Coronavirus: Internationaler Wildtierhandel muß gestoppt werden
animal-public.de: Der Ausbruch des neuartigen Coronavirus beherrscht seit Wochen die Schlagzeilen. Obwohl in China ganze Städte abgeriegelt wurden, hat sich das Virus innerhalb kürzester Zeit weltweit verbreitet. Wissenschaftliche Untersuchungen konnten belegen, daß das Virus ursprünglich in Fledermäusen vorkommt und auf einem Tiermarkt in Wuhan, in der Provinz Hubei in Zentralchina auf den Menschen übertragen wurde. Tiermärkte wie der in Wuhan, mit Ausscheidungen und Blut von auf engstem Raum eingesperrten, gestreßten und immungeschwächten Tieren unterschiedlicher Arten, bieten ideale Bedingungen für die Bildung neuer Viren. Die chinesische Regierung hat daher Wildtiermärkte bis auf weiteres verboten.
Animal Public warnt schon lange vor den unkalkulierbaren Folgen des Wildtierhandels. Denn nicht nur in China werden Wildtiere gehandelt. Jedes Jahr werden Abermillionen Wildtiere aus Asien und Afrika für die Heimtierhaltung nach Europa transportiert. Gehandelt und gehalten werden sie in den Herkunftsländern unter Bedingungen, die dem Tiermarkt in Wuhan an Grausamkeit in nichts nachstehen. Bereits 2003 brachen in den USA Affenpocken aus, die offenbar über importierte afrikanische Nager in einer Tierhandlung auf Präriehunde übertragen wurden und von diesen auf den Menschen. Zwischen 2011 und 2013 starben in Sachsen-Anhalt drei Züchter von Bunthörnchen an Hirnhautentzündungen, sie hatten sich höchst wahrscheinlich bei ihren Tieren mit einem neuartigen Borna-Virus angesteckt.
Animal Public fordert daher seit Jahren von der Bundesregierung den Import von Wildtieren für die Privathaltung zu stoppen, da dieser nicht nur tier- und artenschutzwidrig ist, sondern, wie der aktuelle Ausbruch des Coronavirus zeigt, auch eine unkalkulierbare Gefahr darstellt. Bislang sind weder Bundesregierung noch EU aktiv geworden. Doch angesichts der aktuellen Entwicklung besteht Hoffnung.
Siehe auch: www.nau.ch: Studien vermuten Fledermäuse und Schlangen als Überträger von neuem Coronavirus
Und: www.20min.ch „Tiermarkt des Grauens – Die fressen alles, was kriecht und fliegt"