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Rehe: Todesursache Nr. 1 ist Jagd

25.10.2018

wildbeimwild.com: Schweiz - Todesursache beim Reh ist zu 66 % die Jagd

Die Weidetiere Rehe sind Dämmerungs- und nachtaktiv geworden, weil sie durch die Hobby-Jäger dazu gedrängt wurden. Sonst würden Rehe nachts schlafen und nicht für Nahrungssuche unterwegs sein und zum Beispiel mit Autos kollidieren. Über 20.000 Wildunfälle ereignen sich Jahr für Jahr auf Schweizer Straßen und Schienen. Für den Menschen gehen die Zusammenstöße zwischen Auto und Wildtier zwar meist glimpflich aus, trotzdem wurden gemäß Bundesamt für Statistik im letzten Jahr 78 Personen bei Tierunfällen leicht bis schwer verletzt.

Rehkitzmarkierung Schweiz

Durch das Schweizer Projekt „Rehkitzmarkierung“ konnte folgende Zusammenfassung der häufigsten Todesursachen der Rehe festgestellt werden (ähnliche Zahlen dürften auch für Österreich gelten):

Die Todesursache beim Reh in der Schweiz ist zu 66 % die Jagd, 12 % Verkehr und 10 % Mähfahrzeuge. 2017 wurden rund 44.124 Rehe geschossen (Geißkitze 5.607, Bockkitze 5.183, Geiß 14.182, Bock 19.025). Fallwild durch Verkehr wird mit 9.148 beziffert.

Rehe bewegen sich nicht mehr, wie einst, über offene Felder, weil sie dort leichter erschossen werden können. So verbleiben Rehe lieber im Schutz des Waldes und beschaffen sich das Futter dort (Knospenverbiß). Das Schalenwild insgesamt hat aufgrund der jagdlichen Aktivitäten der Hobby-Jäger sein Verhalten geändert und auch seinen eigentlichen Lebensraum „erweitert“. Das Wildschwein, eigentlich Waldbewohner „wütet“ auf Wiesen und Feldern, das Rotwild, eigentlich Bewohner der offenen und halboffenen Landschaft zieht sich in den Wald zurück, das Reh lebt eigentlich bevorzugt am Waldrand und irrt nun regelrecht hin und her.

Die Anzahl der Rehkitze, welche, gemäß Jagdstatistik, pro Jahr durch Hobby-Jäger geschossen werden, ist doppelt so hoch, wie die durch Unfälle umgekommenen (10.790/4.899). Rehkitze sind leichter zu schießen und bei Hobby-Jägern beliebter, als ältere Tiere.

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