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D: Agrarminister Schmidts obskure Kampfansage an die "vegane Wurst"

02.01.2017

www.tagesschau.de (siehe auch www.faz.net): In Supermärkten liegen klassische Leberwurst und "vegetarische Wurst" oft friedlich nebeneinander. Der deutsche Agrarminister Christian Schmidt will derartige Fleischbezeichnungen für vegetarische und vegane Produkte verbieten - sie seien irreführend. Begriffe wie "vegetarisches Schnitzel" oder "vegane Currywurst" seien "komplett irreführend und verunsichern die Verbraucher", sagte der CSU-Politiker der "Bild".

"Ich setze mich dafür ein, daß sie im Sinne einer klaren Verbraucherkennzeichnung verboten werden." Niemand dürfe "bei diesen Pseudo-Fleischgerichten so tun, als ob es Fleisch wäre", forderte Schmidt. Hersteller sollten eigene Namen für ihre pflanzlichen Produkte finden.… Bereits im Juni hatte er in einem Brief vom zuständigen EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit eine klare Kennzeichnung vegetarischer und veganer Produkte gefordert.

Unsere Stellungnahme dazu: Wieder mal ein kompletter politischer Unsinn, offensichtlich gesponsert von der Fleisch- und Pharmaindustrie, letztere profitiert ja in Milliardenhöhe von immer mehr kranken Menschen aufgrund von Fehlernährung v.a. infolge von zuviel Fleisch, Milchprodukten und Fett! Niemand wird im Supermarkt wohl ernsthaft ein pflanzliches Schnitzel für ein Rindsschnitzel halten (und wenn schon – es könnte ihm nur guttun)! Der deutsche Schweinefabriken-Minister hat wohl Angst, daß noch mehr Menschen bewußt wird, daß man sich ganz oder zumindest teilweise auch sehr wohlschmeckend von pflanzlichen Proteinen ernähren kann: gesünder, ohne Agrarflächen für gentechnisch veränderte Futtermittel auf der ganzen Welt zu beanspruchen, klima- und v.a. tierfreundlicher. Daß pflanzliche Produkte sich an die bisherige regionale Eßkultur anschließen, ist daher nur logisch.

Dazu auch einige treffende und witzige Kommentare auf www.tz.de

Verbrauchertäuschung - Ist gar kein Fleisch in Fleischtomaten? Agrarminister Schmidt will Fleischbezeichnungen für vegetarische und vegane Lebensmittel verbieten. User machen sich derweil in den sozialen Netzwerken über die so genannte Verbrauchertäuschung lustig. Agrarminister Schmidt sieht in veganen oder vegetarischen Produkten, die als Fleisch, Schnitzel oder Wurst bezeichnet werden, eine Verbrauchertäuschung. Er forderte eine Verbot dieser Bezeichnungen. 

So stellt Twitter-User Shahak Shapira den Vergleich eines Hackfleischklumpens mit einer Fleischtomate auf und fordert ein Verbot der Zimtschnecke - in der ja gar keine echte Schnecke enthalten sei: ES REICHT!!! Vegane Wurst UND Zimtschnecke verbieten!! Und: User Pause bis Silvester zeigt sich verwirrt, weil ihn scheinbar der Unterschied zwischen Rosenkohl und Altkanzler Kohl mit einem Strauß Rosen im Arm durcheinander bringt... (siehe Bilder unten).

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