Alternative Hubertusfeier – Volksbegehren fordert einen respektvollen Umgang mit Wildtieren
Letzten Sonntag veranstaltete das Volksbegehren „Für ein Bundes-Jagdgesetz“ eine Wildtiergedenkfeier – die alternative Hubertusfeier – für Respekt vor Wildtieren, der bei der Jagdpraxis oft fehlt. Mit dabei: Der Chor Persephone, der für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung gesorgt hat und bei dem ANIMAL SPIRIT-Obmann Dr. Franz-Joseph Plank langjähriges Chor-Mitglied ist.
OTS.at: Die JägerInnen begehen den Hubertustag traditionell mit dem Jägergottesdienst, bei dem die sogenannte „Strecke“, das heißt die getöteten Tiere, gesegnet werden. Oft wird auch ein toter Hirsch auf einen Wagen gelegt und zur Kirche gebracht. Mit Blasmusik und mancherorts auch Tombola wird dieses Ereignis traditionell groß gefeiert. Ist es nicht etwas merkwürdig, den Respekt vor den Wildtieren zu feiern, wenn sie einem tot zu Füßen liegen? Wo sie doch oft durch tierquälerische Jagdmethoden wie Fallen-, Treib- oder Baujagd getötet wurden.
„Wir sollten die Tiere bestmöglich schützen und nicht eine Dankesfeier dafür abhalten, daß einem das Jagdglück hold war und man sie töten konnte. Das ist barbarischer Anachronismus, der im 21. Jahrhundert nichts mehr verloren hat!“, sagt Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer, Bevollmächtigter des Volksbegehrens für ein Bundes-Jagdgesetz.
Was war der Anlaß dieses Festes? Der heilige Hubertus, ein damals zügelloser Jäger, der als Schutzpatron der JägerInnen gilt, soll der Legende nach am dritten November im Wald einem Hirsch mit einem Kruzifix im Geweih begegnet sein. Dieser Anblick berührte ihn so sehr, daß er der Jagd abschwor und den Rest seines Lebens als Nichtjäger verbrachte. Nach dieser Legende ist der Heilige Hubertus somit der erste bekannte Nichtjäger. Fraglich ist, warum er immer noch als Schutzpatron der Jäger gefeiert wird. Ziel der Wildgedenkfeier als alternative Hubertusfeier war es, dieser Legende ein Stück näher zu kommen, ganz ohne getötete Tiere und mit einem veganen Buffet zum Abschluß.
Die alternative Hubertusfeier zeigte, wie echter Respekt gegenüber Wildtieren funktioniert. Im Gedenken an die vielen Opfer grausamer Jagdmethoden fanden sich zahlreiche Menschen ein. Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer hielt die Eröffnungsrede mit dem eindringlichen Appell, das Volksbegehren „Für ein Bundes-Jagdgesetz“ zu unterstützen. Die musikalische Umrahmung durch den Chor Persephone und eine Fotoshow des Tierfotografen Leopold Kanzler machten die Veranstaltung auch zu einem kulturellen Genuß. …
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