Welt-Tierschutztag und Schwein "Titano"
Schwein Titano zieht in Esternberg ein
Wieder einmal „feiert“ die Welt „Tierschutztag“ – mit salbungsvollen Worten und Presseaussendungen von scheinheiliger Politik und sogar Agrarindustrie! Aber was haben die Millionen „Nutz“- oder Versuchs-Tiere davon, die ihr ganzes Leben lang in dunkle dreckige Boxen oder Käfige gesperrt sind, nie das Sonnenlicht sehen und für des Menschen „Nutzen“ gequält und letztendlich ermordet werden? Wir von ANIMAL SPIRIT beschränken unsere Tierschutzarbeit jedenfalls nicht auf diesen einen Tag, sondern helfen den Tieren das ganze Jahr über, wo immer es möglich ist. So z.B. auch beim Schwein „Titano“:
Gnadenhofleiterin Anita schreibt dazu: „Eine Tierschützerin aus Tirol konnte ein Schweinchen mit dem Namen Titano vor der Schlachtung retten, ein Landwirt stellte ihr netterweise eine Stallung zur Verfügung. Die Monate und Jahre vergingen, aus dem kleinen Schweinchen wurde ein prächtiger, zahmer und liebenswerter Eber. Leider benötigte der Landwirt dann seinen Stall für seine eigenen Tiere und für Titano mußte ein Lebensplatz gefunden werden. Unser Team in Esternberg hat lange beratschlagt, da es zu den schwierigsten Aufgaben gehört, Schweine zu „vergesellschaften“, zudem ist es immer ein großer Aufwand ein neues Gehege für einen Neuankömmling zu bauen. Wir haben aber keine Mühen gescheut, im bestehenden Gehege bei den Schweinedamen Mia und Faggi einen Stall mit extra Gehege zur Eingewöhnung zu bauen.
Alles war vorbereitet, der Tag des Transportes war gekommen, doch Titano wollte trotzt aller Mühen und Leckerlis nicht in den Hänger steigen. Erst beim zweiten Transporttermin ist es mit viel Fingerspitzengefühl gelungen, Titano in den Hänger zu locken. Nach ein paar Stunden Fahrt ist Titano dann am frühen Morgen in Esternberg angekommen, alle Tierpfleger waren beim Empfang dabei und haben mitgeholfen, Titano gefahrlos vorbei an den anderen Schweinen in sein neues Gehege zu bringen.
Seine neue Umgebung schien ihm zu gefallen und er inspizierte sofort seinen mit Stroh eingestreuten Stall samt Außengehege. Wie erwartet, waren die Schweinedamen nicht so begeistert von dem „Eindringling“ und machten ihren Unmut durch Angriffsversuche gegen die Umzäunung sichtbar. Solche Aktionen sind für die Tierpfleger nicht ungefährlich.
Im Lauf des Tages hat sich die Situation dann langsam entspannt. Es dauert oft Monate, bis sich die Schweine gegenseitig akzeptieren und gemeinsam im großen Gehege leben können. Die ersten Wochen war Titano nur in seinem Bereich; wir sind jetzt schon soweit, daß Mia und Faggi ihn tolerieren, allerdings geben sie ihm immer wieder zu verstehen, daß sie die „Herrinnen“ sind. Aber immerhin darf sich Titano nun schon frei im großen Gehege mit Wiese und Suhle bewegen. Wir sind uns sicher, in ein paar Monaten wird er dann mit Mia und Faggi im großen Stall auch im Stroh kuscheln dürfen..."
Hier ein Kurz-Video von Titano bei seinem Frühstück!
Ein Dankeschön an unsere SpenderInnen, ohne die solche Rettungen nicht möglich wären! Und jetzt schon an Weihnachten denken: Verschenken Sie eine Tierpatenschaft für eines unserer gut 600 Tiere!
Tierschutz-Themen:
Keine Zukunft ohne Mitgefühl für die Tierwelt
Keine Zukunft für uns Menschen ohne Empathie und Mitgefühl für Natur und Umfeld!
OTS, 4.10.21: Es reicht nicht, wenn wir jährlich am 4. Oktober gute Gedanken und schöne Worte zum Thema unseres Umgangs mit den Tieren finden. Es braucht aus diesen guten Gedanken und schönen Worten heraus inspiriertes Verhalten für alle folgenden Tage bis zum nächsten 4. Oktober.
Dazu Gerhard Weißgrab, Präsident der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft (www.buddhismus-austria.at): "Es braucht aber auch das Bewußtsein dafür, daß mit einem empathischen und mitfühlenden Umgang mit den Tieren viel mehr verbunden ist. Der Fokus auf das Tier reicht bei weitem nicht. Es bedarf eines breiten Gewahrseins aller damit verbundenen Konsequenzen.
Wenn wir zum Beispiel zu Recht ein Ende von quälenden Formen der Produktion unserer Nahrung durch Nutztierhaltung in der Agrarindustrie fordern, so müssen wir dabei auch die Folgen bedenken, die daraus für viele Menschen entstehen. Vor allem für die bäuerlichen Betriebe und nicht zuletzt auch für die Konsumenten. Das ist nur ein sehr verkürzter Gedanke über die Folgen und Komplexität von notwendiger Veränderung. Aber ganz sicher kein Argument dagegen. Wir brauchen aus sehr vielen Gründen diese Veränderungen in unserem Verhalten. Ich sehe eine notwendige Veränderung unseres Umgangs mit Tieren deshalb als besonders dringend, weil dafür die Entwicklung von Empathie und Mitgefühl eine Grundvoraussetzung bildet. Zugleich ermöglicht uns ein anderer und bewußter Umgang mit Tieren genau die Entfaltung solcher Eigenschaften.
Aus buddhistischer Sicht besteht letztendlich keine Trennung von Mensch und Tier, sowie der uns umgebenden Natur. Auch alle von uns Menschen hervorgebrachten Bereiche, seien es die Wirtschaft, die Wissenschaften, oder Medizin oder Kultur, alles steht in untrennbarem Zusammenhang und bedingt sich wechselseitig. Daher können wir unsere Herausforderungen zwar im Einzelnen zu analysieren beginnen, aber nur in Berücksichtigung der großen Zusammenhänge wirklich erfolgreich lösen. Vielleicht beginnen wir den ersten Schritt mit dem Blick in die Augen eines Tieres. Wenn wir bereit dafür sind, können wir in diesen Augen auch unsere eigenen Bedürfnisse nach Wohlergehen und unsere eigene Abneigung dem Leiden gegenüber erkennen.
Wir sind gemeinsam fühlende Wesen und wenn wir das für uns erkannt haben, dann wird ein achtsamer Umgang mit der Natur, den Tieren und Menschen immer selbstverständlicher und leichter werden.“
Tierschutz-Themen:
Jagd-"Unfälle": Zeit für Natur ohne Jagd
Jagdunfälle und Straftaten mit Jägerwaffen: Es wird Zeit für eine Natur ohne Jagd!
abschaffung-der-jagd.de: Kaum hat der Herbst begonnen, finden überall Treib- und Drückjagden statt. Es herrscht Krieg in Wald und Flur: Rehe, Wildschweine, Füchse und Hasen werden von den Jägern massenhaft abgeknallt. Sozialstrukturen werden auseinandergesprengt, Jungtiere verlieren ihre Eltern, angeschossene Tiere leiden tagelange Qualen. Tiere flüchten über die stark befahrenen Straßen, öffentliche Wege sind gesperrt, überall erdröhnen Schüsse. Haustiere werden mit Wildtieren "verwechselt" und auch auf Menschen wird geschossen...
Opfer werden sowohl Jägerkollegen und Treiber, aber auch Ehefrauen, Verwandte und Nachbarn von Jägern, Spaziergänger, Radfahrer, spielende Kinder. Und es werden auch immer wieder Menschen in ihren Gärten von Schüssen aus angrenzenden Wäldern und Feldern getroffen.
Die deutsche Initiative zur Abschaffung der Jagd hat im Folgenden einige (ausgewählte) Meldungen aus den letzten Wochen zusammengestellt, die deutlich machen: Es wird höchste Zeit für die Abschaffung der Hobbyjagd!
24.9.21: Mann bei Treibjagd angeschossen und schwer verletzt
Bei einer Treibjagd in einem Maisfeld nahe der Staatsstraße 2036 bei Heretsried hat sich ein schwerer Jagdunfall ereignet. Dies berichtet die Augsburger Allgemeine am 24.9.2021. Demnach traf der Schuß eines 53-jährigen Jägers einen 36-jährigen Mann. Der Schwerverletzte mußte mit dem Hubschrauber ins Uniklinikum nach Augsburg geflogen werden. Die Kriminalpolizei in Augsburg ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung.
20.9.21: Jägerin erschoß Hauskatze - Ermittlungen dauern an
Im Dezember 2020 soll eine Jägerin bei Zusmarshausen eine Hauskatze, die sie in einer Lebendfalle gefangen hatte, mit mehreren getötet haben. Die Staatsanwaltschaft Augsburg leitete Ermittlungen wegen des Verdachts der Tierquälerei ein, nachdem eine Tierschutzorganisation Videoaufnahmen davon veröffentlicht hatte, die zeigten, daß die Katze sehr leiden mußte.
15.9.21: Jäger hetzt Hunde auf Katze - Geldbuße
Weil er 2017 im Hunsrück mehrere Jagdhunde auf eine Katze gehetzt und zugesehen hatte, wie die Hunde die Katze töteten, wurde ein Jäger vom Amtsgericht Simmern zu einer Geldstrafe von 5.000 Euro verurteilt. Dies berichtet der SWR am 15.9.2021. Auf einem Video, das damals für viel Aufsehen sorgte, ist zu sehen, wie der Jäger seine Hunde dabei anfeuerte. Der Jäger besaß einer Meute von 26 Jagdhunden, mit denen er gewerbsmäßig auf Drückjagden ging. Die Tierrechtsorganisation PETA hatte den Jäger angezeigt. Die Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach ermittelte gegen den Jäger wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und erhob 2020 Anklage. Vor Gericht gestand der Jäger, daß seine Hunde auf dem Video zu sehen seien. Das Gericht machte neben der Geldstrafe von 5.000 Euro zur Auflage, daß der Jäger für fünf Jahre keine Jagdhunde mehr halten oder berufsmäßig führen und keinen neuen Jagdschein beantragen darf.
14.9.21 Kind nach Jagdunfall stark eingeschränkt
Eine Erntejagd vor etwa drei Jahren: Eine Gruppe Jäger hatte ein Feld umstellt, um durch die Ernte aufgeschreckte Wildtiere zu schießen. Dabei traf der Schuß eines Jägers ein sechsjähriges Mädchen in einem angrenzenden Garten. Das Kind wurde lebensgefährlich verletzt. Der mutmaßliche Schütze, ein heute 34-jähriger Hobbyjäger, steht nun in Gera vor Gericht. Die Anklage: Fahrlässige Körperverletzung. Dies berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland am 14.9.2021. Der Vater des Mädchens sagte vor dem Amtsgericht, daß seine Tochter durch die schweren Verletzungen weiter stark eingeschränkt ist. Sie habe seit dem Schuß in Hüfte und Arm ständig Schmerzen. Sie brauche eine Schulbegleiterin und gehe regelmäßig zur Physiotherapie, zu einem Psychiater und zum Kinderarzt. Zwischendurch sei sie auf einen Rollstuhl angewiesen gewesen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Hobbyjäger vor, daß der Jagdunfall vorhersehbar und vermeidbar gewesen sei. Der Jäger schwieg zu den Vorwürfen.
13.8.21: Pferd erschossen: Jäger muß Jagdschein abgeben
Ein Jäger aus der Südpfalz hatte im September 2020 die Stute Gina nachts auf einer Koppel erschossen, weil er das Tier angeblich mit einem Wildschwein verwechselt hatte. Der Vorfall hatte damals in der Region große Wellen geschlagen: Wie kann ein Jäger ein Wildschwein mit einem Pferd verwechseln? Die Pferdehalter warfen dem Jäger grob fahrlässiges Verhalten vor, weil er in Richtung ihres Stalls geschossen habe, berichtet „Die Rheinpfalz“ am 13.8.2021. Demnach prüfte die Staatsanwaltschaft Landau, ob eine Straftat vorliegt. Die Ermittlungen seien aber inzwischen eingestellt worden. Allerdings mußte der Jäger den Jagdschein und außerdem seine Waffen abgeben – zumindest bis 2023.
Lesen Sie HIER unsere Dokumentation Jagdunfälle und Straftaten mit Jägerwaffen 2021
Tierschutz-Themen:
Spanien verbietet Wolfsjagd!
Die gute Nachricht zum Schluß:
Wolfsjagd jetzt in ganz Spanien verboten!
wildbeimwild.com: Das Verbot betraf zunächst nur Südspanien, aber das war’s auch schon: Seit dem 22.9.2021 ist die Wolfsjagd auf dem gesamten iberischen Territorium verboten.
Zwischen 2.000 und 2.500 Wölfe, verteilt auf 297 Rudel, soll es in Spanien geben, so viele wie in keinem anderen Land Westeuropas. Sie leben vor allem im Nordwesten des Landes nördlich des Flusses Duero. Südlich des Flusses Duero werden die Populationen bereits geschützt. Regionen, in denen größere Wolfspopulationen beheimatet sind, lehnten einen solchen Schutz aber weiterhin ab. In Kastilien-León, Galizien, Asturien und Kantabrien leben aber 95 % der Wölfe.
„Dies war schon immer ein Wolfsparadies“, bestätigt Carlos Zamora hinter seinem Fernglas, während er in der tiefstehenden Sonne der Dämmerung nach einem Exemplar Ausschau hält. Der Forstbeamte erklärt, daß es in dem Gebiet etwa acht Rudel gibt, plus ein paar umherstreifende Exemplare, eine Zahl, die sich in den letzten zwanzig Jahren nicht verändert hat.
Einheitlichkeit
Bisher haben die Regionen nördlich des Duero den Wolf als jagdbare Tierart behandelt, was die Tötung eines bestimmten Prozentsatzes erlaubte, wie in Kantabrien, wo Ende Juli ein Dekret erlassen wurde, wonach bis 2021 34 Wölfe (20 % der Population) getötet werden sollen. Doch um die Regeln im Land zu vereinheitlichen, hat die Regierung von Pedro Sánchez die Jagd auf sie auf der gesamten Halbinsel verboten, wie es in Frankreich und Italien bereits der Fall ist. Das Dekret wurde am Dienstag im Staatsanzeiger veröffentlicht und trat am Mittwoch in Kraft.
„Wenn es um eine seltene Art wie den iberischen Wolf geht, muß die Verantwortung für seine Erhaltung beim gesamten Territorium liegen“, sagte der staatliche Umweltminister Hugo Morán. Der Wolf ist somit keine Jagdtrophäe mehr und Auktionen wie in der Sierra de la Culebra (Zamora) müssen beendet werden., in dem 6.000 Euro gezahlt wurden, um ein Exemplar abzuschießen!
Die Entscheidung hat jedoch den Zorn der Regionen Kantabrien, Asturien, Galicien und Kastilien-León hervorgerufen, in denen der Großteil der Wolfspopulation lebt, und die angekündigt haben, Rechtsmittel einzulegen. Während Umweltschützer „diesen wichtigen Schritt nach vorne“ begrüßen, halten es die Verbände der Viehzüchter für unverständlich. Bereits im Jahr 2019 hatten jedoch Wissenschaftler der Regierung ein Gutachten vorgelegt, das empfohlen hatte, den iberischen Wolf in die Liste der besonders schützenswerten Waldtiere aufzunehmen, weil seine Anwesenheit wichtig für die Ökosysteme sei.