Am Mittwoch dem 21. Mai 2008 wurden in ganz Österreich 10 Tierschützer verhaftet und die Büros sowie Wohnungen von mehreren Tierschutzorganisationen bzw. Privatpersonen durchsucht. Dabei sind laut Medienberichten offenbar teilweise auch rechtsstaatlich bedenkliche und unverhältnismäßige Methoden zur Anwendung gekommen. Die 10 Tierschützer befinden sich noch immer in Haft; aber erst nach einer Woche sollen den Beschuldigten und deren Anwälten von der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt detailliertere Unterlagen zu den Haftgründen vorgelegt worden sein.

ANIMAL SPIRIT hat die Vorgangsweise bei den Verhaftungen bzw. Durchsuchungen mit Besorgnis zur Kenntnis genommen. Denn dadurch werden die jahrelangen und berechtigten Kampagnen der verschiedenen Tierschutzorganisationen gegen das schier unendliche Leiden der Tiere in unserer Gesellschaft  - v.a. das der "Nutz"- und "Versuchs"-Tiere - pauschal in ein kriminelles und fundamentalistisches Eck gerückt.

ANIMAL SPIRIT distanziert sich jedoch klar von jeder Art von Gewalt bzw. vorsätzlicher Zerstörung - auch gegen Sachen - zur eventuellen Erreichung politischer Ziele. Diese Art von "politischer Agitation" führt nämlich früher oder später unweigerlich zum Gegenteil des angestrebten Ziels, nämlich das Bewußtsein der Bevölkerung - und somit letztlich auch der Politik - in Richtung mehr Rechte für Tiere zu sensibilisieren, weil auf diese Weise Tierschutz und Tierrechte automatisch ins "radikale, militante und fundamentalistische Eck" gedrängt und dadurch nicht mehr ernst genommen werden.

ANIMAL SPIRIT setzt sich seit 6 Jahren mit Erfolg für eine Verbesserung des Tierschutzes im In- und Ausland ein. So konnten wir mit unseren beiden Gnadenhöfen Hendlberg (NÖ) und Esternberg (OÖ) vielen Hunderten vorher gequälten oder vernachlässigten Tieren eine sichere Zuflucht und ein Leben in Würde bis zu ihrem natürlichen Tod bieten. Zudem haben wir ausschließlich mit legalen Mitteln dazu beigetragen, Tierschutz-Bewußtsein in der Bevölkerung zu wecken, z.B. durch "Tierschutz im Unterricht", durch Aufdecken von schweren Tierquälereien und Tiertransporten, durch Freikaufen und Vermittlung von über 200 "Schlacht"-Fohlen sowie durch verschiedene Kampagnen für "Nutz"-Tiere.

Tierschutz ist ein essentieller Teil der österreichischen Gesellschaft. Die legale Arbeit von Tierschutzorganisationen wie ANIMAL SPIRIT darf nicht auf Grund ungerechtfertigter Kriminalisierung des Tierschutzes insgesamt gefährdet werden. ANIMAL SPIRIT wird sich daher auch weiterhin mit vollem Elan und ausschließlich durch legale Mittel für eine Welt mit weniger Tierleid einsetzen.

Tierarzt Dr. Franz-Joseph Plank, Obmann

Animal Spirit - Zentrum für Tiere in Not
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