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Armes Pony und seine glückliche Fügung

18.11.2015

Wieder zwei Pony-Rettungen, diesmal berichtet von unserer ehrenamtlichen Mitarbeiterin Marion:
1. Manni: "Mein Telefon läutet und eine verzweifelte Gaby Teichmann, seit 23 Jahren unermüdliche Gnadenhof-Betreiberin aus Maishofen, erzählt mir - wieder einmal - von einem bayrischen Viehhändler, der noch am selben Abend einen kleinen 3-jährigen Shetlandpony-Wallach bei einem Bauern abholen und gleich schlachten soll, fände er nicht sofort einen Abnehmer, der ihm 400,- Euro und keinen Cent weniger für das Pony zahlt - Eile tut also Not! Ich kontaktiere eine Tierfreundin, die auch einen kleinen Gnadenhof in NÖ betreibt und erzähle ihr von dem Notfall. Sie sagt mir zu, das Pony aufzunehmen, und ANIMAL SPIRIT erklärt sich bereit, Kaufpreis und Transport zu übernehmen. Um das Pony abzuholen, nehme ich gleich am nächsten Tag Urlaub, denn in der Zwischenzeit hat der Viehhändler telefonisch mehrmals gedroht, das Pony sofort zu töten, wenn wir ihm nicht unverzüglich eine Zusage machen würden!

Am nächsten Tag mache ich mich auf den Weg nach Braunau, treffe dort den berüchtigten Händler aus Bayern am Firmenparkplatz, wo er mir das Shetty übergibt. Der Händler erzählt noch, daß das Pony sein bisheriges Leben in einem Kuhstall eingesperrt war, nie Kontakt zu anderen Pferden hatte und nur dann hinaus durfte, wenn Feriengäste am Hof waren, um den Schein der Heile-Welt-Bauernhöfe zu wahren. Als die letzten Feriengäste für dieses Jahr abgereist waren, mußte auch das Pony sofort weg. Auf meine Frage, ob es einen Pferdepaß gäbe oder das Pony vorschriftsmäßig gechipt sei, lacht der Händler nur verächtlich und unterzeichnet den Kaufvertrag...


Manni, in liebevollen Händen am Gnadenhof

Ich frage mich im Stillen, wie das geht, der Pferdehändler fährt über die deutsch-österreichische Grenze und ignoriert sämtliche Gesetze, die uns die EU für Tiertransporte vorschreibt - so komme ich zwangsläufig zu der Überzeugung, daß diese Gesetze mal wieder für alle, aber offenbar nicht für skrupellose Viehhändler und Bauern gelten. Ob er die bar kassierten € 400,- wohl versteuert? Wieder einmal zeigt sich: es geht nur ums Geschäft; daß es sich dabei um fühlende, empfindsame Lebewesen handelt, ist dem Händler sichtlich völlig egal.

Jedenfalls bin ich froh, daß wir den kleinen Manni retten konnten, er ist ein so liebes und hübsches Pony, man muß ihn einfach mögen! Das begeisterte Wiehern, als er das erste Mal den Geruch und die Geräusche der anderen Pferde in seinem neuen Zuhause wahrgenommen hat, werde ich nie vergessen. Danke an alle, die geholfen haben, dieses Leben zu retten!"

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