesinnung verbunden.

Wenn Sozialismus also nicht, wie teilweise im ehemaligen Ostblock, nur Unmenschlichkeit mit human klingendem Theorie-Überbau sein will, muß er sehr sorgfältig auf sein konkretes Handeln achten: auf Lebensfreundlichkeit und Gewaltfreiheit von Mensch zu Mensch – und von Mensch zu Tier.

Magnus Schwantje, 1877 bis 1959, Pazifist, Antirassist und Vorreiter der Tierrechtsbewegung in Deutschland prägte das Konzept der „radikalen Ethik“. Bereits vor dem 1. Weltkrieg gab er die „Ethische Rundschau“ heraus, eine pazifistische Zeitschrift – und dies in einer Epoche, in der sogar Eberts SPD in den gängigen Hurra-Patriotismus einstimmte. Schwantje ernährte sich und lebte vegan, längst bevor es den Begriff gab. Sein Grundsatz war – vergleichbar mit der Lehre seines Zeitgenossen Albert Schweitzer – die Ehrfurcht vor dem Leben.

Schwantje nannte, obwohl Agnostiker, als sein Motiv

„die heilige Scheu vor der Vernichtung irgendeines Lebewesens (…) die Scheu davor, etwas zu zerstören, was wir nicht neu schaffen können, einem Wesen etwas zu nehmen, was wir ihm nicht wiedergeben und nicht ersetzen können und eine Tat auszuführen, von deren Folgen wir Menschen nur sehr wenig erkennen können.“

Und in der Tat: Haben wir einen Ast abgebrochen, können wir ihn nicht wieder ankleben; haben wir eine Ameise zertreten, ist selbst der genialste Biologe oder Genforscher unfähig, sie zu „reparieren“.

Nach Magnus Schwantje beruhigen Menschen ihr Gewissen damit, sich Tiere stumpf und empfindungslos vorzustellen. In ähnlicher Weise, so der Publizist, denke sich das Bürgertum die Arbeiterschaft ungebildet und roh, um deren Ausbeutung rechtfertigen zu können. In seiner Schrift „Tiermord und Menschenmord“ schreibt Schwantje:

„Aber unverkennbar ist es doch, daß die meisten und gerade die eifrigsten Kämpfer für die Friedensbewegung und für den Vegetarismus zu ihrem Kampfe getrieben werden durch ihren Abscheu vor dem Töten. (…) Vegetarier und Pazifisten müssen daher einander als Bundesgenossen betrachten. Jeder Fortschritt einer der beiden Bewegungen muß auch die andere vorwärts bringen. Solange die meisten Menschen den Menschenmord im Kriege für unvermeidlich halten, oder gar den Krieg als den Erwecker der edelsten Tugenden betrachten, solange werden ihnen die ethischen Lehren des Vegetarismus unverständlich bleiben.“

Ebenso entlarvte Schwantje schon 1916 die vulgärdarwinistische Lehre vom „Kampf ums Dasein“ als in die Tierwelt projizierte Rechtfertigung für menschliche Grausamkeit. Der Mensch wolle seinen eigenen Egoismus als etwas Gesundes, Natürliches rechtfertigen.

Eine weitere in diesem Zusammenhang beachtenswerte Denkerin war Clara Wichmann, 1885 bis 1922, Feministin, führende Philosophin der Gewaltfreiheit und Vertreterin des Anarchosyndikalismus, einer Bewegung, die libertäre Ideen und gewerkschaftliche Organisation miteinander verschmolz.

Wichmann verglich die Art, wie Menschen mit Tieren umgehen mit der Stellung der Frau im Patriarchat sowie mit dem Status von Sklaven in Sklavenhaltergesellschaften. In allen drei Fällen würden die Opfer zu Sachen und zu Eigentum ihrer Herren erklärt, waren somit käuflich, verkäuflich und der Willkür der Mächtigen hilflos ausgeliefert.

Wichmann: „Es ist eine Tatsache, dass der Mensch gegenüber den wild lebenden Tieren eine Art von Kriegs-‚recht’ anwendet: das Recht des Stärkeren ohne Gnade.“ Dieselbe Willkür sieht Clara Wichmann im unumschränkten Verfügungsrecht des Menschen über seine Haustiere am Werk.

Interessant wäre in diesem Zusammenhang, wie sich die Partei „Die Linke“ zum Tierschutz stellt. Die gute Nachricht ist, daß die Forderungen der Partei weiter gehen als die der „Altparteien“. Allenfalls die Grünen können da mithalten. Denen wurde aber schon von ihrem Ex-Mitglied, der Tierschützerin Barbara Rütting, vorgeworfen, Pressetermine mit einem Weißwurst-Frühstück zu verbinden.

Die Linke zeigt in ihren programmatischen Äußerungen auf der Webseite erfreuliches Bewußtsein für die ökologischen und ökonomischen Zusammenhänge der „Tierverwertung“. Auch Ausbeutung und Grausamkeit werden generell in ihrer Relevanz für das Thema anerkannt:

„Der Kampf um soziale Gerechtigkeit ist auch ein Kampf gegen die Zerstörung unserer Umwelt und gegen die Verrohung des Menschen gegenüber den Tieren. Der Mensch nutzt bereits seit Tausenden von Jahren Tiere für seine Zwecke und beutet sie aus. Doch obwohl Tierschutz mittlerweile Staatsziel ist, werden Tiere in Deutschland in steigendem Maße gequält und getötet. Die industrielle Verwertung von Tieren dient nicht der optimalen Versorgung der Menschen mit Fleisch, sondern den Profiten weniger. Sie gefährden in globalem Ausmaß die Menschheit.“

In der Praxis laufen die Forderungen der Linken zu diesem Thema aber auf Flickwerk und lediglich auf Abmilderungen der schlimmsten Tierrechtsverletzungen hinaus: Ein Verbandsklagerecht für Tierschutzvereine, strengere Auflagen bei Tierversuchen und Tiertransporten, Mindeststandards bei der Schlachttierhaltung und Zoohaltung, die finanzielle Möglichkeit für Hartz-IV-Empfänger, Hunde zu halten, ein wieder sehr auf den Menschen zentriertes Argument.

Wäre ich einer menschenfressenden Spezies ausgeliefert, wäre ich sicher gerührt über eine Partei, die sich dafür einsetzt, daß ich vor meiner Schlachtung „human“ in Käfigen gehalten werde.

Kann man also Feminist/in, Pazifist/in oder Sozialist/in sein und dabei ohne Bedenken Tiere „besitzen“, über sie verfügen, sie gar töten und essen? Über diese Frage Irritation ausgelöst zu haben, wäre für meinen Artikel schon Erfolg genug. Auf die Gefahr hin, mich bei Nicht-Vegetariern unbeliebt zu machen, stelle ich fest:

Wer Fleisch ißt und dabei dem neoliberalen Kapitalismus anhängt, handelt in voller Übereinstimmung mit seiner Weltanschauung; der sozialistische Fleischesser handelt dagegen im Widerspruch zu seinen Idealen.

Dasselbe gilt natürlich auch für mich, sofern ich in der Vergangenheit Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte und Lederwaren konsumiert habe oder dies – wenn auch selten – noch tue. Diesbezüglich betrachte ich mich eher als Mitschüler denn als Lehrer meiner Leser. Worum es hier aber einzig geht ist: Jeder ist angeregt, das Ausmaß seiner Beteiligung an Tierleid und Tierausbeutung – so weit es ihm möglich ist – zu reduzieren. Wenn jeder das im Rahmen seiner persönlichen Gewohnheiten, Vorlieben und seines sozialen Umfelds nach Kräften versucht, ist viel gewonnen.

Es muß auch nicht immer der Blick auf hoch intelligente Berühmtheiten wie Rosa Luxemburg oder Lev N. Tolstoi sein, der eine Umkehr auslöst. Mir hat es sehr geholfen, Tiere einfach längere Zeit und mit Sympathie anzuschauen und auf mich wirken zu lassen: Den sanften Esel hinter seinem Gatter. Die Herde zotteliger schottischer Hochlandrinder, die sich dem Beobachter nach einer Gewöhnungszeit vertraulich nähern. Das Lamm, das mir verspielt und völlig arglos begegnet, nicht ahnend, daß meine Spezies die seine normalerweise nur tot und gekocht wertzuschätzen vermag.

Schauen wir, fühlen wir und informieren wir uns weiter über Schlachthofwahn und Nahrungsalternativen! Dann werden wir unweigerlich zum Teil einer Revolution werden, die tiefer geht als so mancher Sturm auf die Bastille.

Rosa Luxemburg bekannte in einem Brief: „Innerlich fühle ich mich in so einem Stückchen Garten wie hier oder im Feld unter Hummeln und Gras viel mehr in meiner Heimat als auf einem Parteitag.“ Sie fügt hinzu: „Sie wissen, ich werde trotzdem hoffentlich auf dem Posten sterben: in einer Straßenschlacht oder im Zuchthaus. Aber mein innerstes Ich gehört mehr meinen Kohlmeisen als den ‚Genossen’“.

Es ist bewundernswert, daß sich Rosa Luxemburg trotz ihrer vitalen Liebe zu Natur und Tieren all das antat: die Parteitage, die nervenaufreibenden Auseinandersetzungen mit Parteifreunden und die lebensgefährlichen Konflikte mit den Reaktionären – aus gesellschaftlichem Verantwortungsgefühl. Ich möchte mich nur noch Politikerinnen und Politikern anvertrauen, die wie Rosa Luxemburg sind. Wer will schon von Menschen regiert werden, die Kohlmeisen nicht mögen oder denen ihr Wohlergehen gleichgültig ist?

Sollen wir also die Tiere lieben, weil dies sozialistisch ist, oder sollen wir sozialistische Politiker unterstützen, weil – und wenn – sie tierlieb sind? Am besten Beides!


04.09.2018

Bitte unterschreiben: Neue Online-Petition für ausnahmsloses Verbot des betäubungslosen Schächtens in Österreich: Keine Tierquälerei „im Namen Gottes!“

Letzte Woche haben wir ja – wie berichtet - einen Offenen Brief an Vizekanzler HC Strache und in Kopie auch an die gesamte Bundesregierung betr. Ausnahmsloses Verbot des betäubungslosen Schächtens per Post verschickt (siehe PDF und unsere Presseaussendung vom 20.8.2018). In nur wenigen Tagen haben diesen Brief mehr als 300 Personen unterschrieben!

Aber möglicherweise haben noch nicht genügend Menschen, denen die Abschaffung dieser extrem barbarischen Tierquälerei (siehe unser Video www.youtube.com/watch?v=1DqB6FnO4JY&lc=z13qt1noxzyohlebh04cfjyx3ramv5vgqmk0k, ACHTUNG: grausame Szenen!) ebenfalls ein Anliegen ist, davon erfahren. Daher haben wir nun eine ähnlich lautende Petition online gestellt, die hoffentlich noch viel mehr Menschen und Tierfreunde unterschreiben werden und die dann ebenfalls an die Mitglieder der Bundesregierung übergeben wird.

HIER geht´s zur Petition !


04.09.2018

APA-OTS: WWF macht Faktencheck zu Wolfs-Mythen: Kein Kuscheltier, aber auch keine wilde Bestie

Österreich braucht ein rechtskonformes Wolfsmanagement

Kann der Wolf durch Vergrämung oder Abschüsse wieder scheu gemacht werden? Wie realistisch ist ein wolfsfreier Alpenraum? Die Naturschutzorganisation WWF Österreich räumt mit Vorurteilen und Stammtisch-Parolen rund um den Wolf auf und macht den Mythen-Check.

Unlängst war in einer österreichischen Tageszeitung zu lesen, daß vor fast 300 Jahren Kinder auf dem Schulweg "vom Wolf zerrissen" wurden und es „nur eine Frage der Zeit“ sei „bis der Wolf bei uns wieder auf den Menschen geht“. Diese und ähnliche Schauermärchen werden von einzelnen Politikern und Bauernvertretern bewußt geschürt, um von der eigenen Verantwortung für ein konfliktarmes Miteinander zwischen Mensch und Wolf abzulenken.

Daher fordert der WWF Österreich eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein rechtskonformes Wolfsmanagement. Panikmache hilft niemandem weiter – am allerwenigsten den betroffenen Landwirten, die viel stärker unterstützt werden müssen. „Politik und Behörden müssen ihrer Informationspflicht stärker nachkommen, endlich eine Herdenschutzoffensive starten und dürfen unsere Bauern nicht allein im Regen stehen lassen. Auch Landwirtschaftskammer und Bauernbund sind gefordert, vom Panik- in den Arbeitsmodus zu kommen“, fordert Christian Pichler, Wolfsexperte der Naturschutzorganisation.
 
Mythos 1 - Schreckschüsse oder Gummigeschoße werden dem Wolf wieder Respekt einflößen

Vergrämung ohne sachgerechten Herdenschutz ist nicht erfolgversprechend. Verzichtet man auf Herdenschutz, was etwa in Niederösterreich bis auf wenige Ausnahmen der Fall ist, dann lernt der Wolf, daß ungeschützte Schafe eine leichte Beute darstellen. Folglich wird er sich auch durch gelegentliche Schreckschüsse nicht davon abhalten lassen, sein Glück bei der nächsten ungeschützten Herde zu versuchen. Er kann ja nicht zwischen „erlaubter“ und „unerlaubter“ Beute unterscheiden. Richtig angewendeter Herdenschutz sorgt dafür, daß Wölfe von Beginn an Weidetiere meiden und Wildtiere erbeuten, weil sie beispielsweise einen Stromschlag bekommen oder sie ein Herdenschutzhund vertreibt. 

Vergrämung ist erst dann sinnvoll, wenn es einem Wolf gelingen sollte, mehrmals fachgerecht angewendeten Herdenschutz zu überwinden. Genau so ist dies auch im geltenden Managementplan Wolf - den das Land NÖ und die Landwirtschaftskammer selbst mitgestaltet haben – vorgesehen. Im Jahr 2017 wurden in ganz Österreich insgesamt 21 Schafe vom Wolf gerissen; heuer sind es zwar mehr, aber im Vergleich dazu sterben im Jahr mindestens 8.000 Schafe durch Krankheit, Blitzschlag, Absturz oder etwa auch, weil verletzte Tiere in nicht betreuten Herden zu spät bemerkt werden. 

Mythos 2 - Der Wolf muß durch Abschüsse scheu gemacht werden, es braucht „wolfsfreie Zonen“

Die gezielte regionale Bejagung von Wölfen zur Schaffung von „wolfsfreien Zonen“ widerspricht eindeutig dem EU-Naturschutzrecht, wie sowohl EU-Umweltkommissar Karmenu Vella als auch Umweltministerin Elisabeth Köstinger bereits klargestellt haben. Auch naturschutzfachlich ist dieser Vorschlag realitätsfern und höchst problematisch. Einerseits kann sich ein Wildtier nicht an Bundesländergrenzen halten, andererseits ist der Wolf eine weit wandernde Tierart, die in relativ kurzer Zeit halb Europa durchqueren kann. Für „wolfsfreie Zonen“ bei uns müßte man also tatsächlich tausende Wölfe in den Alpen und in einem 1.000-Kilometer-Radius darüber hinaus töten.

Fakt ist auch: Die Entnahme einzelner Wölfe ist bereits jetzt erlaubt, wenn wiederholt Weidetiere trotz sachgemäß angewendeter Schutzmaßnahmen angegriffen werden. Selbstverständlich rechtfertigt auch ein – begründeter – Verdacht, daß ein Wolf für Menschen gefährlich werden könnte, rechtlich einen Abschuß. Erstens steht die Sicherheit des Menschen an oberster Stelle, zweitens gefährden auffällige Tiere die Akzeptanz der ganzen Art und könnten ihr Verhalten außerdem an den Nachwuchs weitergeben.  

Mythos 3 - Ein Wolf hat Schafe gerissen, jetzt ist er ein „Problemwolf“, der abgeschossen werden muß

Ein Wolf der ungeschützte Schafe erbeutet, ist noch kein „Problemwolf“. Er verhält sich nicht einmal auffällig, sondern ähnlich „normal“ wie ein Hund, dem man eine Knackwurst vor die Nase hält. Der Wolf  frißt von Natur aus das, was mit dem geringsten Kraft- und Energieaufwand zu bekommen ist. Das ist in Österreich großteils Wild (in erster Linie Hirsche, Rehe und Wildschweine), da dieses überreichlich vorhanden ist. Schafe sind nur eine Gelegenheitsbeute, vor allem dann wenn eine Herde ungeschützt steht.

Unter einem „Problemwolf“ versteht man ein Wildtier, das sich immer wieder absichtlich in die Nähe des Menschen begibt, um Futter zu suchen oder zu erbetteln, obwohl es rundherum genügend Wild gibt. Er hat verlernt, Scheu vor dem Menschen zu empfinden, was fast immer auf falsches menschliches Verhalten zurückzuführen ist. Wer einem Wolf beibringen will, zwischen „erlaubter“ (Wild) und „unerlaubter“ (Haus- bzw. Nutztiere) Beute zu unterscheiden, erreicht das nur durch sachgemäß angewendeten Herdenschutz. Deshalb fordert der WWF Österreich von den zuständigen Landesräten seit Jahren ein rechtskonformes Wolfs-Management samt Herdenschutz und angemessenen Entschädigungszahlungen für Landwirte. 

Mythos 4 - Wölfe springen über Zäune und machen Herdenschutz wirkungslos  

Das ist falsch, weil Wölfe grundsätzlich nicht hoch springen. Bewährt haben sich etwa schon 90 Zentimeter hohe, dünne Zaunnetze, die Strom führen, aber auch Weidezäune, deren stromführende Litzen so verlaufen, daß Wölfe sie weder überwinden, noch darunter durchschlüpfen können. Wichtig ist daher die fachgerechte Installation. Bestehende Zäune wurden meist errichtet, um Nutztiere an der Flucht zu hindern, aber nicht um Wölfe am Eindringen zu hindern. Experten können beurteilen, ob bestehende Zäune etwa durch das Spannen zusätzlicher Stromlitzen adaptiert werden können. In Kombination können Herdenschutzhunde helfen, häufig reichen auch die Elektrozäune alleine aus. In Deutschland und in der Schweiz hat man mittlerweile Herdenschutz sehr gut im Griff und Österreich könnte sich etliches abschauen. Dabei gibt es keine 0815-Lösung, denn jeder Hof ist anders. Gerade deshalb ist gute Beratung essentiell und es ist die gesetzliche Pflicht der Behörden, endlich umfassend zu informieren und sich nicht hinter Stammtisch-Parolen zu verstecken! 

Mythos 5 - Die Wölfe kommen immer näher an Siedlungen, die Gefahr steigt

Die Gefahr, in Österreich von einem Wolf angegriffen zu werden liegt nahezu bei null. Unser Land hat eine der höchsten Schalenwild-Dichten Europas und der Wolf findet genügend natürliche Beute vor. Daß der Wolf scheu ist bedeutet nicht, daß er „unsichtbar“ bleibt. Wolfsbeobachtungen können in Ländern mit großen Wolfsdichten, zu denen Österreich jedoch nicht gehört, durchaus vorkommen. So könnte ein Wolf – etwa auf einem Wanderweg – relativ nahe an Menschen vorbeilaufen, meist ohne daß diese das bemerken. Besonders die Jahrlinge, die „jugendlichen“ Wölfe im Alter bis zu zwei Jahren sind sehr neugierig und lernwillig. Sie könnten daher erst mal stehen bleiben, um zu beobachten, was passiert. Ein junger Wolf fühlt sich nicht unsicher oder ist extrem ängstlich, deshalb hat er keine Veranlassung, gleich davon zu sprinten. Wenn er die Situation für sich „abgeklärt“ hat, wird er sich umdrehen und weglaufen. Dabei handelt es sich um ein normales Wolfsverhalten ohne „angriffslustigen“ Hintergrund und dieses ist für Menschen nicht gefährlich.  

Mythos 6 - Der Wolf muß abgeschossen werden, bevor er gefährlich wird

Gesunde Wölfe reagieren scheu und vorsichtig auf Menschen. Im Vergleich zu anderen wehrhaften Tieren wie Wildschweinen oder Kühen wird die Gefährlichkeit des Wolfes stark überschätzt bzw. wird von einzelnen Interessenvertretern Panikmache betrieben. Die Fakten sprechen eine andere Sprache: Seit der Rückkehr der Wölfe nach Deutschland (nach zwei Jahrzehnten derzeit 60 Rudel, ca. 500 Wölfe) bzw. in die Schweiz (drei bis vier Rudel, ca. 50 Wölfe) gab es keine einzige Attacke oder Verletzte. Weltweit gibt es einige Fälle, aber diese waren verbunden mit Krankheiten (Tollwut) oder menschlichem Fehlverhalten (beispielsweise Fütterung).

Im Gegensatz dazu kam es 2016 alleine in Österreich zu rund 3.100 spitalsbehandelten Verletzungen durch Hundebisse und werden pro Jahr rund 260 Personen bei Wildunfällen verletzt. Es gibt in keinem Bereich unseres Lebens hundertprozentige Sicherheit. Wer derart vor Bedrohungen Angst hat, dürfte theoretisch auch in kein Auto steigen, keine elektrischen Geräte einschalten oder keine Maschinen bedienen. 

Mehr Informationen zum Wolf finden Sie auf www.wwf.at/wolf


28.08.2018

2. Erinnerung: Offener Brief an die Bundesregierung bzw. Vizekanzler HC Strache

betrefffend ausnahmsloses Verbot des betäubungslosen Schächtens von Tieren geht kommenden  Donnerstag zur Post (siehe PDF des Offenen Briefs bzw. unsere OTS-Presseaussendung vom 20.8.2018). In kurzer Zeit haben diesen Brief bereits knapp 300 Personen mit Namen, Beruf und Bundesland unterschrieben. Aber möglicherweise haben noch nicht genügend Menschen, denen die Abschaffung dieser extrem barbarischen Tierquälerei ebenfalls ein Anliegen ist, davon erfahren.

Daher hier neuerlich unser Aufruf zu unterschreiben (gilt auch für Tierfreunde aus Deutschland oder der Schweiz!). Dazu müßten Sie lediglich Ihren Namen und möglichst auch Beruf und Bundesland an office@animal-spirit.at schicken, Sie werden dann unten am Brief angefügt. Wir werden zunächst die Reaktion abwarten und erwägen als nächsten Schritt dann auch noch eine Online-Petition an die gesamte Regierung aus FPÖ und ÖVP. Wir halten Sie am Laufenden! Vielen Dank.


28.08.2018

3. Erinnerung: Die Fohlenauktionen starten ab nächster Woche!

Und bereits am 12. September holen wir die ersten Haflinger-"Schlachtfohlen" aus dem Raum Kitzbühel, Tirol ab. Alle wurde schon im Vorfeld aussortiert (da „nicht für die Zucht geeignet“), trotzdem alles wunderschöne gesunde junge Tiere. Wenn wir sie nicht freikaufen, würden sie zum Großteil im Sammeltransport nach Italien zum Schlachthof gehen…

Wer noch Plätze für Haflinger- oder Norikerfohlen hat oder davon weiß, bitte gleich bei tanja@animal-spirit.at oder unter +43-(0)2774-29330 melden! Wir geben sie nur mit einem Schutzvertrag ab! Natürlich freuen wir uns auch über jede Spende, um auch heuer wieder – wie schon seit 15 Jahren (!) - möglichst vielen Pferdekindern das Leben retten zu können.

In unserer aktuellen Aussendung können Sie etliche Berichte von glücklichen neuen Pferdebesitzerinnen nachlesen, die letztes Jahr ein Fohlen über uns bekommen haben. Und hier noch die Erfolgsgeschichte vom mittlerweile 5-jährigen Haflinger „Walesco“ (wir haben in 2013 freigekauft), der letztes Wochenende für seine Besitzerin Katharina aus Thüringen in Stadl Paura sogar Europameister für junge Pferde im Bewerb Vielseitigkeit geworden ist (siehe Fotos)! Gratulation auch von unserem Team!

Zur Einstimmung, wie schön Fohlen – in dem Fall Friesen – sein können, wenn sie artgerecht in der Gruppe aufwachsen können, empfehlen wir dieses Video, bei dem einem richtig das Herz aufgeht: www.youtube.com/watch?v=rbuZtqZG2Xw


28.08.2018

4. Erinnerung: EINLADUNG zu einer Veranstaltung ins wunderschöne Sommer-Refektorium der Michaelerkirche in Wien am 10.9.2018

Auch im heurigen Herbst nimmt ANIMAL SPIRIT wieder an Gemeinschafts-Veranstaltungen der Dachorganisation „Vergissmeinnicht“ in Wien teil, anläßlich der zweiten „Woche des guten Testaments“. Die Initiative „Vergissmeinnicht.at“  gibt damit allen Mitgliedsvereinen die Möglichkeit, deren Unterstützer zu Kultur- und Informations-Veranstaltungen mit Sonder-Führungen einzuladen:

Michaelerkirche / Sommer-Refektorium am 10. September 2018 ab 15:30

Ort: Michaelerkirche, Michaelerplatz 4-5 / Sommer-Refektorium,

Habsburgergasse 12, 1010 Wien

Datum: Montag, 10. September 2018

Rahmenprogramm: Registrierung Michaelerkirche (Eingang: Michaelerplatz)

15:30 – 16:15 Orgelkonzert und Orgelführung von Manuel Schuen

Für Nicht-Teilnehmer des Rahmenprogramms:

16:00 Registrierung Sommer-Refektorium (Eingang Habsburgergasse 12)

Beginn des Hauptprogramms: im Sommer-Refektorium

16:15 – 16:25 Begrüßung durch einen Vertreter der Michaelerkirche

16:25 – 16:35 Vorstellung VGMN (G. Lutschinger) und der Organisationen

16:35 – 17:10 Interview mit dem Notar „Alles geregelt? Neues zu Erbrecht, Testament, Patientenverfügung, Vorsorge für den Notfall“

17:10 – 17:25 Fragen und Antworten an den Notar

17:25 – 18:30 Buffet

Wir von ANIMAL SPIRIT und auch ich persönlich werde/n mit einem kleinen Infostand vertreten sein und ich stehe dort gerne für Gespräche und Informationen zur Verfügung.

Dr. Franz-Joseph Plank


23.08.2018

Offener Brief an Vizekanzler HC Strache: Bitte verbieten Sie endlich ausnahmslos die schlimmste Tierquälerei "im Namen Gottes" – das betäubungslose Schächten!

Vorbemerkung: Folgenden offenen Brief werde ich in den nächsten Tagen per Post an Vizekanzler HC Strache sowie in Kopie an die gesamte FPÖ-Ministerriege senden. Da dies nicht als Petition sondern als Offener Brief konzipert ist, ersuche ich - auch wegen der Dringlichkeit - möglichst viele unserer Newsletter-EmpfängerInnen (gerne auch von Deutschland oder der Schweiz!), diesen mit-zuunterzeichnen (sofern mit dem Inhalt einverstanden) und mir dazu bitte vollen Namen, evt. Beruf und (aus Datenschutzgründen) zumindest das Bundesland mitzuschicken, an office@animal-spirit.at. Je mehr mitmachen, desto größer wird die Wirkung und der Druck auf die Regierung sein!
Vielen Dank! Dr. Franz-Joseph Plank

Sg. Herr Vizekanzler Strache,

in diesen Tagen – vom 21.-24. August – findet bekanntlich das heurige muslimische Schlachtopferfest „Kurban Bayrami“ statt. Mehr als 700.000 Menschen muslimischen Glaubens leben mittlerweile in Österreich und ihrer Tradition gemäß fühlen sie sich verpflichtet, mindestens ein Rind, Schaf oder Ziege pro Familie zu „opfern“, sprich betäubungslos schächten zu lassen. Leider gibt es noch immer im § 32, Abs. 5 des österr. Tierschutzgesetzes die Ausnahmebestimmungen für das generelle Gebot der Betäubung vor der „normalen“ Schlachtung eines Tieres. Demnach dürfen für sog. „rituelle Schlachtungen“ diesen Tieren ohne vorangegangene Betäubung die Hälse aufgeschnitten werden; erst danach müssen – laut TSchG § 32 Abs. 5, lit 5 – die Tiere „wirksam betäubt werden“ (sog. „post-cut-stunning“), eine völlig impraktikable, sinnlose und wohl auch kaum zu kontrollierende Vorschrift – somit quasi eine „typisch österreichische Lösung“. Ich erspare Ihnen und anderen hier ganz bewußt eine detailliertere, auch wissenschaftlich fundierte Beschreibung, wie sehr die betroffenen Tiere bei diesem Tötungsprozeß leiden müssen und wie lange das – nämlich bis zu 10 Minuten - mitunter dauern kann…

Zudem müssen diese Schächtungen laut TS-Gesetz ausschließlich „in einer von der Behörde dafür zugelassenen Schlachtanlage durchgeführt werden“ und zudem muß bei JEDER Schächtung ein dafür beauftragter Tierarzt anwesend sein, der das Ganze, nämlich auch die Behandlung der Tiere und eben das „post-cut-stunning“, kontrollieren müßte. Gestern, am 2. Tag dieses gerade laufenden Kurban-Bayrami-Festes war ich persönlich anläßlich einer angemeldeten Demonstration im Weinviertel vor einer derartigen „Schlachtanlage“ (verschiedene Medien haben darüber berichtet). Im Minutentakt kamen verschiedene Oberklasse-PKWs mit Muslimen vorbei und haben sich dort ihre vorbestellten „Halal“-Fleischteile in großen Kisten abgeholt. Nur, der Hof, wo das Ganze stattgefunden hat, war alles andere als ein typischer Schlachthof, sondern ganz offensichtlich – gelinde ausgedrückt – ein abgewrackter alter Bauernhof. An die 1000 Schafe, zum Großteil noch aus Rumänien herangekarrt und tagelang, teilweise ohne Versorgung der prallen Sonne ausgeliefert (auch darüber haben Medien berichtet) wurden und werden im Laufe dieser „Fest“-Tage dort geschächtet. Laut Auskunft des leitenden Polizeibeamten vor Ort war angeblich ein Tierarzt im Gelände, das wir natürlich nicht betreten durften, anwesend, den Namen konnte oder wollte er mir nicht sagen…

Ähnliches hat sich einen Tag zuvor bereits in unserem eigenen Vereinsort, nämlich 3053 Brand-Laaben zugetragen: Dort hat ein Türke, der eine Rinderzucht betreibt und erst kürzlich einen Schlachtraum errichtet hat, Dutzende seiner Landsleute mit frischem Halal-Fleisch seiner wohl ebenfalls geschächteten Rinder bedient. Auf Anfrage beim zuständigen Amtstierarzt der BH St. Pölten-Land, Dr. Peter Pusker, ob denn dieser Landwirt auch eine Schächt-Bewilligung habe, bekam ich lediglich die kurze und lapidare Antwort, das sei Amtsgeheimnis und unterliege dem Datenschutz!

Ist es wirklich so, daß viele österr. Biobauern keine Hofschlachtungen mehr durchführen können oder dürfen (mit damit verbundenen oft überlangen Transporten quer durch Europa zu einem EU-Schlachthof), weil sie sich die rigorosen „Hygiene“-Vorschriften der EU für einen Schlachtraum nicht leisten können, aber jeder Türke offenbar problemlos in jedem heruntergekommenen „Bauernhof“ eine Schächt-Schlachtanlage bewilligt bekommt? Welche Behörden kontrollieren das und warum ist es quasi ein Staatsgeheimnis für die Öffentlichkeit, wo sich diese (angeblich) bewilligten Schächt-Schlachthöfe in Österreich befinden?

Sg. Herr Vizekanzler Strache: Ihre Partei, die FPÖ, hat sich erst kürzlich, vor diesem muslimischen „Opferfest“, dafür stark gemacht, daß keine „Hinterhofschlachtungen“ mehr stattfinden sollen. Aber wo ist der Unterschied zu diesen „Bauernhof“-Schlachtungen, angeblich sogar mit Genehmigung? Wie sieht es dort mit den EU-Hygienebestimmungen aus? Und wer kontrolliert das wirklich? Ein Amtstierarzt pro Bezirk ist damit heillos überfordert und zumeist auch gar nicht gewillt, überhaupt etwas dagegen zu unternehmen. Wozu also (ohnehin nur halbherzige) Gesetze machen, wenn sie sowohl impraktikabel (post-cut-stunning) als auch unkontrollierbar sind?

Ich könnte Ihnen noch einiges berichten über die angeblichen „zwingenden religiösen Gebote“ für derartige archaische Tierquälereien, die es nämlich gar nicht gibt. Aus dem einfachen Grund heraus, weil zu der Zeit, als diese jahrtausendealten Schriften entstanden sind (Thora oder Koran), es noch gar keine Betäubungsmethoden unserer Jetzt-Zeit gegeben hat (Bolzenschuß-, Elektro- oder CO2-Betäubung) und sie daher damals auch nicht verboten werden konnten. Das einzige, was in diesen Schriften „zwingend“ vorgeschrieben ist, ist das Gebot, daß das Fleisch blutleer sein muß, was aber – egal ob mit oder ohne Betäubung – NIE der Fall ist (es bleiben immer Blutreste in Kapillaren, kleinsten Blutgefäßen zurück, was Ihnen jeder Tierarzt bestätigen kann). Die logische Konsequenz daraus wäre also, wollten sich Anhänger dieser Religionsgemeinschaften tatsächlich an ihre eigenen Regeln halten, daß alle Vegetarier werden müßten… Somit ist der Gesetzestext des § 32 TSchG in sich schon widersprüchlich, ganz abgesehen von der Undurchführbarkeit und fehlenden Kontrolle.

Aus all diesen Gründen fordern wir – die Unterzeichnenden dieses offenen Briefes an Sie bzw. an die Regierungspartei FPÖ - von Ihnen, endlich ein absolutes Verbot des betäubungslosen Schlachtens - ohne jegliche Ausnahmen – gesetzlich zu verankern. Wieso ist dies in anderen europäischen – auch EU- Ländern möglich und nicht in Österreich, wo es doch seit heuer eine FPÖ-Regierungsbeteiligung gibt?: Schweiz, Norwegen, Schweden, Dänemark, Polen, Liechtenstein und Holland! Immerhin gibt es seit 2013 in unserer Verfassung auch die Staatszielbestimmung Tierschutz, nur ist diese leider der sog. "Religionsfreiheit" untergeordnet. Wir Tierschützer bekämpfen jedoch nicht diese Religionen an sich, sondern lediglich die damit verbundenen archaischen und extremen Tierquälereien „im Namen Gottes“, welche in deren Schriften keineswegs bindend vorgeschrieben sind, die aber zu 100.000en jährlich unter den Augen der „Gesetzeshüter“ stattfinden. Ein harmonisches Zusammenleben aller Bevölkerungsschichten kann jedoch nur gedeihen, wenn solche Tierschindereien unterlassen und gültige Gesetze respektiert werden. Eine „In-Ohnmacht-Versetzung“ der Tiere durch reversible Elektrobetäubung wird sogar von maßgeblichen islamischen Religionsautoritäten als absolut religionskonform angesehen – ebenso mittlerweile auch eine gottgefällige Geldspende, gegeben an Arme. Es bestünde also für Muslime in Österreich gar kein Grund, betäubungslos zu schächten.

Sg. Herr Vizekanzler Strache: schauen Sie bitte nicht weg und stehen Sie zu Ihren Wahlversprechen, Ihre Wähler erwarten es nicht nur von Ihnen, sondern würden es sicher auch anerkennen.

Tierarzt Dr. Franz-Joseph Plank,
Obmann ANIMAL SPIRIT

PS.: Medienberichte dazu vorerst:

www.noen.at/korneuburg/schaechtbetrieb...
 
www.krone.at/video-nachrichten
 
www.noen.at/korneuburg/bruderndorf-hunderte-schafe-litten-unter-hitze-und-wassermangel

Sowie heute (23.8.18) in der Printversion der Tageszeitung ÖSTERREICH-NÖ


20.08.2018

Heutige APA-OTS: ANIMAL SPIRIT - Tierquälerei "im Namen Gottes" endlich abschaffen!

Betäubungsloses Schächten muß ausnahmslos verboten werden

Das islamische Schächt-Opferfest „Kurban Bayrami“ findet heuer vom 21. bis 24. August 2018 – also bereits ab morgen - statt. Obwohl in den letzten Wochen einiges darüber berichtet wurde, daß betäubungsloses „rituelles“ Schächten durch einen Erlaß des „Tierschutz“-Ministeriums – zumindest für sog. „Hinterhof-Schlachtungen“ - eingeschränkt werden soll, ändert das nichts an der grundsätzlichen Diskrepanz, daß sog. „Religionsfreiheit“ dem Tierschutz übergeordnet ist! Diese Tatsache erlaubt somit seit Jahr und Tag, daß Anhängern jüdischer oder moslemischer Glaubensgemeinschaften „im Namen Gottes“ bzw. archaischer „Traditionen“ erlaubt ist, Tiere bei vollem Bewußtsein aufzuschneiden und ausbluten zu lassen. Nach § 32 Abs 5,5 TSchG wäre zwar vorgeschrieben, „die Tiere unmittelbar nach Eröffnen der Blutgefäße wirksam zu betäuben“, doch das ist einerseits völlig impraktikabel und andererseits wird es auch so gut wie nie kontrolliert bzw. exekutiert.

Dazu Tierarzt Dr. Franz-Joseph Plank, Obmann von ANIMAL SPIRIT: „Hier vollziehen sowohl Gesetzgeber als auch die kontrollierenden Behörden einen Kniefall vor völlig veralteten, anachronistischen religiösen Vorschriften, die in dieser Form aber weder im Koran noch in der Thora niedergeschrieben sind. ANIMAL SPIRIT kämpft seit vielen Jahren gegen diese absurden Vorschriften, denn Tierquälerei ist auch dann noch Tierquälerei, wenn sie "im Namen Gottes" geschieht. Vor allem diese ab morgen tausendfach stattfindenden „Hinterhof-Schlachtungen“ können oder wollen gar nicht wirksam kontrolliert oder gar unterbunden werden, wie mir auch ein dafür zuständiger Amtstierarzt anvertraut hat: Er traue sich gar nicht zu so einem Massaker hin, wenn da blutverschmierte bärtige Männer mit langen Messern herumlaufen würden… Dieser neue Erlaß ist somit wohl auch nicht viel mehr als eine weitere Augenauswischerei, um die emotionale Debatte in der Bevölkerung im Keim zu ersticken“.

Gründe für archaische Tierquälereien im Namen Gottes sind im 21. Jhd. obsolet!

Zudem hat uns erst vergangenes Wochenende eine Meldung einer anderen Tierschutz-Organisation erreicht, wonach bei einem „Bauernhof“ im Weinviertel in den kommenden 4 Tagen an die 1000 Schafe geschächtet werden sollen, die dort bereits - von Rumänien angeliefert (!) – in brütender Sonne auf ihr Schicksal warten. (siehe auch www.ots.at/600-schafe-in-transportern-bei-backofenhitze-vor-schaechtbetrieb-abgestellt). Das einzige, was der herbeigerufene Amtstierarzt bewirken konnte, war das Aufspannen einer Plane für den Schatten, das grausame Ermorden der unzähligen Tiere wird er nicht verhindern können oder wollen – steht doch wie gesagt „Religionsfreiheit“ über dem Tierschutz.

Der Grund für dieses archaische Treiben liegt im Judentum in der Erzählung der Beinahe-Opferung Isaaks (Genesis 22,1-19) durch Abraham, und im Islam das Gedenken an den Propheten Ibrahim, der bereit war, seinen Sohn Ismail an Allah zu opfern. Nach islamischem Glauben sollte jeder wirtschaftlich Bessergestellte ein Tieropfer bringen. Nur - weshalb die Tiere auch heute noch bewußt und vorsätzlich langsam und betäubungslos zu Tode gequält werden, ist nicht nachvollziehbar. In Österreich leben mittlerweile weit über 700.000 Menschen islamischen Glaubens. Leider halten sich viele von diesen nicht an das hier bestehende Betäubungsgebot (wohlgemerkt erst nach dem Schächtschnitt!) und schlachten Tiere – insbesondere anläßlich des Kurban Bayrami Opfer-Festes – tierschutzgesetzwidrig und qualvoll ohne jegliche Betäubung, ohne Anwesenheit des laut Gesetz vorgeschriebenen Tierarztes und in „Hinterhöfen“. Ein harmonisches Zusammenleben aller Bevölkerungsschichten kann jedoch nur gedeihen, wenn solche Tierschindereien unterlassen und gültige Gesetze respektiert werden. Eine „In-Ohnmacht-Versetzung“ der Tiere durch reversible Elektrobetäubung wird nämlich von maßgeblichen islamischen Religionsautoritäten als absolut religionskonform angesehen – ebenso mittlerweile auch eine gottgefällige Geldspende, gegeben an Arme. Es bestünde also für Muslime in Österreich gar kein Grund, betäubungslos zu schächten.

Dr. Plank abschließend: „Aus all diesen Gründen fordern wir von der Politik, endlich ein absolutes Verbot des betäubungslosen Schlachtens - ohne jegliche Ausnahmen – gesetzlich zu verankern. Wir appellieren zudem an alle zuständigen Bezirks- und Veterinärbehörden, die seit 2013 in der Verfassung verankerte Staatszielbestimmung Tierschutz endlich wirksam umzusetzen, keine Ausnahmegenehmigungen zum betäubungslosen Schächten zu erteilen, sowie vom 21.-24. August besonders auf Verstöße gegen das Tierschutzgesetz, Schlachtvorschriften und Hygienebestimmungen zu achten. Illegal geschächtete Tiere müssen beschlagnahmt und Landwirte, welche die Tiere verkaufen, obwohl sie annehmen müssen, daß diese gesetzwidrig geschächtet werden sollen, oder gar solche tierschutzwidrigen Schlachtungen auf ihrem Hof dulden, müssen ebenfalls bestraft werden. Durch pathologische Untersuchungen kann übrigens jederzeit bei einem getöteten Tier noch im Nachhinein festgestellt werden, ob es mit oder ohne Betäubung geschächtet wurde. Die Behörden müssen angewiesen werden, besonders auf Verstöße gegen Gesetze (Schaftransport im Autokofferraum, Schwarz-Schächtungen in Asylheimen, auf Bauernhöfen oder am Feld, in der Badewanne, etc.) zu achten und auch entsprechenden Hinweisen aus der Bevölkerung explizit nachzugehen.“


20.08.2018

Die Fohlenmärkte beginnen wieder in Kürze!

Bereits Anfang September fangen sie wieder an – die berühmt-berüchtigten „Schlachtfohlen“-Märkte in Salzburg, Oberösterreich, Kärnten, Tirol und Bayern. Wie jeden Herbst seit 2003 wollen wir auch heuer wieder bei einigen davon dabei sein und zumindest ein paar Fohlen das Leben retten, indem wir sie freikaufen und – mit einem Schutzvertrag - auf gute Privatplätze vermitteln. Werden Sie uns dabei unterstützen? Denn nur mit Ihrer Hilfe können wir auch den Tieren helfen. Sehen Sie dazu auch HIER unsere aktuelle Aussendung, welche diese Woche zur Post gehen wird.

„Die Kleine zu haben, bedeutet echtes Glück.“ Das hat mir Rebecca B. geschrieben, die von uns im letzten Oktober das Norikerfohlen Lotte übernommen hatte. So emotional äußern sich praktisch alle neuen Besitzerinnen und Besitzer freigekaufter Fohlen. Im aktuellen Folder können Sie ihre Berichte lesen.

Besonders einig sind sich diese lieben Menschen darin, was für eine schmerzliche Vorstellung es für sie wäre, wenn ihr Fohlen im Alter von nur wenigen Monaten geschlachtet worden wäre. Weil ANIMAL SPIRIT auf dem Pferdemarkt zu spät gekommen wäre oder weil das Geld gefehlt hätte, um es freizukaufen.

In den letzten 15 Jahren konnten wir dank vieler Tierfreundinnen und Tierfreunde fast 800 Fohlen retten. Stellen Sie sich eine riesige Weide vor, auf der diese Herde geretteter Pferde friedlich grast. Das haben wir gemeinsam geschafft. Und in wenigen Tagen geht unsere Arbeit weiter, denn die herbstlichen Pferdemärkte beginnen.

Am Ende ihres Briefes schreibt Rebecca Barth noch: „Ich hoffe, daß ANIMAL SPIRIT auch in diesem Jahr wieder viele Fohlen retten kann.“ Wir können, wenn wir genug Geld zur Verfügung haben. Wenn Sie und möglichst viele andere uns wieder mit einer Spende unterstützen. Ich kann Sie nur herzlich darum bitten. Herzlichen Dank!

Und wenn Sie selber einen Platz für ein oder zwei Fohlen (Haflinger oder Noriker) anbieten können bzw. von einem solchen wissen, wenden Sie sich bitte gleich an tanja@animal-spirit.at oder rufen an unter (+43) 02774-29330.

Mit freundlichen Grüßen,

Dr. Franz-Joseph Plank, Obmann


20.08.2018

www.infranken.de: Jagdunfall - Beifahrer während Autofahrt von Querschläger getötet

Während einer Autofahrt in der Oberpfalz ist am Sonntag ein 47-jähriger Mann plötzlich zusammengesackt und gestorben. Schnell gab es erste Indizien für einen Jagdunfall. Die Obduktion des Leichnams scheint diese Theorie zu bestätigen. Inzwischen steht fest, woher das Geschoß kam: Der 47-Jährige wurde offenbar Opfer eines Jagdunfalls. Der Mann wurde von einem Geschoß aus einem Jagdgewehr getroffen. Das habe die Obduktion des Leichnams ergeben, teilte die Polizei am Dienstag mit.

Obduktion: Projektil aus Gewehr ursächlich für den Tod

"Die Obduktion hat ergeben, daß der Mann durch ein Projektil aus einem Gewehr getötet wurde", sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. "Es gibt Erkenntnisse, die für einen Jagdunfall sprechen." In der Nähe des Einsatzortes an der Bundesstraße 16 waren mehrere Jäger unterwegs. Die Polizei stellte mehrere Jagdgewehre sicher. Ob das Projektil einem dieser Gewehre zugeordnet werden kann, war zunächst unklar. Nähere Erkenntnisse sollte ein Schußgutachten eines Sachverständigen des Landeskriminalamts liefern.

Nicht der erste tödliche Jagdunfall

Erst Mitte Juli war es in Thüringen zu einem tödlichen Jagdunfall gekommen. Ein 56-jähriger Jäger wurde bei einer Erntejagd in einem Feld bei Unterwellenborn von einer Kugel getroffen und starb. Wenige Tage zuvor war ein sechsjähriges Mädchen in einer Kleingartenanlage im thüringischen Großsaara angeschossen worden und mußte operiert werden. Im März hatte ein 76-jähriger Jäger im Landkreis Celle in Niedersachsen lebensgefährliche Verletzungen erlitten, als sich aus dem ungesicherten Gewehr seines Schwiegersohnes ein Schuß löste.

Siehe auch: www.abschaffung-der-jagd.de/:

Es könnte jedem von uns passiert sein: Stellen Sie sich vor, Sie sind mit dem Auto auf der Bundesstraße unterwegs. Plötzlich durchschlägt die Kugel eines Jägers die Scheibe und tötet Ihre Frau, Ihren Mann, Ihr Kind, einen anderen Familienangehörigen, einen guten Freund - oder Sie selbst. Genau diese Situation hat sich jetzt auf einer Bundesstraße in Bayern ereignet, als Jäger in einem angrenzenden Maisfeld auf Wildschweine schossen: Während einer Autofahrt auf der B16 bei Nittenau in Bayern wurde der 47-jährige Harald S. von einem Projektil aus einem Jagdgewehr tödlich getroffen. Harald S. war als Beifahrer mit seinem Schwager unterwegs, als eine Gewehrkugel die Scheibe auf der Beifahrerseite durchschlug. „Obwohl der 61-jährige Fahrzeuglenker unmittelbar nachdem sein Beifahrer zusammengesackt war Erste-Hilfe leistete und den Rettungsdienst verständigte, konnte der eintreffende Notarzt nur noch den Tod des 47-jährigen Beifahrers feststellen“, so das Polizeipräsidium Oberpfalz am 14.8.2018.in einer Pressemeldung.