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ANIMAL SPIRIT - Newsletter vom 04.01.2022

Annemarie hat uns verlassen

04.01.2022

Das Neue Jahr beginnt mit einem traurigen Nachruf:

Am Gnadenhof Hendlberg ist „längstgediente“ Kuh, das Jersey-Rind „Annemarie“ verstorben. Annemarie war seit 2009 quasi die Seele des Hofes, der Liebling sämtlicher MitarbeiterInnen und Besucher, immer zum Kuscheln aufgelegt und hat mit ihren dunklen schönen Augen alle bezaubert.

Annemarie kam im August 2009 zu uns auf den Hof, als sie schon ein etwas größeres Kalb war und von dem Platz in Maria Enzersdorf wegmußte. Da wir damals noch kein anderes Rind am Hof hatten, wuchs sie zusammen mit den – am Hof geborenen – Zicklein Viktor und Tina auf, mit denen sie zeitlebens eine Familie bildete. Auch die damals noch lebende Eselstute Paulina – vom Viehmarkt in Maishofen gerettet - gehörte zu dieser innigen Gemeinschaft. Zuletzt war ihre stete Partnerin die etwas kleingewachsene Kuh „Annabelle“, die seit gestern, wo wir Annemarie einschläfern mußten, sehr trauert. Daher werden wir sie morgen bereits auf unseren anderen Hof nach Esternberg (OÖ) bringen, wo eine große Kuh-Familie auf sie wartet…

Obwohl Annemarie hier immer wohlbehütet war, hat sie doch einige nicht ganz ungefährliche „Abenteuer“ durchleben müssen: Einmal ist sie – beim Neubau unserer Heuhalle – von deren Rohbau-Dach gestürzt (keiner weiß, wie sie da raufgekommen ist), blieb aber zum Glück unverletzt. Einmal ist sie am Eis im Hof ausgerutscht, hat sich ihre Hinterbeine gegrätscht, aber hat auch das gut überstanden. Und einmal hat sie es geschafft, in der Nacht in die Futterkammer einzubrechen, hat sich dabei völlig überfressen, war schwer übersäuert und wir haben es nur mit täglichen Infusionen und Magenspülungen geschafft, sie wieder gesund zu bekommen. Bei sehr gutem Appetit war sie aber auch danach immer…

Annemarie war die gutmütigste und neugierigste Kuh, die man sich vorstellen kann. Wer je bei uns am Hendlberg zu Besuch war, ist an ihr nicht vorbeigekommen: Kuhdame Annemarie, stets zur Stelle, wenn sich Tierfreunde am Hof eingefunden haben. Mit ihrer sanften, gutmütigen Art hat sie die Besucherherzen gleich erobert, jede Tasche wurde auf freßbare Mitbringsel kontrolliert. Mit ihren Ziegenfreunden Viktor und Tina war sie das Begrüßungskomitee, nicht nur für Besucher, sondern auch für alle neu angekommenen Tiere. Diese wurden einer gründlichen Inspektion unterzogen und herzlich von Annemarie aufgenommen. Zwar war sie manchmal etwas stur, aber nie bösartig, geschweige denn daß sie je gestoßen oder ausgeschlagen hätte.

Die schönsten Augen vom Hendlberg haben sich für immer geschlossen – Farewell, Annemarie!

Dr. Franz-Joseph Plank, Obmann ANIMAL SPIRIT

Tierschutz-Themen: 

Jäger erschießt heimlich Familienhund

04.01.2022

Jagd-Perversionen: Eine sich wiederholende Geschichte, die nicht nur vielen Tierfreunden, sondern auch bereits mehrmals Tierschutz-Hunden unserer Gnadenhöfe widerfahren ist:

"Falco" erschossen – Jäger stellte sich

oe24.at: Der Krimi um den vermißten Winzer-Hund „Falco“ ist gelöst – ein Jäger gestand, ihn abgeschossen zu haben.

Nachdem der Appenzeller Sennenhund „Falco“ des bekannten Weingutes Baumgartner in Untermarkersdorf (NÖ) eines Nachts auf seinem Routineweg zwischen Betriebsstandort und Wohnhaus für immer verschwand, entdeckten seine Besitzer beim Sportplatz einen großen Blutfleck – und Schleifspuren in ein angrenzendes Feld. Von einem Kadaver fehlte aber jede Spur.

Die Winzerfamilie ahnte sofort, daß der Rüde abgeknallt worden war, zumal am nächsten Tag ein Jäger vorbeikam und ungefragt behauptete: „Ich war das nicht!“ Als daraufhin die Rederei im Ort losging, ließ er eine neue Version die Runde machen, nämlich daß an besagter Stelle Wildbret vom Auto getropft wäre. Eine DNA-Untersuchung des Blutes an der Veterinäruni in Wien ergab aber, daß es von einem Hund stammt.

"Will nicht in Haft, zahle 200 Euro für neuen Hund"

Um zu beweisen, daß es ihr „Falco“ war, der hier getötet wurde, läuft derzeit noch eine DNA-Untersuchung anhand von Haaren aus der Hundebürste des vermißten Sennenhundes. Als der verdächtige Waidmann das in der Zeitung las und dabei auch erfuhr, daß die Polizei weiter akribisch ermittelt und daß ein mutwilliger Abschuß sogar mit Haft bedroht ist (§ 222 StGB, Tierquälerei), tauchte er begleitet vom Bezirksjagdleiter erneut beim Winzerhof auf:

Diesmal rückte er mit der Wahrheit heraus. Und gestand, ohne ein Motiv zu nennen, den 7-jährigen ­Rüden und Liebling der Familie Baumgartner abgeschossen zu haben. Worte der Entschuldigung kamen ihm dabei nicht über die Lippen, nur das Angebot, „200 Euro für einen neuen Hund“ zu zahlen, weil er „nicht ins Gefängnis“ wolle. Eine Strafanzeige, und die läuft schon mal, schafft man so aber nicht aus der Welt…

Tierschutz-Themen: 

Tiertransporte: Offener Brief ans EU-Parlament

04.01.2022

Europäische Parlament stimmt über Tiertransporte ab – Offener Brief

www.tierschutznetzwerk-kraefte-buendeln.de: In wenigen Tagen steht die wichtige Abstimmung zum Abschlußbericht und zu den Empfehlungen des Untersuchungsausschusses im Zusammenhang mit dem Schutz von Tieren beim Transport (ANIT) im Plenum des Europäischen Parlaments bevor. Das Ergebnis der Abstimmung wird zukunftsweisend sein und von hoher Bedeutung für Europa, vor allem auch in ethischer Hinsicht.

Die aus dem Abschlußbericht resultierenden Empfehlungen sind aus unserer Sicht unzureichend und nicht akzeptabel. Mit beigefügtem Offenen Brief (s. unten) haben wir die Mitglieder des Europäischen Parlaments aufgefordert, sich nicht mit den ANIT-Empfehlungen zu begnügen, sondern Lebendtiertransporten in Hochrisiko-Staaten ihre Zustimmung zu verweigern.

Offener Brief, Januar 2022: Verbot von Lebendtiertransporten in Hochrisiko-Staaten

Sehr geehrte Mitglieder des Europäischen Parlaments,
wir, die Unterzeichner aus dem Tierschutznetzwerk Kräfte bündeln, möchten nachdrücklich Stellung nehmen zu den Empfehlungen des Untersuchungsausschusses im Zusammenhang mit dem Schutz von Tieren beim Transport (ANIT) an das EU-Parlament…. Es ist für uns und viele BürgerInnen nicht nachvollziehbar und in hohem Maße irritierend, daß sich sowohl der Bericht des Untersuchungsausschusses als auch die Vorschläge für die Empfehlungen des EU-Parlaments grundsätzlich für eine Fortführung von Langstrecken-Tiertransporten in Drittstaaten außerhalb der EU aussprechen. Seit vielen Jahren bescheinigen zahlreiche Dokumentationen unvorstellbares Leiden der Tiere durch grauenhafte Zustände auf den Routen sowie durch brutalen Umgang mit den Tieren auf den tage-, oft wochen- und nicht selten 7.000 Kilometer langen Transporten auf dem Land- und dem Wasserweg. Obwohl ausgewiesene Experten sachlich und fachlich kompetent vor dem ANIT-Ausschuß darüber berichtet haben, spiegelt sich die Entsetzlichkeit dieser Transporte in dem Bericht und den Vorschlägen für die Empfehlungen nur ungenügend wider.
[…]
Es wird stets betont, daß die EU eine Wertegemeinschaft sei. Dies bedeutet auch, die Schwächsten zu schützen und nicht für Partikularinteressen auszubeuten, um damit den höchstmöglichen Profit zu erzielen. Angesichts dessen, was Tiere auf diesen Transporten erleiden und was sie in Ländern wie Ägypten, Algerien, Armenien, Aserbaidschan, Irak, Iran, Jemen, Jordanien, Kasachstan, Kirgistan, Libanon, Libyen, Marokko, Mongolei, Rußland, Syrien, Tadschikistan, Türkei, Tunesien, Turkmenistan und Usbekistan erwartet, ist der Begriff „Wertegemeinschaft“ nur eine leere Floskel.

Um diesem Begriff gerecht zu werden, müssen wir dem Tier als Mitgeschöpf eine Würde zubilligen und ihm mit Respekt begegnen. Tiere dürfen nicht länger als beliebige Ware betrachtet und behandelt, oft sogar mißhandelt werden. Der Deutsche Ethikrat formuliert in seiner Stellungnahme: „Die beschriebene tierethische Kritik entspricht der Beobachtung, daß, unbeschadet der rechtlichen Zulässigkeit, die heute praktizierte industrielle Zucht, Haltung, Schlachtung und Verwertung von Nutztieren mit dem überwiegenden gesellschaftlichen Moral- und Gerechtigkeitsempfinden nicht übereinstimmt.“

Hinsichtlich einer weiteren Abstimmung im EU-Parlament im Januar appellieren wir mit größtem Nachdruck an die Verantwortung eines jeden Abgeordneten im EU-Parlament, sich ernsthaft für einen anderen Umgang mit Tieren einzusetzen. Die Fakten liegen allesamt auf dem Tisch, der ANIT-Ausschuß hat sich 18 Monate lang von kompetenten und hoch qualifizierten Fachleuten berichten lassen – es gibt keinen Erkenntnismangel, und es besteht somit kein vernünftiger Grund, Lebendtiertransporte in Drittländer weiter aufrecht zu erhalten. Die einzig logische und ethisch vertretbare Schlußfolgerung ist ein generelles Verbot, sowohl hinsichtlich Schlachttieren als auch durch Umwidmung als Zuchttiere deklarierten Tieren. Es ist ein Leichtes, diese durch Fleischtransporte bzw. durch den Einsatz von Tiefgefriersperma zu ersetzen.

Lesen Sie den ganzen Offenen Brief HIER

Tierschutz-Themen: 

Schluß mit Silvester-Knallereien

04.01.2022

Silvester-Knallerei und Alternativen:

Auch wenn heuer zu Silvester wieder Abertausende Heim- und Wildtiere durch die sinnlose, teure und umweltverpestende Knallerei in Todesangst versetzt und sicher auch viele dabei umgekommen sind, so gibt es doch Hoffnung, daß diese zunehmend von gewissen Städten und Gemeinde verboten wird (auch wenn es an der notwendigen Kontrolle noch mangelt). Noch wichtiger wäre ein allgemeines Verkaufsverbot dieser gefährlichen Feuerwerkskörper!

Hier ein wunderschönes Video, wie eine alternatives „Feuerwerk der Natur“ aussehen könnte!

Wir wünschen damit nochmals Alles Gute und Schöne für 2022!

Tierschutz-Themen: 

Datum: 

Dienstag, 4. Januar 2022