(von Gerhard Heybrock): Wem nichtmenschliche Wesen völlig egal sind, denkt beim Kontakt mit dem Begriff Japan gewöhnlich an Kimono, Kirschblüte, Geishas oder auch Fukushima, Hiroshima und Nagasaki. Tierschützer verbinden mit dem Ländernamen fast automatisch Delphin-Massaker in Küstennähe oder illegale Walschlächterei im Südpazifik. Bekannt sind auch die rohen Fisch-Snacks, die unter dem Namen Sushi rangieren und die sich auch im Westen als Mode-Gag einem kulinarisch gelangweilten und zahlungskräftigen Personenkreis zunehmend erschließen – bevor demnächst Insekten an der Reihe sind, die sich vermutlich auch der „kleine Mann“ leisten kann. Wohin in Japan der Lebensmittel-Frische-Wahn – gepaart mit grausamer Kreativität – führen kann, zeigt beispielhaft die zweifellos proteinreiche Leckerei Frosch-Sashimi. Hierbei wird ein Frosch gut gewürzt, aber noch zappelnd als Tellergericht verzehrt. Wem es dabei graust, mag die (englische) Petition http://www.oipa.org/international/frog-sashimi/ unterzeichnen.
Tierschutzrelevante Themen sind bekanntermaßen im asiatischen Raum meist besonders viele angesiedelt. Mitgefühl ist wohl nur eine Sache westlicher Romantiker. Und auch im Westen sind nur Teile der Bevölkerung und zudem in regional sehr unterschiedlicher Intensität damit ausgestattet. So wundert es nicht, daß zwar ein japanisches Tierschutzgesetz existiert, daß es aber offenbar nur für Säugetiere, Vögel und Reptilien gilt. Frösche als Amphibien haben halt Pech gehabt. Außerdem hat das Gesetz nur Richtlinien-Charakter, enthält also weder Verbote, noch Verpflichtungen, und schon gar keine Strafandrohungen.