Zunächst möchte ich allen unseren Mitgliedern, Gönnern und InteressentInnen für Ihre jahrelange Treue bzw. Unterstützung danken und Ihnen gleichzeitig frohe und gesegnete Weihnachtsfeiertage wünschen! Und falls Sie noch kein passendes, sinnvolles Geschenk haben, können Sie immer noch HIER eine Patenschaft für eines unserer fast 500 geretteten Gnadenhoftiere verschenken.
Aber zuvor noch ein paar nachdenkliche Worte zum bevorstehenden angeblichen „Fest des Friedens und der Liebe“ (nach einem Text von Erica Kalika Blöchlinger, Gründerin der Schweizer Stiftung für Ethik und Tierschutz „Das Tier und Wir“, die in diesen Tagen ihren irdischen Körper verläßt): Rund um die Welt wachen und leiden unsere gemarterten Mitgeschöpfe, während wir Christen bei Kerzenlicht feierliche Weihnachtslieder singen und während Christen sich den Bauch füllen mit den Leichenteilen von Ochs und Esel, mit Spanferkel, Kalb, Huhn, Pute oder Gans. Wir Wohlstandsmenschen sind gerade zur „besinnlichen“ Weihnachtszeit besessen von Genußsucht und im Konsumrausch gefangen. Abermillionen Tiere der verschiedensten Art werden im Akkord für unsere Gaumenfreuden umgebracht und am Fließband festlich verpackt, um im Supermarkt tonnenweise als Weihnachtsdelikatessen angeboten zu werden. Gäbe es da nicht eine sinnvollere Weise, die Geburt des Christkindes im Stall bei den Tieren friedlicher zu feiern? Wieviel „Sinn“ hat dieses weltweit gefeierte Fest überhaupt noch – im Zeitalter von Konsum, Kommerz und Lifestyle? Umfragen haben gezeigt, daß Jugendliche das Weihnachtsfest nur noch mit Geschenken und gutem, mehr als reichhaltigen Essen gleichsetzen! Würde das Göttliche, wenn es heute noch einmal in diese erbarmungslose Welt käme, sich nicht abermals bei den Tieren niederlassen?
An Weihnachten werden aber nicht nur Berge von Tierleichen verschlungen – ein Bombengeschäft für die Fleischindustrie – sondern auf vielen Wunschzetteln stehen auch lebendige Kuschel- und Schmusetiere, die in der Zoohandlung, beim Züchter oder – leider immer öfter – auch auf der Straße von dubiosen Geschäftemachern mit meist kranken und mit gefälschten Papieren ausgestatteten Tieren aus dem Osten erhältlich sind. Diese beseelten, sensiblen Wesen können nach Belieben als Kumpel, Tröster, Therapeut oder Helfer eingesetzt und auch wieder ausgesetzt werden. Wie das Tier sich in der Rolle fühlt, in die es vom Besitzer gezwungen wird, interessiert kaum. Hauptsache, der Mensch profitiert vom Tier...
Und was ist mit den zahllosen Geschöpfen, die als „Nutztiere“ gebrandmarkt in Tierfabriken elendiglich dahinvegetieren bis zu ihrem gewaltsamen Tod? Wer denkt zur Weihnachtszeit - oder überhaupt zu irgendeiner Zeit - an diese Gepeinigten und Entwürdigten, die täglich auf den Tellern einer rapide wachsenden Weltbevölkerung landen? Wer hat eine Ahnung – oder will überhaupt eine haben - vom langen Leidensweg eines Hamburgers oder Schnitzels, einer Gänseleber oder eines Weihnachtsbratens?
Mit diesen Gedanken wünschen wir – dennoch und gerade deshalb – friedvolle Weihnachten für Mensch UND Tier!
PS: Sehr zu empfehlen die PDF-Datei „Yudhistira und der Hund“ - ein wunderschöner spiritueller Text aus der Mahabharata, von Erica Kalika Blöchlinger in ihrem Buch "Pforten zum Garten der Ewigkeit", Uroboros Verlag.
Hier ein weiterer Artikel zum Thema von Bettina Marie Schneider: Weihnachten, Kirche und Massentierhaltung - Eine Weihnachtslektüre
Mehr zum Thema Tierschutz und Religionen lesen Sie auch in einem aktuellen Artikel unter www.pro-iure-animalis.de