ANIMAL SPIRIT rettet 4 Schafe - „Winter Wonderland“ am Engelberg; Demo gegen Massentierhaltung, 21.1.2017, Berlin; "Winterfuchsjagd" - sinnloses Massaker an Tieren; D: Agrarminister Schmidt fordert "beschränkte Abschußfreigabe" für Wölfe; Erschreckende Bilanz: Tote und Verletzte durch Jäger 2016
ANIMAL SPIRIT rettet 4 Schafe; „Winter Wonderland“ am Engelberg
Kürzlich erhielten wir wieder einmal einen Hilferuf aus der Gegend vom Gnadenhof Hendlberg in Laaben, ob wir nicht 4 Schafe aufnehmen könnten, welche die Frau, die mit der Schafzucht aufgehört hat, aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr versorgen konnte, sie aber auch nicht zum Schlachter geben wollte. Da wir ja erst vor kurzem unseren Schafstall am neuen Gnadenhof „Engelberg“ (Engelhartszell, OÖ) fertigstellen konnten, haben wir gleich zugesagt. Am letzten Freitag, dem Dreikönigstag, hat ANIMAL SPIRIT-Obmann Dr. Plank die vier Merinoschafe „Zwergi, Schoko, Löckchen und Flöckchen“ dann abgeholt und auf den Engelberg gebracht. Dort haben sie sich schnell in die dortige Schafherde integriert - bestens versorgt von unserem „Schafeflüsterer“ Sascha...
Wer eine Patenschaft für eines der neuen Schafe oder eines der sonstigen Tiere übernehmen will, kann dies online machen oder an eva@animal-spirit.at schreiben bzw. unter +43-2774-29330 anrufen.
„Winter Wonderland“ am Engelberg: Letztes Wochenende gab es auch eine wundervolle Winter-Landschaft am neuen Gnadenhof Engelberg, die wir für Sie in Form von einigen bezaubernden Fotos eingefangen haben – siehe unten. Viel Spaß beim Anschauen!
Tierschutz-Themen:
Demo gegen Massentierhaltung, 21.1.2017, Berlin
stop-ttip.org: Viele Tier- und Umweltschutzorganisationen rufen auch heuer wieder zur Großdemonstration gegen Agrarkonzerne, Tierleid und Handelsabkommen, die diese begünstigen, auf. Am 21. Januar 2017 heißt es in Berlin wieder: Wir haben es satt! Zehntausende werden in Berlin demonstrieren und gemeinsam eintreten für Bauernhöfe statt Agrarindustrie, für gutes Essen für alle und für Demokratie statt Konzernmacht. Bei der siebten „Wir haben es satt!“-Demonstration treten wir ein für eine bäuerlich-ökologischere Landwirtschaft, für gesundes Essen und für fairen Handel. Wenige Tage vor der geplanten Abstimmung über CETA im Europäischen Parlament ist die Demonstration ein wichtiger Anlaß, um für gerechten Handel auf die Straße zu gehen. Denn gerade auf die Landwirtschaft hätte das geplante Freihandelsabkommen verheerende Auswirkungen.
Die Megakonzerne im monopolisierten amerikanischen Fleischmarkt würden durch die kanadische Hintertür auf den europäischen Markt drängen. Die Folge: Billigimporte und immer mehr Preisdruck, Verbraucher- und Tierhaltungsstandards geraten unter Druck und letztlich müßten noch mehr kleinere und mittlere Bauernhöfe aufgeben.
Die Lage der bäuerlichen Betriebe in Deutschland (und natürlich auch in Österreich) ist schon jetzt dramatisch. In den letzten zehn Jahren mußten mehr als 100.000 Höfe in Deutschland ihre Tore schließen. Eine Trendumkehr ist nicht abzusehen. Im Gegenteil: Mit Elefantenhochzeiten, wie der von Bayer mit Monsanto, wollen Agrarkonzerne noch mehr Einfluß auf unsere Ernährungsgrundlagen erhalten – Pestizide, Patente und Gentechnik für KonsumentInnen inklusive. Bayer-Monsanto würde bei einer erfolgreichen Fusion zum globalen Marktführer in Sachen Saatgut und Pestizide und könnte fast im Alleingang bestimmen, was Landwirte pflanzen und Konsumenten essen.
Weil wir dabei nicht tatenlos zusehen dürfen, gehen Bäuerinnen und Bauern, Lebensmittelhandwerker, Tierschützer und kritische Konsumenten am 21. Januar wieder auf die Straße. Mit dem Leitspruch „Agrarkonzerne: Finger weg von unserem Essen!“ drücken sie ihre Ablehnung gegen die Politik der Bundesregierung aus, die sich zum Handlanger der weltweiten Agrarindustrie machen läßt. Zum Auftakt des Wahljahres machen wir unmißverständlich klar, daß es ohne regionale und ökologische Landwirtschaft und die handwerkliche Lebensmittelerzeugung nicht geht. Die Politik muß sich jetzt ändern, damit Agrarkonzerne nicht weiter über unser Essen bestimmen!
Kommt zur Demonstration am 21. Januar 2017 ab 12 Uhr vom Potsdamer Platz (Berlin)!
Tierschutz-Themen:
"Winterfuchsjagd" - sinnloses Massaker an Tieren
Deutschland (von Fritz Ullmann): In Hückeswagen und Wipperfürth (NRW) richten die Jäger ab 7. Januar 2017 wieder ein sinnloses Massaker an Tieren an. Das Opfer ihrer Wahl ist der Fuchs. Es ist die so genannte „Winterfuchsjagd“. Dagegen wurde eine Online-Petition gestartet. Dieses Anliegen unterstütze ich ausdrücklich. Ich bin Stadtverordneter im Rat der Stadt Radevormwald – und, was hier von größerem Gewicht ist, mit dem Fuchs als Art bestens vertraut. Seit den 90’ern beschäftige ich mich mit dem Fuchs als Studienobjekt. Er ist das größte noch verbliebene Raubtier Mitteleuropas und hat hier mehrere gezielte Ausrottungsversuche durch den Menschen überstanden.
Die Jagd auf Füchse gehört zu den verlogensten Ritualen der deutschen „Jagdkultur“ und entbehrt jeder ökologischen oder anderweitigen wissenschaftlichen Grundlage. Argumente „dafür“ sind in sich widersprüchliches Halbwissen, das, da jeder Beleg dafür fehlt, unter ernsthafter Prüfung zusammenbricht.
Die Glaubwürdigkeit der Behauptungen der Jäger stützt sich ausschließlich auf die unter Laien verbreitete Annahme, die Jäger müßten in Umweltfragen fachkundig sein – dem guten Glauben nach, daß, weil sie es ja schon so lange tun, sie auch wissen müßten, was sie tun. Wie falsch das gerade in Bezug auf den Fuchs ist, zeigt sich, seitdem der alleinige Anspruch der Jäger auf das (ihrerseits vermeintliche) Wissen über diese Art endete, weil sich die Verhaltensforscher ab den späten 70’ern des vergangenen Jahrhunderts endlich ernsthaft mit dieser Spezies beschäftigten – allen voran David MacDonald im Vereinigten Königreich. Forscher wie er wurden belächelt, weil sie sich mit einer Art beschäftigten, über die man meinte, schon alles zu wissen. Das „Wissen“ der Jäger besteht jedoch zu einem erheblichen Teil aus in guter Tradition über Generationen weitergereichten Lügen und, wie gesagt, Halbwissen. Was ein Jäger „weiß“, das „weiß“ er, weil es ihm ein anderer Jäger so sagte, und nicht etwa, weil er sich dieses Wissen mit wissenschaftlichen Mitteln in einer ergebnisoffenen Untersuchung der Sache selbst erarbeitet hat. Das althergebrachte „Wissen“ über den Fuchs basiert auf oberflächlichster Beobachtung, gerade eben nur so viel, wie nützlich war, um Füchsen aufzulauern. Wußte der Jäger (und meint es teils noch heute zu wissen), daß der Fuchs ein Einzelgänger sei, so ist heute belegt, daß Füchse in komplexen und hoch dynamischen Familien-, Freund- und Partnerschaftsbeziehungen leben, die Fürsorge und Pflegemutterschaft kennen.
Fachleute, das sind Biologen, Zoologen, Ethologen. Alle Studien, die es von echten Wissenschaftlern über Füchse gibt, belegen, wieder um wieder, daß Fuchsbestände selbstregulierend sind. Das heißt, daß sich die Menge des Nachwuchses wesentlich nach der Verfügbarkeit von Futterquellen und dem Druck durch Feinde (heute vor allen Dingen der Mensch) richtet. Füchse in einer stabilen, sicheren Umgebung, haben deutlich weniger Nachwuchs, da dieser zum einen nicht benötigt wird, um Verluste auszugleichen, und eine Überbevölkerung zum anderen die Nahrungsquellen erschöpfen könnte.
Die Fuchsjagd überhaupt ist ein unsinniges, selbstherrliches und wissenschaftsfremdes Verbrechen an lebenden Wesen, das beendet werden muß! Daß sie gerade im Winter, der Paarungszeit der Füchse (Kernzeit Januar / Februar), besonders intensiv betrieben wird, widerspricht dabei selbst jagdlichen Gepflogenheiten. In der Regel ist die Paarungszeit Schonzeit und die Bejagung sogar streng verboten. Nicht so bei Füchsen in Nordrhein-Westfalen.
Jäger dieser Sorte sind keine Umweltschützer, sondern halten sich die Umwelt zu ihrem eigenen Vergnügen. Sie schützen Arten nur insoweit, als daß sie sie selbst für ihre zukünftige Bejagung erhalten wollen. Der Mensch hat die Megafauna bereits kurz nach seinem Erscheinen vernichtet; der Fuchs hat nur in ihm fremden Ökosystemen Beutearten ausgerottet. Ökosysteme, in welche er durch den Menschen eingeführt wurde – wiederum, damit er seinerseits Füchse jagen konnte.
Die Jäger als Gruppe sind keine Instanz, auf deren Erfahrung man sich verlassen dürfte, denn ihr Umgang mit der Natur war stets nur am eigenen Interesse ausgerichtet. Sie wollen nicht die Tierwelt erhalten, die auf ihre inkompetente „Pflege“ ohnehin nie angewiesen war. Sie wollen „jagen“. Im Idealfall sitzend.
Dagegen sollten wir alle aufstehen.
Hier der Link zu der erwähnten Petition: Stoppt das Fuchsmassaker in Hückeswagen und Wipperfürth
Und auf www.change.org eine weitere Petition gegen die Fuchs-Massaker
Siehe auch auf www.facebook.com/fritz.ullmann
Tierschutz-Themen:
D: Agrarminister Schmidt fordert "beschränkte Abschußfreigabe" für Wölfe
Bereits in unserem letzten Newsletter mußten wir über die absurden politischen Pläne des deutschen CSU-Agrarministers Schmidt (Verbot von veganen Würsten, Schweinefleischpflicht in Schulen) berichten. Nun kommt aus Tierschutzsicht eine weitere Abstrusität hinzu:
www.topagrar.com: Der deutsche Agrarminister Christian Schmidt will die wachsende Zahl der Wölfe mit einer "beschränkten Abschußfreigabe" begrenzen. "So etwas brauchen wir auch in Deutschland", forderte der CSU-Politiker in der Passauer Neuen Presse. Andere Länder planten bereits, Wölfe in begrenzter Zahl zum Abschuss freizugeben. "Der Wolf ist kein jagbares Wild, aber eine Regulierung des Bestandes muß möglich sein", sagte Schmidt der Zeitung. Wölfe hätten in Deutschland keine natürlichen Feinde. "In einem dicht besiedelten Land wie bei uns müssen der Ausbreitung Grenzen gesetzt werden." Es müsse gehandelt werden.
Die Zahl der Wölfe in Deutschland steigt seit Jahren an. Im Monitoring-Jahr 2015/2016 waren es laut Bundesamt für Naturschutz 46 Rudel, 15 Paare und vier sesshafte Einzeltiere. Sachsen hat bereits entsprechende Regelungen. Tiere, die aggressiv gegenüber Menschen auftreten und wiederholt und trotz Schutzmaßnahmen Nutztiere reißen, können dort in Ausnahmefällen vergrämt oder abgeschossen werden.
Die Umweltschutzorganisation WWF kritisierte Schmidts Vorschlag. Wer nach Abschüssen und Wolfsobergrenzen schreie, lenke von den eigentlichen, strukturellen Problemen ab, mit denen etwa Schafshalter zu kämpfen hätten und für die es Lösungen brauche, sagte Moritz Klose, Wildtierreferent beim WWF Deutschland. Stattdessen solle mehr darüber nachgedacht werden, wie Herden, die im Freien weiden, besser geschützt werden können. Die Tierhaltung im Freien ist laut der Organisation gesünder und ökologischer und solle daher unterstützt werden. Daher fordert Klose "schnelle, unbürokratische Ausgleichszahlungen bei gerissenen Tieren".
Siehe auch auf www.rbb-online.de
Tierschutz-Themen:
Erschreckende Bilanz: Tote und Verletzte durch Jäger 2016
Initiative zur Abschaffung der Jagd – Newsletter vom 05.01.2017
Seit dem Jahr 2001 dokumentiert die Initiative zur Abschaffung der Jagd die Opfer von Jagdunfällen und Straftaten mit Jägerwaffen. Auch im letzten Jahr schockierten Meldungen über Menschen, die von Jägern erschossen wurden, die Öffentlichkeit: 2016 gab mindestens 13 Tote durch Jäger und Jägerwaffen. Das sind weniger, als in den vorangegangenen Jahren: 2015 waren es mindestens 23 Tote, 2013 25 und im Jahr 2013 sogar mindestens 40 Tote. Liest man die Todesmeldungen, so fällt auf, daß es sich dabei weniger um klassische Jagdunfälle (»Jäger verwechselt Jäger mit Wildschwein«), sondern vor allem um bewaffnete Beziehungstaten (»Jäger erschießt Ehefrau«, »Jäger erschießt Lebensgefährtin und sich«, »Ex-Frau erschossen«, »Jäger erschießt Nebenbuhler und sich selbst«, »Bewaffneter Streit in Jägerfamilie«) handelt. Vor dem Hintergrund einer ganzen Reihe von Jagdunfällen und Straftaten mit Jägerwaffen sowie der bewaffneten Gefährdung Unbeteiligter fordert die Initiative zur Abschaffung der Jagd: Abschaffung der Hobbyjagd JETZT!
Bei nicht-tödlichen Jagdunfällen und Straftaten mit Jägerwaffen nehmen neben klassischen Jagdunfällen (»Jäger schießt Jäger auf Fuchsjagd an«, »Jäger schießt sich ins Bein«) vor allem Berichte über die Gefährdung Unbeteiligter erschreckend zu. Meldungen wie »Schüsse am Spazierweg«, »Bewaffneter Jäger im Schwimmbad«, »Junge gerät in Fuchsfalle«, »Nachbar angeschossen« schlugen große Wellen in der Öffentlichkeit.
Gerade bei Erntejagden (mehrere Jäger umstellen ein Feld, um während der Ernte auf fliehende Tiere zu schießen) sowie bei Treib- und Drückjagden häuften sich Autounfälle durch vor Jägern fliehenden Tieren, außerdem kam es zu gefährlichen Einschüsse in Häuser und Autos: »Auto während Treibjagd beschossen«, »Treibjagd – Autofahrerin lebensgefährlich verletzt«, »Kugel schlägt in Werkstatt ein«, »Wildschweinjagd: Schuß auf Terrasse«, »Wildschweinjagd: Einschußloch in Haus«.
Jährlich werden den Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften über 800 Jagdunfälle (andere Quellen sprechen von bis 1600) gemeldet. Tödliche Beziehungsdramen mit Jagdwaffen (Jäger erschießt Frau oder Nachbarn) gelten nicht als Jagdunfall, sondern als Straftat. Weder der Jagdverband noch staatliche Behörden noch das statistische Bundesamt führen Statistiken über Tote und Verletzte durch Jagd und Jägerwaffen. Jäger zählen nur die »Strecke« der getöteten Tiere, nicht aber die menschlichen Opfer ihres blutigen Hobbys.
Tote durch Jäger und Jägerwaffen
Die Meldungen, die Sie im Folgenden lesen, wurden aufgrund von vorliegenden Presseberichten erstellt. Dies kann sicherlich einerseits zu Fehlerquellen führen, andererseits niemals alle Fälle erfassen. Die Aufstellung erhebt daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ist vermutlich nur die Spitze des Eisbergs. Die Dunkelziffer liegt sicherlich höher. Denn gerade bei Familientragödien („Ehefrau erschossen“) wird selten bekannt, woher der Täter die Schußwaffe hatte, ob er also Jäger oder Schütze war.
Lesen Sie die ganze Statistik der zum Teil tödlichen Jagdunfälle 2016 HIER