Keine Zukunft für uns Menschen ohne Empathie und Mitgefühl für Natur und Umfeld!
OTS, 4.10.21: Es reicht nicht, wenn wir jährlich am 4. Oktober gute Gedanken und schöne Worte zum Thema unseres Umgangs mit den Tieren finden. Es braucht aus diesen guten Gedanken und schönen Worten heraus inspiriertes Verhalten für alle folgenden Tage bis zum nächsten 4. Oktober.
Dazu Gerhard Weißgrab, Präsident der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft (www.buddhismus-austria.at): "Es braucht aber auch das Bewußtsein dafür, daß mit einem empathischen und mitfühlenden Umgang mit den Tieren viel mehr verbunden ist. Der Fokus auf das Tier reicht bei weitem nicht. Es bedarf eines breiten Gewahrseins aller damit verbundenen Konsequenzen.
Wenn wir zum Beispiel zu Recht ein Ende von quälenden Formen der Produktion unserer Nahrung durch Nutztierhaltung in der Agrarindustrie fordern, so müssen wir dabei auch die Folgen bedenken, die daraus für viele Menschen entstehen. Vor allem für die bäuerlichen Betriebe und nicht zuletzt auch für die Konsumenten. Das ist nur ein sehr verkürzter Gedanke über die Folgen und Komplexität von notwendiger Veränderung. Aber ganz sicher kein Argument dagegen. Wir brauchen aus sehr vielen Gründen diese Veränderungen in unserem Verhalten. Ich sehe eine notwendige Veränderung unseres Umgangs mit Tieren deshalb als besonders dringend, weil dafür die Entwicklung von Empathie und Mitgefühl eine Grundvoraussetzung bildet. Zugleich ermöglicht uns ein anderer und bewußter Umgang mit Tieren genau die Entfaltung solcher Eigenschaften.
Aus buddhistischer Sicht besteht letztendlich keine Trennung von Mensch und Tier, sowie der uns umgebenden Natur. Auch alle von uns Menschen hervorgebrachten Bereiche, seien es die Wirtschaft, die Wissenschaften, oder Medizin oder Kultur, alles steht in untrennbarem Zusammenhang und bedingt sich wechselseitig. Daher können wir unsere Herausforderungen zwar im Einzelnen zu analysieren beginnen, aber nur in Berücksichtigung der großen Zusammenhänge wirklich erfolgreich lösen. Vielleicht beginnen wir den ersten Schritt mit dem Blick in die Augen eines Tieres. Wenn wir bereit dafür sind, können wir in diesen Augen auch unsere eigenen Bedürfnisse nach Wohlergehen und unsere eigene Abneigung dem Leiden gegenüber erkennen.
Wir sind gemeinsam fühlende Wesen und wenn wir das für uns erkannt haben, dann wird ein achtsamer Umgang mit der Natur, den Tieren und Menschen immer selbstverständlicher und leichter werden.“