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2 alte Milchkühe aufgenommen

09.09.2020

"Ein Leben geht, ein anderes wird gerettet"

Gnadenhof Esternberg-Leiterin Anita schreibt: „Unser altes Röslein, eine ausgediente Milchkuh, welche auf unserem Gnadenhof noch fünf glückliche Jahre verbringen durfte, hat die Reise über die Regenbogenbrücke in den Kuhhimmel angetreten. Es sind immer bewegende Szenen, wenn sich die anderen Rinder zum letzten Geleit und Abschiednehmen beim verstorbenen Artgenossen versammeln. Heidi ihre Freundin, mit der sie ein Kuhleben lang befreundet gewesen ist, war die erste, die sich von der verstorbenen Rösli verabschiedete; nach und nach zog dann die restliche Herde an ihr vorbei…

Sobald ein Tier bei uns den Weg des irdischen verläßt, können wir ein anderes Tierleben retten. Viele Tiere, die auf der Suche nach einer letzten Zuflucht sind, stehen auf unseren Wartelisten, aber leider können wir nicht alle retten. Nachdem im Frühjahr auch unsere alte Milchkuh Gamsi verstorben war, haben wir jetzt zwei alte ausgediente Kühe von einem Bauern übernommen, der mit der Milchwirtschaft aufhört. Er hatte sich nichts sehnlicher gewünscht als daß seine geliebten Kühe für ihre „geleistete Arbeit“ für den Menschen nicht mit dem Tod am Schlachthof bestraft würden. Der Landwirt konnte es kaum glauben und war den Tränen nahe, als er unsere Nachricht bekam. Seine Worte: „Es ist so ein großes Glücksgefühl für mich, wie wenn ich einen 6-er im Lotto gewonnen hätte“.

Gestern war es dann soweit: bei strahlendem Sonnenschein packte er seine Helga und Rosina in den frühen Morgenstunden in den Anhänger, um die lange Reise von Tirol nach Esternberg (OÖ) anzutreten. Am frühen Vormittag kam die Truppe gutgelaunt und voller Freude am Gnadenhof an. Unsere Rinderherde war bereits auf den Weiden unterwegs und alle kamen sofort angerannt um zu sehen, wer aus dem Hänger aussteigt. Eine Aufregung und ein Gebrülle, das man sonst von den gemütlichen Rindern nicht kennt. Die Laderampe wurde geöffnet und mit ruhigen Zureden des Bauern bewegten sich die „sanften Riesen“ langsam und rückwärts aus dem Anhänger, wo sich alle Ochsen und Kühe versammelt hatten, um die Neulinge begrüßen zu können. Die einen machen das ruhig und die anderen etwas stürmischer, die Rangordnung in der Herde wird geregelt. Dieses Schauspiel zu beobachten ist immer wieder erstaunlich und schön zugleich. Rosina und Helga sind schon mit der Herde unterwegs, die den beiden die besten Plätze zum Grasen und die kühlen Plätze für die Mittagshitze zeigt.

Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit, indem Sie eine Patenschaft für Helga oder Rosina übernehmen! Vielen Dank.“

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