Tiertransporte – die ewig gleiche Tragödie!
Seit mehr als drei Jahrzehnten liefert uns der engagierte deutsche Tierschützer und Filmemacher Manfred Karremann die praktisch immer gleichen (neuen) Bilder von seinen Recherchen über internationale Tiertransporte ins Wohnzimmer: kaum zu ertragende Szenen von tage- und wochenlangen überladenen LKW-Lebendtransporten deutscher und österr. Kälber, Rinder und Schafe bis in die Türkei oder nach Rußland, oder quer über das Mittelmeer von Spanien oder Italien nach Ägypten, Libyen oder in den Libanon. Diejenigen die – schwer verletzt oder erschöpft - nicht mehr aufstehen können, werden regelmäßig an einem Vorderbein mit dem Kran von Bord gehievt. Wie sie dann in den dortigen Schlachthöfen umgebracht werden, kann wohl weder als Schlachtung oder Schächtung bezeichnet werden – es ist vielmehr ein unbeschreibliches sadistisches Massaker und langsames zu Tode Quälen, bei dem dann auch noch kleine Jungen zuschauen „dürfen“, damit sie es für später lernen… So zu sehen erst wieder letzten Dienstag in der ZDF-Dokumentation 37 Grad: „Tiertransporte grenzenlos“
Genauso regelmäßig wie diese schrecklichen Bilder ergießen sich dann danach schöne Worte und Besserungsbeteuerungen aller Politiker sämtlicher Couleurs, daß so etwas verboten werden müsse – geändert hat sich seit den 90er Jahren NICHTS! Denn das Übel liegt im System selbst (welches besagte Politiker ja repräsentieren), in den mangelhaften bis ganz fehlenden Kontrollen, in der kriminellen Energie der Fleisch-, Milch- und Ledermafia, in der EU-Bürokratie, die ihre eigenen Regeln nicht befolgen will bzw. so lax formuliert, daß Umgehungen ein „Kinderspiel“ sind (dazu kommen die Zigmillionen-Förderungen der EU an die Fleischmafia aus unseren Steuergeldern – siehe Presse-Links unten). Weiters im exzessiven „Hunger“ nach Billigstfleisch und Milchprodukten von mehr als 90% der Bevölkerung und im Unwillen der offiziellen Landwirtschaftsvertreter, auch nur im Promillebereich umzudenken und zu erkennen, daß es so – v.a. mit der himmelschreienden Ausbeutung und Quälerei der sog. „Nutztiere“ - nicht weitergehen kann. Und über allem steht die ewig gleiche Gier nach immer noch mehr Profit - auf Kosten von Tieren, Umwelt und letztlich auch der kleinbäuerlichen Betriebe und der Gesundheit der KonsumentInnen. Daher auch der nicht vorhandene Wille, auf die ebenfalls seit Jahrzehnten erhobenen Forderungen von Tierschützern in irgendeiner Form einzugehen:
* Effektive Kontrollen und konsequenter Vollzug der EU- Tiertransport-Verordnung und des österr. Tiertransportgesetzes
* Maximale Transportdauer von 8 Stunden für alle Tierarten (wie es bis vor dem EU-Anschluß Österreichs zumindest hierzulande noch gegolten hat)
* Verbot des Transports von Jungtieren, die noch nicht entwöhnt sind
* Absolutes Verbot von Transporten in Nicht-EU-Länder
Siehe auch www.fellbeisser.net: Tiertransport grenzenlos-Leder für Deutschland:
Die Doku „Tiertransport grenzenlos“ zeigt, wie Tiere für Leder unnötig leiden müssen. Denn ein Großteil der Tiere wird durch die halbe Welt transportiert, die Zustände auf den Schiffen und in den LKWs sind grausam.
Es sind schockierende Bilder, die die Doku „Tiertransport grenzenlos“ den Zuschauern zumutet. Berge von Schafskadavern auf Schiffen, die den Transport aus Brasilien in das Lederproduktionsland Türkei nicht überlebt haben. Verletzte Rinder, die nur mit einem Bein an der Seilwinde durch die Luft gehievt werden, weil sie offenbar so stark verletzt sind, daß sie Transporter oder Schiff nicht mehr selbständig verlassen können.
„Kein Konsument weiß im Laden, aus welchem Tier seine Schuhe bestehen und aus welchem Land die kommen“, erklärt die Tierschutzorganisation PETA. Zwar gibt es vermeintliche Qualitätssiegel wie „Made in Turkey“, doch die Tiere kommen oft aus Europa oder Brasilien. Sie legen weite Wege zurück, um in der Türkei auf traditionelle Weise ohne Betäubung geschächtet zu werden – und billiger als im Kühl-LKW ist es auch. …
Es hat Methode, zum Schlachten oder zur Milchproduktion bestimmte Tiere unter dem Deckmantel „Zuchttiere“ in den Nahen Osten oder nach Nordafrika zu verkaufen. Die Exporteure lassen keine Gelegenheit aus, Transportbeschränkungen zu umgehen. Gültige Bestimmungen werden durch Umwegtransporte durch andere EU-Mitgliedsstaaten ausgehebelt. Die Fantasie der Exporteure ist grenzenlos…
Siehe auch www.ots.at: 27 Millionen Tiere werden jährlich aus Österreich transportiert
und www.ots.at: EU förderte Marketingkampagnen für mehr Fleischkonsum mit mehr als 60 Millionen Euro
sowie www.ots.at: Mehr Kontrollen-höhere Strafen-Qualtiertransporte verhindern