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Wildunfälle – typisch für diese Jahreszeit?

28.11.2016

Eine persönliche Meinung der entschiedenen Jagdgegnerin Martina Gerlach aus Hessen, D:

"Jedes Jahr bin ich wieder entnervt, wenn ich höre, wie Moderatoren bzw. Nachrichten-Sprecher in Rundfunk und Fernsehen mit diesem Thema entweder ignorant, naiv oder unwillig bzw. unfähig umgehen! Dabei berufen sie sich meistens auf Aussagen von Jägern und Förstern bzw. lassen v.a. sie zu Wort kommen lassen, obwohl eben gerade diese für die Wildunfälle verantwortlich sind!

1. Förster sind meistens auch Jäger!
2. Da die Hetzjagden im Oktober eines jeden Jahres beginnen und diese ursächlich für vermehrte Unfälle mit Wildtieren sind, sind zwangsläufig auch Wildunfälle typisch für diese Jahreszeit!
3. Wir Menschen bauen unsere Straßen durch die natürlichen Lebensräume der Wildtiere! Das legt den Menschen die Pflicht auf, vorsichtig zu fahren, auch in Bezug auf Wildtiere jeglicher Gattung. Das sind wir den Wildtieren schuldig!
4. Etliche Autofahrer scheinen sogar auf das Wild draufzuhalten anstatt auszuweichen. Kein Wort ist dann zu hören, daß Autofahrer auch Bremsen haben und dies doch die erste richtige Reaktion wäre: Bremsen! Auch Hupen könnte stehen gebliebene Wildtiere zum Flüchten bewegen, die es dann vielleicht noch schaffen könnten, ihr Leben zu retten.
5. Es gibt immer mehr Rehe? - Es gibt auch immer mehr Wildschweine und Füchse. Daran schuld sind die Jäger (sowohl die Förster = Jäger als auch die Hobbyjäger). Sie schießen sich ihre Populationen zurecht, wohl wissend, daß durch das Zerschießen von Wildtierverbänden diese gezwungen sind, zu flüchten, sich zu zerstreuen und auch gezwungen sind, sich verstärkt zu vermehren. Am Beispiel der Wildschweine wird dies am deutlichsten.
6. Die neuen Saatmischungen, für die die Wildtiere Straßen überqueren und Reviere wechseln, scheinen eine neue Variante zu sein. Sicherlich ist die Landwirtschaft (man denke an die an den Straßen liegenden Maisfelder, auf die in der Regel zwischen 2 bis 4 Hochsitze gerichtet sind) nicht weniger verantwortlich für Wildunfälle als die Jäger.
7. Was nicht nur ich als verwerflich empfinde ist, daß kein Wort darüber verloren wurde, daß auch die von Autofahrern verletzten Wildtiere ein Anrecht auf tierärztliche Hilfe, und sei es auch "nur" das fachgerechte Einschläfern, haben. Wir Tierschützer kämpfen seit vielen Jahren darum!

Jagd = Wildtiermord ist durch nichts zu rechtfertigen. Jagd basiert auf Lüge! Jagd ohne Lüge gibt es nicht. Dementsprechend sind auch die Aussagen der Jäger gegenüber Nicht-Jägern und Medien!"

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