Bereits in einem unserer letzten Newsletter ("Warum die Bürger die EU nicht mögen") haben wir ein Schreiben von Martina Gerlach an Kommissionspräsident Juncker veröffentlicht. Obwohl wir meinen, daß sind in EU-Brüssel geradezu das Zentrum sämtlicher herzloser Bürokratie-Betonköpfe befindet, leiten wir nun auch ihr aktuelles Schreiben an nämlichen Präsident Juncker weiter:
Guten Tag, Herr Juncker,
der Rom-Gipfel soll ja auch "der Start für ein neues Kapitel" der EU sein und Ihr sog. Weißbuch gibt dafür 5 „Gangarten“ vor. Aber so funktioniert das nicht! Es muß endlich ein Umdenken und Umhandeln in den Köpfen der Politiker der EU-Kommission und des EP sowie der EU-Mitgliedsländer einsetzen, und zwar hin zu wirklicher Verantwortung. Diese muß endlich auch die Schutzpflicht gegenüber den den Menschen anvertrauten Tieren – nicht weniger leidensfähig und fühlend als Menschen und denkende Wesen – einbeziehen! Diese wird bis heute zu 99,99 % völlig vermißt!
Die Politiker in Brüssel und Straßburg sowie in den EU-Mitgliedsländern bekamen zum Beispiel nicht den Auftrag, sich als Lobbyisten von Gift-/Agrarkonzernen aufzuführen, die Natur/Umwelt, Tiere und Menschen zugunsten einiger gerne Begünstigter zu vergiften, wie dies im Zusammenhang mit Monsanto & Co. für Glyphosat gerade eben sichtbar geschieht. Die Politiker in Brüssel und Straßburg bekamen auch nicht den Auftrag, sich zum Handlanger grausamer Verbrechen an unseren tierlichen Mitgeschöpfen zu machen, diese zu legalisieren bzw. jegliche Verbesserung zugunsten der hilflos ausgelieferten Tiere zu verhindern. Aber genau dies tut man in Brüssel und Straßburg!
Die Menschen des 21. Jahrhunderts wollen erleben, daß aus Brüssel und Straßburg endlich auch Pflichten gegenüber den den Menschen anvertrauten, damit leider auch hilflos ausgelieferten Tieren wahrgenommen werden. Ein endliches Begreifen zugunsten der tierlichen Mitgeschöpfe ist überfällig und gehört in die neuen Konzepte für eine EU, will diese auch von ihren Bürgern akzeptiert werden.
Ich mache dies an folgenden Beispielen deutlich:
Seit vielen Jahren fordern EU-Bürger, weil bitter nötig, endlich eine Video-Überwachung an und in Schlachthöfen. Während aus Angst vor Terrorakten Video-Überwachung zum Schutz für Menschen ausgeweitet wird, wird die Notwendigkeit, Tiere betreffend, gezielt ignoriert. Aber diese sind es, die täglich EU-weit unvorstellbarer Grausamkeit, die nicht zu rechtfertigen ist, hilflos ausgeliefert sind. Was den Tieren an und in Schlachthäusern angetan wird, ist weitaus grausamer als „nur“ Terror!
Hier ein paar Beispiele aus Deutschland, deren Politiker, inklusive Frau Merkel, sich immer brüsten, daß Deutschland das „beste Tierschutzgesetz der Welt“ hätte. Eine Farce … gemessen an der täglichen grauenvollen Wirklichkeit, die Politiker als bestialisch bezeichnen würden, würde Gleiches Menschen angetan. – Aber Tiere, auch jedes Schwein, jedes Rind, jedes Huhn … fühlt und leidet nicht weniger als jeder Mensch! Nur Beispiele … und in anderen EU-Ländern ist es ebenso grauenhaft oder noch schlimmer!
Viele bayerische Schlachthöfe verstoßen gegen den Tierschutz
Rinder und Schweine werden unzureichend betäubt, getreten oder auf andere Weise gequält. Die Kontrollen reichen offenbar nicht aus. Mehr unter sueddeutsche.de. Und man sieht immer noch keinen Handlungsbedarf bei der EU-Kommission oder dem EP zur endlichen EU-weiten Video-Überwachung? Man will wohl diesem menschengemachten Grauen kein Ende machen, weil man selbst diese Gewalt nicht angetan bekommt. Perfide!
Und ein weiteres Beispiel – grauenhafte Tiertransporte, die von Politikern des EP und der EU-Kommission als für die tierlichen Opfer „gemütliche Transporte im klimatisierten Transporter“ belächelt und abgetan werden. Jeder EP- und EU-Kommissions-Politiker verdiente es selbst, wie „Tiere transportiert zu werden“. Dann würde man wahrscheinlich verstehen und endlich handeln!
Ich mache dies an einer aktuellen Forderung an Ihren EU-Kommissions-Kollegen Andriukaitis – wohl einer der tierverachtendsten – und damit auch menschenverachtendsten – Politiker in Brüssel! deutlich:
Sehr geehrter Herr Andriukaitis,
jedes Jahr werden über eine Milliarde lebende Tiere zu kommerziellen Zwecken durch die Europäische Union und in Drittländer transportiert. Für die Tiere bedeuten die langen Transporte Erschöpfung, Dehydrierung, Verletzungen und sogar den Tod. Dazu steigt das Risiko der Seuchenverbreitung. Umfragen zeigen, daß ein Großteil der Bevölkerung eine Begrenzung der Transportzeiten fordert. Dennoch sind seit dem Inkrafttreten der EU-Transportverordnung 2007 die Zahl der Langstrecktransporte, also mehr als acht Stunden, gestiegen.
Die geltende Verordnung (EG) 1/2005 über den Schutz von Tieren beim Transport läßt zu, daß Tiere viele Stunden ohne Pause transportiert werden dürfen; in beengenden Lastwagen, ohne ausreichend Futter und Wasser zeigen die Tiere schlimmste Verletzungen.
Die zuständigen Minister der Länder Deutschland, Dänemark, Niederlande, Schweden, Belgien und die Österreich, haben sich bereits für kürzere Transportzeiten ausgesprochen und einen entsprechenden Antrag für eine Überarbeitung der Transportverordnung bei der Kommission eingereicht.
Sehr geehrter Herr Kommissar, mit diesem Schreiben fordere ich Sie deshalb dazu auf, eine Revision der EU-Transportverordnung einzuleiten...
Herr Juncker, die Menschen erwarten und fordern, daß endlich die EU- und EP-Politiker Verantwortung auch gegenüber unseren tierlichen Mitgeschöpfen übernehmen. Nur dann kann eine EU auch akzeptiert werden! Menschsein hört doch nicht beim Menschen auf!
Und Schutz der Tiere ist kein Privatvergnügen einiger, sondern Pflicht eines Jeden, auch eines jeden Politiker, denn Gesetze, die diese Verbrechen an Tieren legalisieren/zulassen oder diese verhindern werden von Politikern gemacht!
Ich erwarte von Politikern – eben auch in Brüssel und Straßburg – Verantwortung, die nicht erst beim Menschen ansetzt! Wir Menschen haben Pflichten, auch den Tieren gegenüber! Denken Sie darüber nach und hoffentlich um! Ich bin eine von Millionen EU-Bürgern, die so denkt. Das sollten Sie Ihren EU-Kollegen am 25.3.2017 nahe bringen.
Für eine bessere Welt!
Martina Gerlach