Schweine auf "qualitätsgesichertem" Betrieb mit Hammer erschlagen
animalequality.de: Animal Equality UK hat entsetzliches Filmmaterial über Tierleid veröffentlicht, das auf einem “P&G Sleigh”-Schweinebetrieb in Aberdeenshire, Schottland, gefilmt wurde. Die ErmittlerInnen filmten sehr beunruhigende Szenen sowie eine Reihe von schwerwiegenden Rechtsverstößen auf dem Betrieb, der sich im Besitz des hochrangigen Vorstandsmitglieds von "Quality Meat Scotland", Philip Sleigh, befindet. Die in diesem Betrieb geborenen Schweine sind für die Schlachtung in einem nahe gelegenen Schlachthof bestimmt, der vom Fleischriesen “Pilgrim's Pride” beauftragt wurde und wiederum Lidl, Tesco, Marks & Spencer und viele andere große Restaurants und Einzelhändler beliefert.
Die Aufnahmen der Undercover-Recherche zeigen (siehe das Video – Szenen, die ebensogut in einem österr. oder deutschen Schweinezuchtbetrieb hätten gedreht werden können):
● weibliche Zuchtschweine, die wiederholt künstlich besamt werden und gezwungen sind, ihre Ferkel in so kleinen Käfigen zu gebären und zu säugen, daß sie sich nicht einmal umdrehen können
● Ferkel, denen routinemäßig die Schwänze mit einer heißen Klinge und die Zähne mit einer Zange abgeschnitten werden, ohne jegliche Betäubung oder Schmerzlinderung
● Ferkel, die direkt auf dem Gelände getötet werden, weil sie als zu klein oder zu schwach eingestuft werden
● Tiere, auf die mit einem Hammer eingeschlagen wird
● Schweine, die gegen den harten, betonierten Boden geschlagen werden
● Mutterschweine, die an Verletzungen der Schamlippen und schweren Prolapsen leiden, bei denen die Gebärmutter oder innere Organe aus dem Körper herausragen
● ein Schwein mit einem extrem schweren Gebärmuttervorfall, das gezwungen wird, über eineinhalb Minuten zu stehen und zu laufen, bevor es getötet wurde
● Schweine, die unter erbärmlichen, dunklen Bedingungen gehalten werden
● Schweine, die in mit Wasser und Fäkalien überfluteten Buchten leben, ohne Zugang zu trockener Einstreu
Die Gleichgültigkeit, mit der die ArbeiterInnen agierten, ist schockierend. Ein Mitarbeiter behauptete, daß die Verwendung eines Hammers zum Töten eines Schweins "so gut wie jede Kugel" sei. Die ErmittlerInnen filmten Schweine, die auch nach mehreren Schlägen auf den Kopf noch Anzeichen von Bewußtsein zeigten, wie Keuchen und Zappeln. Ein Ferkel zeigte über vier Minuten lang weitere Lebenszeichen, nachdem der erste Hammerschlag es getroffen hatte. Die ArbeiterInnen bezeichneten einen Raum, in dem kranke und untergewichtige Schweine untergebracht waren, als "schwarzes Loch".
Nach zwei Monaten in diesem Betrieb werden die Jungschweine in einen Mastbereich gebracht, wo sie weitere drei Monate bleiben. Die Schweine werden dann zum Schlachthof "Quality Pork Limited" geschickt – dem größten Schlachthof für Schweinefleisch in Schottland –, wo sie mit Kohlendioxid vergast und anschließend geschlachtet und zerlegt werden, um schließlich unter dem Label "speziell ausgewähltes Schweinefleisch" verkauft zu werden. Der Schlachthof arbeitet im Auftrag von “Pilgrim's Pride”, der rund ein Viertel des britischen Schweinefleischs liefert und mehrheitlich vom berüchtigten Agrarriesen JBS kontrolliert wird – dem größten Fleischkonzern der Welt.
Animal Equality hat Beschwerdebriefe an die zuständigen Behörden geschickt mit der Forderung, sofort mit der vollen Härte des Gesetzes gegen diese Einrichtung vorzugehen.