TV-Doku-Ankündigung „Geheimsache Tiertransporte“, ZDF, 21.11.2017 um 22:15 Uhr in der Reportage Reihe 37°: Millionen Tiere werden jedes Jahr durch Europa transportiert, bis nach Nordafrika. Rinder und Schafe sind oft tage- oder wochenlang eingepfercht auf Lastwagen und Schiffen unterwegs.
Siehe auch ORF-Vorarlberg: Kälber: Veterinär rät zu gesextem Sperma: Um die Produktion der für die Landwirtschaft wertlosen männlichen Kälber zu drosseln, rät er zur Verwendung von sogenanntem gesextem Sperma.
„Es gibt Talschaften, wo die gar nicht behandelt werden, wenn sie erkranken, weil das Tier keinen Wert mehr hat“, sagt Rabitsch. Der Veterinär Alexander Rabitsch war von 1998 bis 2013 Tiertransport-Inspektor des Landes Kärnten. Zudem behandelt er als Sachverständiger für Veterinärmedizin beim Oberlandesgericht Graz oftmals Fragen des Tierschutzes. Rabitsch ist zudem fachlicher Mitarbeiter bei der NGO Animal´s Angels und hat Publikationen zum Thema Tiertransporte veröffentlicht.
Weite Transporte als „europäisches Problem“
Diese praktisch wertlosen Kälber werden jedes Jahr zu Tausenden von Vorarlberg meist zunächst nach Südtirol und von dort in andere Regionen Italiens oder nach Spanien gebracht. Dort werden die Tiere dann in darauf spezialisierten Großbetrieben mit tausenden Kälbern einige Monate lang unter deutlich niedrigeren Haltungsstandards als in Österreich gemästet. In Österreich gilt eine Mast dieser Tiere aufgrund der hier geltenden Haltungsstandards als nicht wirtschaftlich.
Das Leid für die Jungkälber scheint vorprogrammiert, sagt der Veterinär Rabitsch: „Das ist ein grundsätzliches europäisches Problem, daß nicht entwöhnte Jungtiere von einem Staat in den nächsten transportiert werden. Und vielfach geht es über weite Strecken - zum Beispiel aus den Baltischen Staaten nach Spanien.“ Es gebe eine europäische Richtlinie, die Mindestanforderungen beschreibe - die werde aber oft nicht eingehalten, so daß die Tiere im Alter von acht Wochen in Einzelboxen und auf Vollspaltenböden gehalten und nicht wie vorgeschrieben gefüttert würden, wie Rabitsch beschreibt.