Yulin Hundefleisch-Festival: Chinesische Politiker wollen Verkauf von Hundefleisch verbieten
Seit Jahren kämpfen Tierschützer gegen das Hundefleisch-Festival in der südchinesischen Stadt Yulin. Jedes Jahr werden hier im Juni zehntausende Hunde und Katzen unter schrecklichen Bedingungen gefangen, eingesperrt, transportiert und zu Tode geprügelt. (siehe Spiegel Online, und die Petition" Stopp dem Hundefleischfest")
Dutzende Petitionen wurden in den vergangenen Jahren dagegen gestartet – scheinbar mit Erfolg. Denn nun gaben chinesische Offizielle bekannt, den Verkauf von Hundefleisch auf dem nächsten, am 21. Juni startenden Yulin-Markt, unter Strafe stellen zu wollen. Restaurants, Straßenhändler und Imbisse müssen mit erheblichen Geldstrafen von bis zu 100.000 Yuan rechnen, umgerechnet 13.000 Euro. Eine Summe, die für die meisten Händler in der Region unbezahlbar wäre.
Die Tierschutzorganisation Duo Duo verkündete gemeinsam mit der Humane Society International den Erfolg: "Es ist nur ein temporäres Verbot, wir hoffen aber, daß es einen Domino-Effekt geben wird, der zum Kollaps des Hundefleisch-Handels führt", sagt die Sprecherin von Duo Duo, Andrea Gung. Und: "Das Verbot stimmt mit meinem Gefühl überein, daß das Land sich zum Besseren ändern möchte."
In Vergangenheit hatte sich die schlechte Publicity negativ auf die Tourismusbranche und die Außenwahrnehmung der Chinesen ausgewirkt, Politik schaltete sich ein. Ob und wie stark die Kontrollen auf dem Festival durchgeführt werden, ist unklar. Zudem betrifft das Verbot bisher nur Hundefleisch – der Verzehr von Katzen und anderen Kleintieren ist weiterhin erlaubt.