Forderungskatalog zum Tierschutzvolksbegehren präsentiert
Gestern fand in Wien eine Pressekonferenz des sich in Vorbereitung befindenden österreichischen Tierschutzvolksbegehrens statt. Unabhängige ExpertInnen kommentierten darin die Wechselbeziehungen von Tierschutz zu Landwirtschaft, Umweltschutz, gesunder Ernährung und Auswirkungen aufs Klima. Auch ein Vertreter von ANIMAL SPIRIT war anwesend und wir können nach den ersten Eindrücken dieses Volksbegehren gerne unterstützen!
Unter dem Motto „Tierschutz ist ein Volksbegehren“ stellten die Fachleute unter der Federführung von Niki Entrup, Gründer der Agentur „Shifting Values“, den von ihnen entwickelten Forderungskatalog vor, der auch die Grundlage zur Registrierung beim Innenministerium bildet. Wichtig ist uns darin v.a. auch der Ansatz, einen besseren und tiergerechteren Umgang mit den sog. „Nutztieren“ zu erreichen, seit Jahren auch eines der Hauptanliegen von ANIMAL SPIRIT. Weitere Hauptforderungen, die wir ebenfalls unterstützen sind: Ende der Qualzuchten, Reduzierung der Langzeit-Tiertransporte (max. 4 Stunden), Förderung von Hofschlachtungen und Mobilen Schlachthöfen, Verbot von schmerzhaften Eingriffen, Amputationen und Kükentötungen, gentechnikfreie und artgemäße Fütterung; Umschichtung öffentlicher Fördermittel in Richtung Tierwohl, mehr Transparenz für Konsumenten durch verpflichtende Kennzeichnung tierischer Lebensmittel bzw. von Pelz-Artikeln, Verbot von importierten Tierqual-Produkten; verbesserter Hunde- und Katzen-Tierschutz (Kastrationsproblematik); Verbandsklagerecht für anerkannte Tierschutz-Organisationen sowie ein effektiverer Vollzug des bestehenden Tierschutzrechtes.
Seit dem ersten österr. Tierschutzvolksbegehren von 1996 (über 460.000 Unterschriften, noch ohne online-Beteiligungsmöglichkeit), an dem der jetzige ANIMAL SPIRIT-Obmann Dr. FJ. Plank bereits tatkräftig mitgewirkt hat, sind weit mehr als 20 Jahre vergangen. Immerhin wurde in dieser Zeit ein bundeseinheitliches Tierschutzgesetz geschaffen, ein paar der schlimmsten Tierquälereien wie Hühnerbatteriehaltung, kommerzielle Pelztierhaltung oder Gänsestopfen verboten und Tierschutz als Staatszielbestimmung in der Verfassung verankert; aber im Vollzug – v.a. durch die zuständigen Amtstierärzte, Behörden und Gerichte - klafft noch immer ein riesiges Defizit. Denn der Profit mit und durch die Tiere hat sich seither – v.a. in der Intensivtierhaltung und durch den „freien Warenverkehr“ in der EU – vervielfacht! Auch die Förderpraxis liegt noch immer – bzw. erst recht – im Argen, erhalten doch nur 12% der Landwirte ganze 80% der öffentlichen Subventionen. Und das sind sicherlich am wenigsten jene, die auf artgerechte Tierhaltung oder biologische Landwirtschaft Rücksicht nehmen!
Mehr zum Tierschutzvolksbegehren unter
verein@tierschutzvolksbegehren.at und www.tierschutzvolksbegehren.at
Video-Mitschnitt der Pressekonferenz unter https://m.youtube.com/watch?v=N6fTf6Fcv_I