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"Was wir mit Tieren tun, ist schädlich für uns alle"

16.01.2019

www.nw.de: Tierschützerin: "Was wir mit Tieren tun, ist schädlich für uns alle"

Astrid Reinke kämpft für Tierrechte. Sie stellt das System der Fleischproduktion komplett in Frage und rüttelt dabei an den Grundfesten der Jäger, Politiker, Bauern und Bürger

Interview: Frau Reinke, Ihr Name ist aktuell eng verknüpft mit dem Kampf gegen die Ponykarussells im gesamten Kreis Gütersloh. Sie spalten damit die Lager. Warum eigentlich?

Reinke: Ganz einfach: Das ist eklatanter Tiermissbrauch und Quälerei.

Ist es nicht auch menschliches Kulturerbe, so wie die Weihnachtsgans auch?

Reinke: Kulturerbe ist für mich etwas Positives, etwas Schützenswertes, das ich erhalten will. Deshalb kann es meiner Ansicht nach nichts Grausames sein. Leiden zu verbreiten, jemanden zu quälen oder zu töten ist aber vom Grundsatz her böse – und das mache ich nicht vom Opfer abhängig. Wie wir mit Tieren umgehen, das ist ein Bruch zur Moral in unserer Gesellschaft. Wir würden das unter unseresgleichen niemals gut heißen, daß Menschen leiden oder getötet werden, wenn sie uns nicht angreifen.

Störenfriede wie Wildschweine oder Ratten müssen doch erlegt werden, oder?

Reinke: Keiner kann mir erzählen, daß die Tiere uns in irgendeiner Form bedrohen. Im Gegenteil, wir breiten uns in die angestammten Lebensräume der Wildtiere aus. Deswegen kommen die Wildschweine in unseren Garten und die Rehe fressen uns die Blumen ab. Sie laufen uns vors Auto, weil wir immer mehr Straßen durch ihren Lebensraum bauen. Und bei den Ratten sind wir selber schuld. Mit gelben Säcken, die am Vortag rausgestellt werden, statt Mülltonnen, locken wir die Tiere an. Es ist unser menschlicher Wohlstandsmüll, der für die Vermehrung der Ratten sorgt.

"Es geht anders"

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