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Fleisch und Milch: größte Klimakiller

19.07.2018

www.energiezukunft.eu: Ernährung - Fleisch und Milchprodukte sind die größten Klimakiller

Der Verzehr tierischer Produkte hat den größten Einfluß auf unseren ökologischen Fußabdruck und nimmt weltweit riesige Agrarflächen in Anspruch. Dabei liefern deren Nährstoffe nur einen vergleichsweise geringen Anteil der benötigten Kalorien. (Siehe auch unsere – leider immer noch aktuelle – Fleischbroschüre Nimm bitte das Tier vom Tisch“).

Mit dem Verzehr von Fleisch und Milchprodukten nimmt der Mensch im Durchschnitt nur 18 Prozent aller benötigten Kalorien auf. Deren Produktion jedoch nimmt 83 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen in Anspruch! Diese Diskrepanz zeigt eine Studie der Oxford University auf, deren Autoren 38.700 Agrarbetriebe in 119 Ländern weltweit analysierten, sowie 40 Produkte, die 90 Prozent unseres Kalorien- und Proteinkonsums ausmachen. Der gesamte Prozeß – von der Produktion bis zum Verzehr – war dabei Teil der Analyse.

Und die Forscher der Oxford University belegen, daß die überwiegend auf Massenproduktion angelegte Landwirtschaft für Fleisch und Milchprodukte, die Flächen ganzer Staaten einnimmt, um die Weltbevölkerung mit vergleichsweise nährstoffarmen Produkten zu ernähren. Die Autoren der Studie kommen zu dem Ergebnis, daß der Wegfall dieser energie- und ressourcenintensiven Landwirtschaft 75 Prozent der weltweiten Ackerflächen freimachen würde! Dies entspricht einer Fläche von Europa, den USA, China und Australien zusammen.

Die Weltbevölkerung muß nicht gleich vegan leben

Laut den Forschern könnte jedoch schon viel erreicht werden, ohne daß die Weltbevölkerung gleich vegan leben müßte. „Die großen Unterschiede beim Umwelteinfluß verschiedener Farmen zeigen die vielen Möglichkeiten den Schaden zu reduzieren“, sagt Joseph Poore, Leiter der Studie. So seien Rinder – auf gerodeten Flächen gezüchtet – für 12 Mal mehr Treibhausgasemissionen verantwortlich, als solche die auf natürlichen Weiden grasen. Auch benötigen Rinder auf abgeholzten Flächen 50 Mal mehr Land.

Die Umwandlung von Gras hin zu Fleisch, ist wie die Verarbeitung von Kohle zu Energie. Doch selbst ein auf der Naturweide grasendes Rind, mit dem geringsten Einfluß auf den ökologischen Fußabdruck, verursacht der Studie folgend 6 Mal mehr Treibhausgase und 36 Mal mehr Land, als besonders landwirtschaftsintensives und industriell produziertes Gemüse und Getreide. „Die Umwandlung von Gras hin zu Fleisch, ist wie die Verarbeitung von Kohle zu Energie – es geht mit immensen Emissionskosten einher“, so Poore.

Emissionslabel und höhere Steuern gefordert

Mit Erstaunen stellten die Autoren der Studie fest, daß auch viele der bislang für umweltfreundlich gehaltenen Fischfarmen einen erheblichen Teil, zu den von Menschen verursachten Treibhausgasemissionen beitragen. „Du hast all diese Fische, die ihre Exkremente und nicht konsumiertes Essen am Meeresgrund ablagern, wo kaum Sauerstoff vorhanden ist, was es zu einem perfekten Platz zur Produktion von klimaschädlichem Methan macht“, erklärt Poore.

Insgesamt zeigt die Studie, daß die gesamte Lebensmittelversorgungskette 13,7 Milliarden Tonnen CO2 kreiert, was 26 Prozent der vom Menschen verursachten Treibhausgase entspricht. Um diese Zahlen einzudämmen, fordert Joseph Poore unter anderem ein Label, das den verursachten Emissions-Schaden des jeweiligen Produkts anzeigt, damit die Menschen nach Möglichkeit die umweltfreundlichere Alternative wählen. Auch höhere Steuern auf Fleisch und Milchprodukte stellt Poore zur Debatte.

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