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ANIMAL SPIRIT - Newsletter vom 30.03.2022

Der "Hehnastoi" ist endlich da!

30.03.2022

Gnadenhof Engelberg: Mobiler Hühnerstall ist einsatzbereit!

Marion vom Gnadenhof Engelberg schreibt: „Endlich ist er da, unser neuer fahrbarer Hühnerstall, genannt "Hehnastoi" (oberösterreichisch für Hühnerstall). Dank einer Aussendung vom letzten Jahr ist ja ein Großteil der Kosten für diesen mobilen Hühnerstall bei uns eingegangen. Wir sind nun in der Lage, mindestens 200 weitere Hühner bei uns zu beherbergen. Sie werden umhegt, gefüttert, tierärztlich versorgt und vor allem dürfen sie bei uns ein hühnergerechtes Leben bis an ihr natürliches Lebensende führen.

Daß die meisten Hühner nach der ersten Legeperiode - kaum älter als ein Jahr - beim Schlachter landen, ist leider dem Durchschnitts-Eierkonsumenten nicht bewußt; auch nicht, daß kaum ein Hühnchen ohne Knochenbrüche (v.a. des fragilen Brustbeins) dort ankommt. Selbst tierische Produkte, die mit dem Tierwohlsiegel gekennzeichnet sind, sind oft meilenweit von wirklicher Fairneß zum Tier entfernt. Das Gewissen ist, wenn es nicht allzuviel mehr kostet, beruhigt und der Rest ist den meisten Konsumenten egal. Denn Geiz ist ja bekanntlich geil. Der Umgang mit der Natur, den Tieren und auch schutzbedürftigen Menschen ist nach wie vor - auch und gerade in unserer „aufgeklärten“ Gesellschaft - zutiefst beschämend. Die wenigsten würden den Preis für ein Ei bezahlen, der auch all die Lebens-Jahre kostentechnisch abdeckt, die eben nicht so produktiv sind und auch den einen oder anderen Tierarztbesuch inkludiert.

Noch diese Woche werden die ersten 150 glücklichen Hühner in unseren neuen Stall einziehen. Wir sind den SpenderInnen dafür zutiefst dankbar, auch daß sie uns gerade jetzt, wo alle Preise unglaublich im Steigen begriffen sind, hoffentlich weiterhin unterstützen werden!“

Tierschutz-Themen: 

Bitte um Heu für Gabys Gnadenhof

30.03.2022

Gabys Gnadenhof braucht dringend Heu für ihre 200 Tiere!

Bereits mehrmals haben wir über den privaten Gnadenhof von Gaby Teichmann in Maishofen (Sbg.) berichtet. Wegen der derzeitigen enormen Teuerungswelle in allen Lebensbereichen, aber v.a. bei Futter und Heu (bedingt v.a. durch die Corona- und Ukraine-Krisen), steckt der private Gnadenhof von Gaby Teichmann in Maishofen (Salzburg) mit seinen ca. 200 Schützlingen in großen finanziellen Schwierigkeiten. Und momentan hat sie nur noch für wenige Tage Heu zur Verfügung!

ANIMAL SPIRIT unterstützt Gaby seit vielen Jahren als einziger Tierschutzverein, letztes Jahr haben wir ihr sogar mit ca. 50.000,- € an Futter-, Tierarzt- und Personalkosten unter die Arme gegriffen. Aber leider ist auch das nicht genug, bei so vielen älteren und hilfsbedürftigen Tieren. Gerade versuchen wir, einen Heutransport aus OÖ für sie zu organisieren, um ihr aus dem Schlimmsten herauszuhelfen. Aber auch das wird nicht lange reichen…

Gaby vermittelt auch – tlw. mit unserer Hilfe – immer wieder Ponys und Esel, damit es wenigstens ein paar Mäuler weniger zum Stopfen gibt. Aber viele der älteren und kränklichen Tiere sind auch unvermittelbar, bzw. ist ihnen ein längerer Transport nicht zumutbar. Letztes Jahr halfen wir ihr auch, zwei neue Weidezelte zu errichten, welche ihr vom Amtstierarzt vorgeschrieben worden waren.

Ein Rundballen Heu (ca. 350 kg) kostet schon 70,- € (inkl. Transport) und Gaby braucht aber täglich 4 Ballen für die vielen Tiere, plus Pferdemüsli und Heucops für die Älteren: Für 45 Pferde und Ponys sowie 60 Esel (das älteste ist 41 Jahre alt!), plus Schafe, Ziegen, Hunde und Katzen. Dazu kommen Tierarzt-, Hufschmied- und Personalkosten. Gaby kann das allein unmöglich mehr schaffen!

Wer einen guten Platz für eines ihrer Tiere weiß oder anbieten kann oder ihr sonst irgendwie helfen kann, bitte direkt an sie wenden (nur per Telefon erreichbar!): +43- (0) 650-9560158. Ihre Kontonummer ist IBAN: AT51 2040 4006 0056 4260. Vielen Dank!

Tierschutz-Themen: 

Schlachthöfe: Antibiotikaresistente Keime

30.03.2022

Antibiotikaresistente Keime in Schlachthof-Abwässern

greenpeace.de: Recherchen belegen, daß mit Abwässern aus Schlachthöfen antibiotikaresistente Keime in die Umwelt gelangen. Das kann dazu führen, daß Antibiotika beim Menschen nicht mehr wirken.

Auf den ersten Blick sieht es ganz harmlos aus. Wasser plätschert aus einem schmalen Rohr in einen Fluß oder einen Bach. Doch die Proben, die Rechercheure und Rechercheurinnen von Greenpeace aus diesen Einleitungen genommen haben, sind alles andere als harmlos. Sie stammen aus verschiedenen Schlachthöfen in Deutschland und tragen antibiotikaresistente Keime in sich.

Das ist problematisch. Denn resistente Keime in der Umwelt gefährden die Wirkung von Antibiotika, dem wichtigsten Heilmittel im Kampf gegen bakterielle Infektionskrankheiten. Die Proben sind ein weiterer Beweis dafür, wie gefährlich die industrielle Massentierhaltung ist. „Schlachthöfe tragen dazu bei, daß Infektionskrankheiten immer schwerer zu behandeln sind“, sagt Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin Christiane Huxdorff. „Wir alle sind von der ‚schleichenden Pandemie‘ der zunehmenden Unwirksamkeit von Antibiotika betroffen. Sie ist eine Folge der Massentierhaltung, die wir nur in den Griff bekommen, wenn deutlich weniger Tiere deutlich besser gehalten werden.“

Resistente Keime in fast allen Proben

Bei der Recherche wurden Abwasserproben aus vier Schlachtbetrieben in zwei Bundesländern genommen und analysiert. Unter anderem wurden Betriebe von Goldschmaus und Wiesenhof beprobt. Die Proben wurden an der Universität Greifswald analysiert.

35 der insgesamt 44 untersuchten Proben enthielten antibiotikaresistente Keime. Außerdem wurden in acht Proben Resistenzen gegen das wichtige Reserve-Antibiotikum Colistin nachgewiesen. Colistin ist eines der letzten Mittel gegen bestimmte Infektionskrankheiten beim Menschen. 

Die Behandlung einiger Infektionskrankheiten wird durch die Resistenzen immer schwerer und ist in verschiedenen Fällen schon gar nicht mehr möglich. In Europa sterben schon jetzt jährlich etwa 33.000 Menschen an einer Infektion mit antibiotikaresistenten Erregern. Mediziner und Wissenschaftler warnen längst vor einem „postantibiotischen Zeitalter“. Umso wichtiger ist es deshalb, dafür zu sorgen, daß diese Resistenzen erst gar nicht entstehen und sich verbreiten.

Schlachthof-Betreiber, Politik und Handel in der Pflicht

Greenpeace-RechercheurInnen nahmen die Abwasserproben im Januar und Februar 2022 und ließen sie an der Universität Greifswald analysieren. Alle beprobten Schlachtbetriebe leiten ihr Abwasser direkt in Gewässer der Umgebung ein und sind daher eindeutig als Verursacher der mikrobiellen Belastung des Wassers auszumachen. Kulturpflanzen können mit diesem Abwasser in Berührung kommen. So können die Keime in Nahrungsmitteln und Tierfutter landen. ..

Mit den Ergebnissen der Analysen belegt Greenpeace, daß nicht nur mit der Gülle aus den Ställen gefährliche resistente Keime in der Umwelt verbreitet werden, sondern auch über Abwasser. „Die massenhafte Produktion von Billigfleisch gefährdet nicht nur die menschliche Gesundheit durch die Verbreitung von Antibiotikaresistenzen. Sie verursacht massenhaftes Tierleid, zerstört die Artenvielfalt, heizt die Klimakrise an und verstärkt durch die Verfütterung von wertvollem Getreide wie Weizen den Hunger in der Welt“, so Huxdorff. „Das System Billigfleisch gehört abgeschafft. Die Politik ist in der Pflicht, das zu regeln, mit strengen Vorgaben und Kontrollen und einer klaren Strategie zur Reduktion der Tierzahlen. Aber auch der Handel und die Gastronomie müssen ihrer Verantwortung gerecht werden und Billigfleisch nicht mehr anbieten.“

Tierschutz-Themen: 

Tierversuche: EU vergrößert Tierleid!

30.03.2022

Cruelty Free Europe prognostiziert im Rahmen der geplanten neuen EU-Chemikalienverordnung einen enormen Anstieg der Tierversuchszahlen

ots.at: Während die Europäische Kommission ihre öffentliche Konsultation zu den Plänen für ein überarbeitetes EU-Chemikalienmanagementsystem durchführt, warnt die Tierschutzorganisation Cruelty Free Europe, daß die Vorschläge ohne signifikante Änderungen Millionen weiterer Tierversuche und unzureichende Fortschritte beim Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt bedeuten könnten.

Wissenschaftler von Cruelty Free Europe haben Berechnungen angestellt, aus denen hervorgeht, daß allein zwei der vorgeschlagenen Änderungen - für endokrine Störungen und erstmals auch für polymere Stoffe - mindestens sechs Millionen weitere Wirbeltiere, darunter Ratten, Frösche und Fische, in neue Tests einbeziehen könnten, die allein für die derzeit in der EU verwendeten Chemikalien erforderlich sind.

Cruelty Free Europe schätzt, daß die Vorschläge der Europäischen Kommission1 zur routinemäßigen Information über endokrine Disruptoren dazu führen werden, daß zwischen 3,6 und 5,1 Millionen zusätzliche Tiere für neue Tests verwendet werden. Die Kommission hat auch Vorschläge zur Ausweitung der Vorschriften auf Polymere vorgelegt. Cruelty Free Europe schätzt, daß mindestens 1.590.000 Wirbeltiere in den neuen Tests leiden und sterben könnten - aber diese Zahlen könnten drastisch steigen.

Einer der Tierversuche, der voraussichtlich routinemäßig eingesetzt werden wird, ist der Hershberger Bioassay. Bei diesem in den 1930er Jahren durchgeführten Test werden männliche Ratten chirurgisch kastriert - ein Verfahren, das selbst Bedenken hinsichtlich des Tierschutzes aufgeworfen hat -, bevor ihnen die Testchemikalie zehn Tage lang durch einen Schlauch in den Magen injiziert oder zwangsgefüttert wird. Die Ratten werden dann getötet und seziert.

Die Leiterin der Abteilung Wissenschaftspolitik und Regulierung bei Cruelty Free Europe, Dr. Emma Grange, sagte: „Die überarbeiteten Vorschläge der EU zu Chemikalien kommen zu einer Zeit, in der wir wissen, daß die Menschen bereits über Tierversuche besorgt sind und wir viel wirksamere Maßnahmen für die menschliche Gesundheit und die Umwelt brauchen. Es ist niederschmetternd, daß in den Plänen kaum neue Überlegungen enthalten sind, und es bricht einem das Herz, wenn man an all das unnötige Tierleid denkt." Dr. Grange forderte die Kommission auf, noch einmal darüber nachzudenken: „Es ist noch nicht zu spät für einige mutige, kühne und moderne Initiativen, um die moderne Sicherheitswissenschaft und einen vorsorglichen Ansatz zu nutzen, um die sichere Verwendung von Chemikalien zu gewährleisten."

Cruelty Free Europe ist der Ansicht, daß Ansätze ohne Tierversuche ein größeres Potential für die Gewinnung nützlicher Informationen darüber bieten, ob eine Substanz Auswirkungen auf den Menschen haben kann, ohne daß Chemikalien an Tieren getestet werden müssen. Die US-Umweltschutzbehörde (EPA) beispielsweise stützt sich bei der Ermittlung potentieller endokriner Disruptoren auf ihr ToxCast-Programm, das nicht an Tieren durchgeführt wird. Unter Verwendung einer Kombination von In-vitro-Tests hat das EPA auch einen neuen Ansatz ohne Tierversuche entwickelt, der den Weg zur Abschaffung von Tests wie dem Hershberger Bioassay ebnen könnte.

Im Juli 2020 führte Savanta ComRes im Auftrag von Cruelty Free Europe eine Umfrage durch, aus der hervorging, daß fast drei Viertel (72 %) der Erwachsenen in den EU-Mitgliedstaaten dafür sind, daß die EU verbindliche Ziele und Fristen für die Abschaffung von Tierversuchen festlegen sollte.

Siehe auch den ÖSTERREICH-Artikel „Tierversuche in Europa beenden!“: Das Tierversuchsverbot der Europäischen Kosmetikverordnung suggeriert seit Jahren, daß kosmetische Produkte in der EU mit gutem Gewissen gekauft werden könnten… Doch im August 2021 veröffentlichte Zahlen des Center for Alternatives to Animal Testing (CAAT) belegen: für Kosmetika werden Tiere weiterhin in Laboren gefangengehalten und für Versuche mißbraucht, Tierversuche sind noch immer an der Tagesordnung....

Tierschutz-Themen: 

Datum: 

Mittwoch, 30. März 2022