Haustier-Boom in Corona-Pandemie: Immer mehr Hunde werden gestohlen
deine-tierwelt.de: Die Corona-Pandemie führt zu einer enorm gestiegenen Nachfrage nach Hunden – auch in Großbritannien. Dort ruft der Hunde-Boom inzwischen auch Kriminelle auf den Plan: Die Zahl der Hundediebstähle ist Schätzungen zufolge um rund 250 Prozent gestiegen.
Mit einem Hund durch die Lockdown-Einsamkeit – aus diesem Wunsch vieler Briten schlagen skrupellose Hunde-Diebe in England aktuell Profit. Denn immer mehr Hundehalter melden ihre Hunde als gestohlen. So stieg allein die Zahl der gemeldeten Hunde-Diebstähle bei der Organisation „DogLost“ von 172 in 2019 auf 465 in 2020 – ein Plus von 270 Prozent. „Ich arbeite hier seit 30 Jahren, aber das ist das schlimmste Jahr, das ich je erlebt habe“, sagt Wayne May von „DogLost“ gegenüber der „BBC“.
Die Nachfrage nach Hunden habe die Preise in die Höhe getrieben, und das wiederum habe einen Anstieg der Hunde-Diebstähle ausgelöst. Davon betroffen ist unter anderem Sarah Wood. Der Waliserin wurden Ende Dezember fünf Terrier und ein Spaniel gestohlen. Ein „absolut entsetzlicher Verlust“, erzählt das untröstliche Frauchen der „BBC“. „Die Horrorgeschichten zu hören, was gestohlene Hunde erleiden müssen, macht es noch schlimmer“, sagt sie.
Hunde gestohlen – und teuer verkauft
„Hunde-Diebstahl ist noch immer ein sehr seltenes Verbrechen, aber es ist leider etwas, das wir in letzter Zeit häufiger sehen“, sagt Amanda Blakeman, Stellvertretende Polizeipräsidentin des National Police Chiefs‘ Council, gegenüber dem britischen „Express“. Grund dafür dürfte die gestiegene Nachfrage nach Hunden sein, die auch England während der Pandemie verzeichnet. Die Preise für Welpen schnellen entsprechend in die Höhe: Welpen, für die man vor Corona noch 500 Pfund (rund 570 Euro) zahlte, kosten mittlerweile locker das Vierfache.
„Die Preise für einen Welpen sind im vergangenen Jahr beachtlich gestiegen, das macht den Markt für organisierte Kriminelle lukrativ“, so Amanda Blakeman. „Während der Coronavirus-Pandemie haben Kriminelle ihre Aktivitäten angepaßt und profitieren von der großen Nachfrage nach Haustieren in der Lockdown-Zeit.“ Für die Familien sei der Diebstahl eines geliebten Haustiers natürlich „niederschmetternd“ und könne erheblichen Kummer auslösen.