Kuhhandel nicht mit uns!
Petition regenwald.org: Der Deal stinkt! Und Deutschland spielt eine zentrale Rolle! Es geht um Freihandel, die EU, Südamerika – und um Umweltzerstörung und Menschenrechte.
Die EU verhandelt ein Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten Argentinien, Paraguay, Uruguay und Brasilien. Genau, mit Brasilien, wo Präsident Jair Bolsonaro gewissermaßen zur Plünderung Amazoniens eingeladen hat. Kanzlerin Angela Merkel macht trotzdem bei der EU-Kommission Druck, den Pakt schnellstmöglich abzuschließen.
Dies könnte Teil des Kalküls sein: Da das EU-Parlament Deals mit Ländern ablehnt, die aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen, und Bolsonaro genau das angekündigt hat, soll die EU rasch den Freihandelsvertrag unterschreiben. Kurz gesagt: Weil für Bolsonaro Regenwaldvernichtung Programm ist, schließen wir schnell einen Vertrag mit ihm!
Der Deal dient vor allem europäischen Autokonzernen und der südamerikanischen Agrarlobby. Die Südamerikaner wollen mehr Rindfleisch nach Europa verkaufen, die Europäer im Gegenzug mehr Autos und Fahrzeugteile liefern.
Für die Umwelt und den Klimaschutz ist im Vertrag kein Platz. Denn für das Rindfleisch werden Wälder in Brasiliens Cerrado und Argentiniens Gran Chaco vernichtet, sowohl für neue Weiden als auch für die Futtermittelproduktion. Der Lebensraum von Tieren wie Jaguaren wird zerstört.
340 Umweltschutz- und Menschenrechtsorganisationen, 300 Indigenen-Gruppen und 602 Wissenschaftler haben bei der EU gegen den Vertrag protestiert.