Wie bereits angekündigt berichten wir jetzt ausführlich zu dem extremen Fall von "Animal Hoarding" von fast 100 Pferden, ca. 30 Katzen und einigen Hunden einer Frau Iris M. in Ungarn, die vor kurzem noch in NÖ gelebt hat. Wir haben dazu gestern und heute je eine Presseaussendung versandt, die auch in zahlreichen Medien wiedergegeben wurde (siehe z.B. salzburg.com, orf.at, kleinezeitung.at, news.at, ÖSTERREICH, KRONE.at, HEUTE.at, etc.). Mittwoch, 10 Uhr: Dr. Plank bei Amtshandlung zu krimineller Pferdesammlerin, Nähe Zalalövö Vor 10 Tagen hat ANIMAL SPIRIT, gemeinsam mit einer Schweizer Tierschützerin, einen schrecklichen Fall von "Animal Hoarding" - also krankhaftes Tiere-Sammeln - in Ungarn entdeckt. Es geht dabei um eine gewisse Frau Iris M., zuletzt wohnhaft in Obersulz bei Mistelbach, welche bereits Anfang Oktober in den Medien aufgetaucht ist, weil sie am 30. 9. 2014 in Österreich zu 15 Monaten bedingter Haft wegen betrügerischer Krida verurteilt worden war. Sie hatte damals noch einen Hof im Bezirk Gänserndorf sowie eine Computerfirma, mit der sie in Konkurs ging und 100.000 Euro Firmengeld veruntreut hatte. Bei den - angeblich aus "Tierschutzgründen" - gehorteten Tieren handelt es sich um mindestens 90 Pferde (weitere 15 sollen auf einem ihrer Einstellplätze in Ungarn "verschwunden" sein), ca. 30 Katzen und etliche Hunde. Ca. 60 der armen, teilweise halbverhungerten Pferde stehen derzeit noch auf einem knapp 1 ha "großen" Gelände mitten in einer kleinen Ortschaft in der Nähe von Zalalövö (ca. 50 km südöstlich von Fürstenfeld), in einer zentimeterdicken Schlamm- und Kotschicht, das "Futter" mittendrin, viel zu wenig Wasser und trotz dort momentan herrschenden Dauerregens ohne Unterstand.
Amtshandlung vor Ort soll zumindest vorläufige Rettung der Pferde bringen
Es gibt nicht mal mehr Geld für genug Futter
Dazu Tierarzt Dr. Franz-Joseph Plank, Obmann von ANIMAL SPIRIT: "Das ist wahrlich ein schlimmer Fall von Animal Hoarding wie man ihn auch nach jahrzehntelanger Tierschutzarbeit selten erlebt. Der eine Grund, wieso wir mit diesem Fall nicht schon gleich nach Bekanntwerden an die Öffentlichkeit gegangen sind, ist der, daß zumindest die vage Hoffnung bestanden hat, daß man mit dieser Frau vernünftig reden könne und sie freiwillig wenigstens ein paar ihrer armen Tiere abgeben würde. Doch leider ist sich Frau M., die offenbar über keinerlei finanzielle Mittel mehr verfügt und überall nur Berge von unbezahlten Rechnungen bzw. Schulden hinterläßt - so z.B. über 10.000,- Euro in einer Tierklinik bei Tulln -, in keinster Weise ihrer Lage bewußt. Zudem hat sie mir bereits mit Klage gedroht, nur weil ich mich bei einer Freundin von ihr nach den Pferden erkundigt habe. Der zweite Grund der Verzögerung ist, daß wir bis heute auf eine mögliche Beschlagnahmung und ein Tierhalteverbot hoffen und ein nochmaliges Verschwinden der leidgeprüften Tiere ins Ungewisse verhindern wollen. Immerhin haben diese Tiere ja bereits eine Odyssee von mindestens 3 verschiedenen Plätzen in den letzten Monaten hinter sich, weil sie offensichtlich immer wieder verschwindet, wenn der Boden zu heiß für sie wird." Mehr dazu HIER Dr. Plank weiter: "Wir ersuchen daher tierliebende Menschen dabei mitzuhelfen, wenigstens einen Teil der Tiere retten zu können und für deren Versorgung einen Beitrag zu leisten, zweckgebunden auf das Spendenkonto AT90 3241 4000 0001 0264, BIC: RLNWATW1414. Sollte es wirklich in absehbarer Zeit auch zu einer behördlichen Beschlagnahmung der Tiere kommen, was alle mit dem Fall befaßten Personen hoffen, dann würden natürlich auch gute Plätze für die Tiere gesucht werden."
Heutige Aussendung: Nach 16 Uhr Entscheidung über Tier-Abnahme
Seit 5 Tagen: Dauerregen und kein Unterstand
ANIMAL SPIRIT war als Zeuge bei gestriger Verhandlung im Gemeindeamt Pankasz: Wie berichtet, fand gestern im ungarischen Pankasz, östlich von Fürstenfeld, eine Amtshandlung zum extremen Animal Hoarding-Fall der deutschstämmigen Iris M. statt, die zuletzt in Obersulz, Bezirk Gänserndorf, gelebt hatte. Von dort war sie nach der Verurteilung zu 15 Monaten bedingter Haft wegen betrügerischer Krida nach Ungarn "geflüchtet", wohl in der Hoffnung, daß dort die Tierschutzbestimmungen nicht so streng seien. Bei der gestrigen Verhandlung, bei der auch Tierarzt Dr. Franz-Joseph Plank von ANIMAL SPIRIT als Zeuge aussagte, wurde im Protokoll verfügt, daß Frau M. bis heute 16 Uhr per unterschriebenem Vertrag nachweisen müsse, für die 60, dzt. im Kot-Morast und ohne Unterstand vegetierenden, Pferde einen anderen, den Auflagen der Behörde entsprechenden Hof mit Stall, der für 3 Monate vorfinanziert sein muß, gefunden zu haben. Da diese Frau aber überall nur Schulden, offene Rechnungen und böses Blut hinterläßt, besteht bei allen an diesem Fall beteiligten Personen die Hoffnung, daß dieser Vertrag nicht zustande kommen wird und danach die Pferde endlich auf den vorgesehenen schönen Platz mit 4000 m2-Halle nach Zalalövö gebracht werden können, der vorläufig zumindest für 3 Monate von einer Schweizer Sponsorin finanziert werden würde. Die eigentliche Beschlagnahmung der Tiere müßte allerdings erst ein Gericht verfügen. Dr. Plank kommentiert: "Unvorstellbare Zustände mußte ich gestern wieder bei dieser Pferde-Sammlerin in Ungarn erleben. Da sie aber völlig uneinsichtig, aggressiv und offenbar auch pleite ist - gestern Abend und auch heute konnten die Tiere, dazwischen auch Fohlen, nur noch Futterreste aus dem Kot-Sumpf fressen - kann man nur hoffen, daß der Amtstierarzt zu seiner Verfügung steht und die Tiere baldmöglichst auf einen neuen Platz bringen läßt, wo diese offensichtlich kranke Person keinen Zugriff mehr auf die Tiere hat. Denn diese Zustände dauern ja schon seit Jahren an, wie mir immer mehr Zeugen berichten, seit der Fall gestern an die Öffentlichkeit gekommen ist. Bereits zuvor hatte Frau M. ca. 100 Pferde in Palmonostora, Süd-Ungarn, eingestellt und sich offenbar kaum um sie gekümmert."
Ehemalige Nachbarin von Frau M. schildert weitere erschütternde Mißstände
Teilweise schwere Kachexie und Liegeschwielen
Die ehemalige Nachbarin von Iris M., Frau Isabel Mariaux, hat ANIMAL SPIRIT gestern folgende erschütternde Beobachtungen über diese Person und die von ihr verursachten Tierquälereien berichtet: "Iris hatte mich damals gebeten, als Verwalterin für den Nachbarhof ihre Pferde zu betreuen. Sie brachte immer mehr und mehr Pferde, aber Geld kam so gut wie gar keines mehr. Ich habe daher meine Verwaltertätigkeit niedergelegt und sie arbeitete von da an mit 2 ungarischen Männern - für 100 Pferde! Die Pferde hungerten und hatten fast kein Wasser, es wurde in den Paddocks nicht ausgemistet und etliche der Pferde mußten erbärmlich sterben. Der jüngste Fall war erst letzten September, als ein Pferd halb verhungert im Mist lag, permanent versuchte aufzustehen und es einfach nicht mehr schaffte. Letztlich hat der eine Arbeiter das arme Tier mit dem Schweif an die Anhängerkupplung seines Autos gebunden und über den Hof vollends zu Tode geschleift. Ich hatte zigmal bei sämtlichen Behörden und Ämtern auf den Fall aufmerksam gemacht, doch leider ist bis heute nichts passiert. Frau M. schuldet nicht nur mir Geld, sondern auch Tierärzten, dem Hufschmied, der Vorbesitzerin des Hofes in Palmonostora, Angestellten, Futterlieferanten usw. Meines Wissens hat sie immer noch geschätzte 150 Pferde, die nicht nur in Ungarn, sondern auch in Deutschland, Österreich, Frankreich, Portugal, Spanien und Italien stehen. Wir haben es also mit einem internationalen Fall zu tun. Frau M. sammelt Pferde, Katzen, Hasen und Hunde. Sie will alles retten, nach der Rettung hat sie daran kein Interesse mehr und die Tiere sterben. Ich weiß, daß auf ihrem Hof in Mistelbach Fohlen mit eingewachsenen Halftern operiert werden mußten, in Deutschland auf dem alten Hof, war ein Fohlen sogar am Boden erfroren und konnte nicht mehr gerettet werden. Ich selber habe in Gänserndorf einen Antrag auf Besachwaltung von Frau M. gestellt, der Ausgang des Verfahrens liegt mir aber leider noch nicht vor."