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Zwei kleine Waisenküken

11.10.2018

Gnadenhof Esternberg: Zwei kleine Waisenküken

Anita erzählt weiter: „Pipolino, das kleine Waisenküken, hatte großes Glück. Bei unserem abendlichen Kontrollgang durch alle Tiergehege vernahmen wir ein klägliches Gepiepse – wir folgten dem Klagelaut und kamen so auf die richtige Spur: ein kleines Hühnerküken - von der Hühnermama war keine Spur zu sehen - suchte im Ziegenstall nach einer Körperwärmequelle, in diesem Fall war es die Ziege „Schneeblume“, unter der das kleine Küken Schutz suchte - und die Ziege ließ es gewähren. Es war ein Leichtes, das kleine Hühnerkind bei der Ziege einzufangen, um es in eine geschützte Umgebung zu bringen. Wir haben es Pipolino getauft, und so ein kleines Küken braucht Wärme, Liebe, Geborgenheit und natürlich Futter und Wasser. Unsere Oma, die am Hof wohnt, hat sich gleich des kleinen Lebewesens angenommen und Pipolino darf jetzt in der Wohnung umherlaufen, liebt es, wenn Oma im Ohrensessel sitzt und steigt auf Omas Zehen, sie streckt den Fuß aus und hebt es an. Pipolino steigt aus dem „Beinlift“ und schmiegt sich an Omas warmen Körper.

Zwei Wochen später gingen wir am Abend wieder am Heu- und Strohlager vorbei und nochmals vernahmen wir ein klägliches Piepsen. Wir brauchten nicht lange zu suchen, ein kleines, gelbes, frisch geschlüpftes Hühnerküken, dessen Mama hinter den riesigen Strohballen ein gutes Versteck gefunden hatte, um Nachkommen auszubrüten. Das Küken war als erstes geschlüpft, die Henne konnte sich nicht um es kümmern, da sie noch zwei weitere Eier im Nest hatte.

Vorsichtig nahmen wir das kleine Flauschknäuel in unsere wärmenden Hände. Unsere erste Idee war, das jetzt schon größere Küken Pipolino als Ersatzmutter (Vater) einzusetzen. Pipolino wußte erst nichts mit dem Neuankömmling anzufangen, aber klein Poppof schlüpfte, seinem Instinkt folgend, unter das größere Hühnerküken um sich zu wärmen - und auch Pipolino ließ es gewähren. Fortan zeigte er dem Kleinen wie man Körner sucht, sein Gefieder putzt und ab und zu eine Fliege fängt. Und mit Omas „Beinlift“ fahren die beiden jetzt gemeinsam hoch…“

Tierschutz-Themen: