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Tierquälerische Treibjagd in Vorarlberg

13.04.2019

wildbeimwild.com: Schweizer Hobby-Jäger quälen Wildtiere auf Treibjagd in Österreich

Offenbar hat laut einer Anzeige am Samstag, den 30.3.2019, im großen Walsertal (Fontanella, Bezirk Bludenz) in Vorarlberg eine Treibjagd mit mehreren Hunden stattgefunden, organisiert durch den damaligen Schweizer Pächter Christian Grab. Zahlreiche Innerschweizer Hobby-Jäger waren mit von der Partie, sowie Teilnehmer aus Vorarlberg. Aufmerksam auf das leidige Treiben wurde ein örtlicher Jagdaufseher, da einige ihm unbekannte PKWs den Güterweg der Genossenschaft versperrten und die Polizei aufgeboten werden mußte. Benachbarte Revierpächter waren völlig entsetzt, ob der Umgangsweise mit den Wildtieren. Es geht dabei um einen örtlichen Lebensraum der Wildtiere, die von einigen wenigen im Großwalsertal aus Profitgründen in derartigen Beständen und Massierungen gehalten werden, daß nicht einmal mehr die Lebensgrundlage für diese hohen Bestände vorhanden ist.

Die Jagdpacht des Hobby-Jägers Christian Grab wurde aufgrund unterschiedlicher Auffassungen hinsichtlich der jagdlichen Methoden und Vorgehensweisen für die Jagdsaison 2019/2020 nicht verlängert und lief am 31.3.2019 aus. Wollten die Hobby-Jäger aus diesem Grund am letzten Wochenende der Pacht noch einmal richtig Krieg spielen? Herr Grab hat angeblich bereits ein anderes Jagdgebiet in Vorarlberg (Bürserberg) gepachtet.

Im Rahmen der Treibjagd wurden nach Angaben mehrerer Augen- und Ohrenzeugen verschiedene Schalenwildarten getötet (Gams-, Rot- und Rehwild). Eine entsprechende Vorlage der „Stücke“ (Jägerlatein für Mordopfer) erfolgte aber nicht bzw. ist unbekannt, welchem Kontrollorgan die „Stücke“ tatsächlich vorgelegt wurden. Grundsätzlich herrscht am 30. März in den meisten Jagdgebieten in Vorarlberg Schonzeit für die angeführten Wildarten, es sei denn, diese ist ganzjährig behördlich aufgehoben.

Eine Beunruhigung in der Zeit nach der Wintersonnenwende führt nachweislich dazu, daß sich die bejagten Tiere durch ständige Störungen vermehrt in schützender Deckung, sprich im Wald, aufhalten. Hier kann es so zu einem erhöhten so genannten Verbißschaden kommen. Zum anderen ist unter Jagenden bekannt bzw. anzunehmen, daß eine jagdlich ausgebildete Person informiert ist, daß zu dieser Zeit viele weibliche Tiere trächtig sind. Eine Gamsgeiß befindet sich Ende März bereits im letzten Drittel der Trächtigkeit, der Fötus ist somit in einem fortgeschrittenen Zustand, d.h. er ist empfindungs- und schmerzfähig!

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