www.animals-angels.de, Einfach zum Nachdenken:
Christa Blanke schreibt (und spricht uns aus dem Herzen): nächstes Jahr werde ich 70, und wenn mich jemand fragt, was ich als die wesentlichste Veränderung in meiner Lebenszeit einstufe, dann heißt die Antwort: das Verschwinden von Grenzen. Alles ist möglich, alles ist erlaubt, alles ist machbar. Die Grenzen von genetischen, geschlechtlichen, körperlichen Vorgaben sind zum Beispiel in Medizin und Sport so weit gedehnt, daß sie fast nicht mehr existieren. Die Grenzen der Nationalstaaten lösen sich mehr und mehr auf nach den Vorgaben von Handel und Profit, aber auch aufgrund von Kriegen und Terrorismus. Grenzen, die kultureller Konsens einstmals vorgab, gelten nicht mehr, seitdem Multikulti sich durchgesetzt hat. Kommunikation und Mobilität sind grenzenlos geworden im Guten wie im Bösen. Was im Internet nicht geht, passiert im Darknet. Hilfsbereitschaft überwindet zwar alle Grenzen, aber das gilt natürlich auch für Kriminalität. Und so weiter… Eine Grenze allerdings, die steht unzerstörbar fest, sie ist durch nichts zu erschüttern und wird immer undurchdringlicher anstatt durchlässiger. Diese Grenze zieht sich durch die ganze Welt und fordert jedes Jahr Milliarden Todesopfer. Ich rede von der Grenze zwischen Tier und Mensch.
Diese Grenze attackiere ich zusammen mit vielen andern seit einem halben Jahrhundert. Ohne jeden Erfolg. Dabei sind wir gut, die andern und ich. Ethologen, Biologen, Soziologen, Veterinäre haben längst schlüssig bewiesen, daß Tiere und Menschen physiologisch und psychologisch und sozial viel mehr Ähnlichkeiten als Unterschiede zeigen. Ethiker und Philosophen zeigen in einleuchtenden Gedankengängen, daß Ethik nicht nur nach den Bedürfnissen einer Spezies gedacht und formuliert werden kann, weil sie sonst dem eigenen universalen Anspruch nicht gerecht wird. Juristen haben zunehmend Probleme mit Gesetzen, die davon ausgehen, daß es erhebliche Unterschiede zwischen den Schmerzen von Tieren und den Schmerzen von Menschen gibt, die aber nur behauptet und nicht beweisen werden können. Und die NGOs kämpfen gegen diese Grenze politisch, juristisch, elektronisch und in aufwendigen Rettungsaktionen. Es nützt nichts. All das bringt diese vermaledeite Grenze nicht mal zum Wackeln.
Wo alle möglichen Grenzen nach und nach fallen, bleibt die Grenze zwischen Mensch und Tier bestehen, mit der furchtbaren Konsequenz, daß die Tiere gequält und ermordet werden dürfen, solange die Killer einen ‚vernünftigen‘ Grund dafür angeben können. Da Profit weltweit als vernünftiger Grund gilt, schließt sich der Kreis. Alle, die das anders sehen, laufen permanent mit dem Kopf gegen die Wand und holen sich entsprechende Beulen. Ich persönlich bete täglich um ein Wunder und vertraue darauf, daß es kommt. Wenn auch leider nicht so schnell, wie die Tiere es brauchen und ich es gern hätte…. In der Zwischenzeit attackiere ich diese abscheuliche Grenze weiterhin mit allen Mitteln, die mir zur Verfügung stehen, und vertraue dabei auf Ihre Hilfe.