Besuch bei RespekTurtle
Besuch am Schildkröten-Gnadenhof „RespekTurtle“
Letztes Wochenende waren Vertreter von ANIMAL SPIRIT auf Initiative des Vereins „Veggruf“ zu Besuch am einzigartigen – und einzigen – österr. Gnadenhof für Schildkröten namens „RespekTurtle“ in A-3484 Seebarn am Wagram (NÖ). Der ausschließlich vom Gründer Markus Putzgruber und seiner Lebensgefährtin Silvia betriebene Reptilienhof beherbergt rund 700 gerettete Tiere, darunter ca. 50 verschiedene Schildkrötenarten (Land- und Wasserschildkröten), sowie weitere Reptilien, Amphibien, Papageien und Wellensittiche bis hin zu Vogelspinnen. In Not geratene Wildtiere werden auf Zeit betreut und aufgepäppelt, bevor sie wieder – sofern möglich und hierzulande heimisch - professionell ausgewildert werden.
Die Anfrage nach einer Übernahme von Schildkröten reißt nicht ab, besonders in Zeiten, wo sich viele Menschen, die Exoten halten, die hohen Energiekosten nicht mehr leisten können, oder einfach, weil ihnen das nötige Fachwissen über die speziellen Bedürfnisse dieser besonderen Tiere fehlt und/oder sie deren überdrüssig geworden sind. Denn das Thema Schildkröten ist ein bei weitem unterschätztes, wahrscheinlich auch deshalb, weil diese Tiere nicht schnurren, keine Körpernähe suchen, weinen oder schreien. Es bräuchte in Österreich dringend mehr Auffangstationen für diese wundervollen Schildkröten. Ansonsten werden bald die nächsten Arten auf der Liste der invasiven Tierarten aufscheinen.
Die Führung der zahlreichen BesucherInnen durch die diversen Gehege für die unterschiedlichsten Arten war hochinteressant und lieferte auch für langjährige Tierfreunde und -schützer viel Neues. Markus beeindruckte durch sein außerordentliches Fachwissen über die Bedürfnisse und artgerechte Haltung der verschiedenen Arten. Auch eine Demonstration der aggressiven Geier- oder Alligatorschildkröte durfte nicht fehlen (siehe Bild unten links): Diese hierzulande nicht heimischen Tiere haben eine doppelt so hohe Beißkraft wie Pitbull-Terrier, werden aber bisweilen dennoch einfach an (Schwimm-)Teichen ausgesetzt, was oft zu schwersten Verletzungsunfällen v.a. bei Kindern führen kann! Auch weitere Exoten, wie Schlangenhalsschildkröten oder Riesenschildkröten, viele Papageienarten und Vogelspinnen waren in diesem besonderen Tierschutzzentrum zu bestaunen.
Zum Schluß wurden noch Kaffee und vegane Kuchen von Veggruf angeboten und viele weitere Fragen beantwortet. Wer Näheres über RespekTurtle wissen will, bitte auf die Homepage https://respekturtle.at schauen oder an info@respekturtle schreiben.
Tierschutz-Themen:
Jagd-Volksbegehren gestartet
Tierschützer, Naturschützer und Jäger starten gemeinsames Volksbegehren für ein Bundesjagdgesetz
OTS.at: Zu einer besonderen, brückenbauenden Allianz finden sich Jäger, Natur- und TierschützerInnen zusammen und starten gemeinsames Volksbegehren, das ab sofort unterschrieben werden kann
Kurz-Wortlaut des Volksbegehrens: Die Jagd muß den gesamtgesellschaftlichen Interessen dienen und ökologisch-tierschutzgerecht erfolgen. Dem wird die in neun Landesgesetzen unterschiedlich geregelte Jagd in Österreich nicht gerecht. Die Landesgesetze erlauben z.B.: tierquälerische Jagdmethoden, Bejagung seltener Arten, Abschuß von Elterntieren mit Jungen oder Tötung von Hunden und Katzen. Das Volksbegehren fordert daher, der Bundes(verfassungs)gesetzgeber möge ein Bundesjagdgesetz erlassen, das die Einhaltung der im Beiblatt dargelegten Grundsätze sicherstellt.
Volltext des Volksbegehrens: www.bundesjagdgesetz.at
Volksbegehren unterschreiben: bmi.gv.at (Text)
Statements einiger ProponentInnen:
Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer: „Aufgrund der neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse sind wir – bei intellektueller Redlichkeit – angehalten, Tiere moralisch viel stärker zu berücksichtigen, als wir das bislang getan haben. Das muß sich auch im Recht widerspiegeln. Gerade weil ich als ehemaliger Jäger auch diese Seite der Medaille kenne, ist es mir ein besonderes Anliegen, mich hier für einen Kulturfortschritt einzusetzen. Wir sollten rasch vom Konflikt zur Koexistenz mit Wildtieren kommen, zu ökologisch-tierschutzgerechten Formen des Umgangs mit ihnen.“
MMag. Dr.in Madeleine Petrovic (Präsidentin Tierschutz Austria): „In mehreren Bundesländern dürfen Jäger das ganze Jahr über Füchse und andere Tiere töten, selbst wenn diese Junge zu versorgen haben, die dann elendiglich verhungern. Es ist unverständlich, daß eine Fuchsmutter in Niederösterreich keinen Schutz hat, im Gegensatz zu einer Fuchsmutter in Vorarlberg. Es darf nichts im Gesetz stehen, was in der heutigen Zeit als Unrecht betrachtet werden muß. Wir sehen es daher auch im rechtlichen Sinn als unseren Auftrag, dieses Volksbegehren durchzuführen!”
Univ.-Prof. i.R. Dr. Kurt Kotrschal (Sprecher AG Wildtiere im Forum Wissenschaft und Umwelt): "Zu Zeiten von Biodiversitäts- und Klimakrise sind Einstellung und Verhalten der Menschen der Natur gegenüber von entscheidender Bedeutung für eine lebenswerte Zukunft. Um eine weitere bedrohliche Verarmung von Lebensräumen und Aussterben von Lebewesen zumindest zu bremsen, braucht es heute dringend eine Umstellung der Jagd von den "traditionellen Gepflogenheiten" auf Öko-Management in Form von bundesweiten Prinzipien; um nur einige zu nennen: Arten, die nicht bejagt werden müssen, sollen auch nicht bejagt werden und die Jagd muß tier- und artenschutzgerecht betrieben werden, was etwa eine völlige Aufgabe des Schrotschusses erfordert! Eine Nagelprobe wird auch das zukünftige Verhältnis der Jagd zu den großen Beutegreifern Wolf, Bär, Luchs und Goldschakal sein."
Tierschutz-Themen:
Abermillionen Frösche sterben für Gourmets
Froschschenkel-Handel bedroht Arten in Asien und Osteuropa
prowildlife.de: Für Europas Gourmets sterben jährlich Abermillionen Frösche
Mehr als 4.000 Tonnen Froschschenkel importiert die EU jährlich aus Indonesien – das entspricht 80-200 Millionen Fröschen. In den 1980er Jahren kamen Froschschenkel in Verruf: Damals sorgten Bilder aus Indien und Bangladesch für Entsetzen, die zeigten, wie grausam Fröschen die Beine abgehackt wurden. 1985 wurden die zwei damals meistgehandelten Arten auf Initiative Deutschlands weltweit unter den Schutz des Washingtoner Artenschutzübereinkommens gestellt, Indien und Bangladesch erließen wenig später einen Exportstopp – und das Thema verschwand aus den Schlagzeilen. Zunächst…
Indonesiens Frösche verschwinden
Pro Wildlife wollte wissen, ob 30 Jahre nach den ersten Schutzmaßnahmen das Problem wirklich aus der Welt geschafft ist. Unsere Recherchen brachten Erschreckendes zutage: 2011 veröffentlichte Pro Wildlife die Studie „Canapés to Extinction“, die erstmals aufzeigte, daß sich das Problem von Indien und Bangladesch nach Indonesien verlagert hat.
Dort werden seither bis zu 200 Millionen Frösche jährlich aus Reisfeldern und Tümpeln für den Export in die EU eingefangen – mit fatalen Folgen für die Natur: Die Frösche werden immer seltener, sie fehlen als Insekten- und Schädlingsbekämpfer. 200 Millionen Frösche würden jährlich bis zu 800.000 Tonnen Insekten, Schnecken und andere Agrarschädlinge vertilgen – wenn sie nicht gefangen, getötet, eingefroren und nach Europa verschifft würden. So jedoch wird der Einsatz von Pestiziden in Indonesien immer weiter erhöht, die Gewässer werden hierdurch immer mehr verschmutzt – mit negativen Folgen für die Artenvielfalt wie auch den Menschen.
Unser Bericht war Anlaß für die Universität Sorbonne, Froschschenkel aus dem Handel in Frankreich zu untersuchen. Ihre DNA-Analysen von Froschschenkeln im französischen Handel zeigten 2017, daß Indonesiens Händler nahezu alle Frösche falsch auszeichnen und somit niemand die ökologischen Folgen des abermillionenfachen Fangs abschätzen kann… Die Ergebnisse der Universität Sorbonne legen zudem nahe, daß Java-Frösche (Limnonectes macrodon) – entgegen der Deklarationen auf den Supermarkt-Packungen – inzwischen weitgehend aus dem Handel verschwunden sind.
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Tierschutz-Themen:
PET gegen 1. Oktopus-Farm
Petition: Stoppen wir die erste Oktopus-Farm der Welt!
actions.eko.org: Das spanische Unternehmen Nueva Pescanova will jährlich eine Million Kraken in kleinen, überfüllten Becken züchten und dann im eiskalten Wasser töten – ein langsamer, qualvoller Tod für die hochintelligenten Kopffüßer.
Das Unternehmen erhofft sich riesige Gewinne mit dem begehrten Fleisch, das als Delikatesse gehandelt und in alle Welt verkauft werden soll. Dabei weiß auch Nueva Pescanova ganz genau, daß Kraken Schmerz, Angst und Freude empfinden können. Die Pläne liegen aktuell bei den örtlichen Behörden, doch es ist noch nicht zu spät, die Krakenfarm zu stoppen. Von Wissenschaft und Medien hagelt es bereits massive Kritik für diese grausamen Pläne -- und gemeinsam können wir jetzt den Druck weiter erhöhen.
Die Nachfrage nach Oktopus-Fleisch ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen, doch die kommerzielle Aufzucht galt bislang als nicht machbar. Jetzt glaubt Nueva Pescanova, einen Durchbruch erzielt zu haben und will auf den Kanarischen Inseln die erste Massentierhaltung für eine Million Kraken errichten. Es ist bekannt, daß Kraken Einzelgänger sind und die Dunkelheit bevorzugen. Doch in der Farm sollen sie in kleinen Becken mit anderen Kraken zusammengepfercht werden, teilweise unter Dauerlicht, bevor sie schmerzhaft und grausam geschlachtet werden.
Die Fleisch- und Fischereiindustrie verursacht bereits seit Jahrzehnten unsägliche Qualen für Nutz- und Meerestiere, mitunter mit verheerenden ökologischen Folgen. Anstatt diese Praktiken auf neue, hochintelligente Tierarten zu übertragen und auszubauen -- nur damit Konzerne noch mehr Profite machen -- sollten wir dafür kämpfen, sie allesamt abzuschaffen.
Unterschreiben Sie jetzt -- gemeinsam können wir dafür sorgen, daß die erste Kraken-Folterfarm der Welt gestoppt wird, bevor auch nur ein einziger Oktopus gequält wurde.