Das Dezemberkälbchen „Alois“; Norikerstute Lara kehrt aus Ungarn zurück; Gesucht: Zweite TierpflegerIn am Gnadenhof „Hendlberg“ in Laaben, NÖ; Forscher beweisen: Vogelgrippe wird durch Geflügelwirtschaft verbreitet; Zwei Petitionen: Elefanten und Bienen
Das Dezemberkälbchen „Alois“
Heute können wir über ein glückliches Ereignis am Gnadenhof in Esternberg berichten: das erste Kälbchen am Hof wurde gestern Sonntag um 18 Uhr geboren - von der ausrangierten Milchkuh „Zita“ aus dem Pinzgau, die ANIMAL SPIRIT als bereits Schwangere vergangenen Juni vor dem Schlachthof gerettet hatte (wir haben darüber auch in einer APA-OTS-Presseaussendung berichtet). Gnadenhofleiterin Anita berichtet: „Ihr Geburtstermin war für Sonntag den 4. Dezember angesetzt und bereits Samstagnacht machten sich leichte Anzeichen der nahenden Geburt bemerkbar. Es war eine eiskalte sternenklare Nacht, in der wir alle 2 bis 3 Stunden unsere warme Stube verließen, um nach Zita zu schauen. Trotz der warmen Kleidung kroch uns die Kälte bis unter die Haut, als wir immer wieder Wache halten mußten. Doch Zita ließ sich viel Zeit, es verging der Sonntag Vor- und Nachmittag, ohne daß etwas passierte. Erst am späten Nachmittag begab sich Zita in unseren mit viel Stroh eingestreuten Offenstall, den wir zur Abkalbebox umfunktioniert hatten, um endlich ihr Kälbchen zu gebären.
Um 17 Uhr kam die Fruchtblase zum Vorschein, eine geraume Zeit später setzten die Geburtswehen ein, unsere beiden Mitarbeiter Gerhard und Josef fungierten dabei als professionelle Geburtshelfer: ganz in Ruhe halfen sie dabei, das „Dezemberkälbchen“ ans Licht der Welt zu holen. Es war für uns alle ein wunderbares und ergreifendes Erlebnis, für die meisten das erste Mal, daß wir so etwas erleben durften (da wir kein Zucht- sondern ein Gnadenhof sind, haben wir ja auch praktisch nie schwangere Tiere hier). Es dauerte dann nur kurze Zeit, bis Zita mit einem tiefen Muhen begann, das Kälbchen trocken zu lecken – ein natürlicher Vorgang, der allerdings den meisten Kühen in den modernen Massen-Milchbetrieben verwehrt bleibt! - , erst noch etwas ungestüm, doch dann recht zärtlich und voller Inbrunst. Wir haben heute unser Stierkälbchen „Alois“ getauft. Ein großes Dankeschön an unsere Mitarbeiter Gerhard, Josef, Sabine und Alexandra - die treuen Geburts-Helfer.“
Und das Schönste bei dieser Geschichte: Alois wird nie die Qualen eines Durchschnittskalbes aus der üblichen Massentierhaltung erleiden müssen: Trennung von der Mutter unmittelbar nach der Geburt, Einsperren in einer kalten Einzelbox, dann – für die Stierkälber - entweder stunden- bis tagelanger Transport nach Italien oder Spanien zum Mästen und Schlachten, oder hierzulande lebenslanges Einsperren in dunkle enge Gruppenboxen auf Vollspaltenböden zum Mästen bis zur „Schlachtreife“. Den weiblichen Kälbern droht die lebenslange Anbindehaltung als Gebär- und Milchmaschine! Mehr dazu in unserer Broschüre „Nimm bitte das Tier vom Tisch“.
Tierschutz-Themen:
Norikerstute Lara kehrt aus Ungarn zurück
Die wunderbare und liebenswerte 12-jährige Noriker-Fuchsstute „Lara“ aus Oberösterreich hat vor knapp 2 Jahren einen Platz gesucht, da sie ihre ehemalige Besitzerin aus familiären Gründen nicht mehr behalten konnte und wir nahmen sie damals vorübergehend auf unserem Gnadenhof Esternberg auf. Nach längerem Suchen haben wir dann einen Gnadenplatz bei einer Tierliebhaberin in Ungarn gefunden. Leider war das Glück am neuen Platz nicht von allzu langer Dauer, denn nun wurden wir gebeten, Lara wieder zurück zu nehmen, da sie an schwerer Hufrehe leiden würde.
Letzten Freitag fuhren Marion, die Leiterin unseres Gnadenhofs „Engelberg“ sowie ANIMAL SPIRIT-Obmann Dr. Plank gemeinsam nach Ungarn, um Lara wieder zurück auf unseren Gnadenhof zu holen. Wir haben sie gleich zu unserem neuen Hof Engelberg gebracht, wo ja nach und nach v.a. unsere Senioren einziehen und dort entsprechende Fütterung und Pflege erhalten. Noch sind aber viele Investitionen – z.B. eine spezielle Futterstation für die Senioren – zu tätigen, wofür wir wieder einmal um Ihre Unterstützung bitten! Lara freundet sich inzwischen in „Engelberg“ gerade im neuen Offenstall mit den beiden anderen „Dicken“, Connor und Apache an.
Tierschutz-Themen:
Forscher beweisen: Vogelgrippe wird durch Geflügelwirtschaft verbreitet
Eine Gruppe unabhängiger Experten des Wissenschaftsforums Aviäre Influenza (WAI) hat das bisherige Ausbruchsgeschehen der Vogelgrippe in Europa detailliert dokumentiert. Zahlreiche Indizien sprechen vor allem für eine Verbreitung des Virus durch die Geflügelwirtschaft selbst. Der Vorstand des Naturschutzbundes Leif Miller fordert das zuständige Friedrich-Löffler-Institut (FLI) auf, die Scheuklappen bei der Suche nach Ansteckungsquellen abzulegen.
Angesichts einer aktuell veröffentlichten kritischen Analyse zum derzeitigen Auftreten der Vogelgrippe und ihrer Verbreitung erneuert der NABU seine Kritik an der bislang einseitigen Ursachenforschung zur Ausbreitung der Geflügelpest. Eine Gruppe unabhängiger Experten des Wissenschaftsforums Aviäre Influenza (WAI) hat das bisherige Ausbruchgeschehen in Europa detailliert dokumentiert. Diese Aufstellung geht weit über die aktuelle Risikoanalyse des Friedrich-Löffler-Instituts (FLI) vom 25.11.2016 hinaus. Anhand der aufgelisteten Indizien wird die Hypothese des FLI, daß das Vogelgrippe-Virus H5N8 allein durch Wildvögel verbreitet wird, kritisch hinterfragt. Zahlreiche Indizien sprechen vor allem für eine Verbreitung des Virus durch die Geflügelwirtschaft selbst. Der NABU fordert das FLI auf, diese Hinweise ernst zu nehmen und mit allen ihm als zuständiger Behörde zur Verfügung stehenden Mitteln zu prüfen.
Friedrich-Löffler-Institut ignoriert sämtliche Indizien - Soll Massentierhaltung als Ursache verschleiert werden?
„Das zuständige Bundesinstitut ignoriert bis heute sämtliche Indizien, die dafür sprechen, daß sich Geflügelbetriebe vor allem durch die Stoffströme der Geflügelwirtschaft selbst mit dem Vogelgrippe-Virus H5N8 infizieren. Die Ergebnisse legen nahe, die Fahrtenbücher und GPS-Daten von Tiertransporten auszuwerten, um zu untersuchen, ob sich diese Routen mit Ausbruchsherden der Krankheit decken“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Statt dessen verweist das Institut ausschließlich auf Wildvögel als Überträger. „Diese Scheuklappen-Mentalität erklärt, warum auch zehn Jahre nach dem ersten großen Vogelgrippe-Ausbruch in Deutschland tatsächliche Eintragsquellen nie identifiziert wurden und zukünftige Ausbrüche nicht verhindert werden können. “ So zeigt eine eingehende Gen-Analyse zwar – wie vom FLI betont – eine große Ähnlichkeit des aktuell grassierenden Virus mit einem im Juni 2016 an einem sibirischen See bei Wildvögeln gefundenen Virus. Sie widerlegt allerdings eindeutig die Behauptung, daß das Virus über diese Wildvögel über weitere Stafetten nach Europa gelangt sein könnte, denn das Virus der sibirischen Wildvögel ist eindeutig kein Vorläufer des aktuellen Virus in Europa, sondern hatte sich wenige Monate zuvor von einem gemeinsamen Vorläufervirus abgespalten, das in einem chinesischen Schlachthof entdeckt wurde. Zudem wurden alle Wildvögel dort nach der vorliegenden russischen Originalquelle tot aufgefunden, und nicht, wie vom FLI behauptet „gesund geschossen“. Damit steht abermals die bisher unbelegte Aussage des FLI, daß Wildvögel das Virus lange Zeit in sich tragen und dabei ansteckend seien ohne selber daran zu erkranken, auf tönernen Füßen. Ohne diese Hilfsthese ist aber eine Verbringung des Virus durch Wildvögel über Kontinente hinweg nicht denkbar.
Aktuelle Vogelgrippe hat ihren Weg aus der Geflügelwirtschaft in China nach Europa gefunden
„Sehr wahrscheinlich hat das aktuelle Virus daher seinen Weg direkt aus der Geflügelwirtschaft in China nach Europa gefunden – ohne die Hilfe von Wildvögeln, die niemals direkt von China nach Europa ziehen“, sagte NABU-Vogelschutzexperte Lars Lachmann. Da entsprechende Viren offenbar nicht täglich aus China importiert werden, wo sie sich beständig in der Geflügelwirtschaft halten, wäre hier nach einem Zufallsereignis zu suchen, z.B. einem nicht ausreichend desinfizierten Transportstall beim Handel mit Geflügel. Vermutlich bereits ab Mitte Oktober zirkulierte das Virus in Ost-Ungarn bereits in Geflügelhaltungen. Entdeckt wurde es in den Stallhaltungen allerdings erst Anfang November. Ungarische Geflügelexporte gehen zu 99 Prozent in nur drei Länder: Polen, Österreich und Deutschland. Genau hier wurden Anfang November die ersten an H5N8 gestorbenen Wildvögel, meist Reiherenten gefunden. Die Tatsache, daß diese Ausbruchherde meist in unmittelbarer Nähe großer Schlachthöfe oder an den vermuteten Routen und Rastplätzen von Lebendgeflügel-Transporten liegen, ruft dringend nach einer eingehenden Überprüfung aller Transporte zwischen betroffenen Betrieben und Schlachthöfen in den genannten Ländern. Der wiederholte Beginn des Ausbruchsgeschehens Anfang November soll laut FLI die These stützen, daß in Europa überwinternde sibirische Zugvögel das Virus jedes Jahr wieder eintragen. Dazu stellt der NABU fest, daß sibirische Wasservögel bereits ab August in Europa eintreffen, sicherlich aber nicht erst ab Anfang November. Plausibler wäre eher ein Zusammenhang mit der zu dieser Jahreszeit erhöhten Zahl von Martins- und Weihnachtsgänsen oder Erntedank-Truthähnen, die zu den wenigen Großschlachthöfen transportiert werden müssen.
Suche nach Haupt-Übertragungswegen dringend auf Transporte und Stoffströme der Geflügelindustrie ausdehnen
Nachdenklich stimmt auch der H5N8-Fall in einer großen deutschen Massenhaltung: In einem Putenbetrieb in Barßel im Landkreis Cloppenburg/Niedersachsen mußten 16.000 Puten gekeult werden, dazu 92.000 Hühner in benachbarten Betrieben. Bislang wurde in der Umgebung bisher kein infizierter Wildvogel entdeckt. Auffällig ist, daß dieser Betrieb bereits beim vergangenen Ausbruch 2014 betroffen war. Zudem liegt er nur wenige Kilometer von einer großen Fleischmehlfabrik entfernt. „Wie wahrscheinlich ist bei dieser Indizienlage, daß sich die abgeschlossene Massenhaltung über den Kot von Wildvögeln angesteckt haben könnte?“, so Lachmann. Diese Frage bleibt bisher vom FLI unbeantwortet. Der NABU fordert Bund und Länder auf, die Suche nach den Haupt-Übertragungswegen dringend auch auf die Transporte und Stoffströme der Geflügelindustrie auszudehnen. „Achselzuckend nur auf die Zugvögel als angeblich unvermeidliche Infektionsherde zu verweisen, verspielt die Chance, zukünftigen Ausbrüchen endlich einen Riegel vorzuschieben, und damit die überproportionale Belastung von Freiland-Geflügelhaltungen durch die wiederkehrende Stallpflicht zu vermeiden und gleichzeitig auch die Gefahr für Wildvögel zu bannen“, so Lachmann.
Weitere Infos zur H5N8-Situation siehe auch http://www.wai.netzwerk-phoenix.net/
Tierschutz-Themen:
Zwei Petitionen: Elefanten und Bienen
1. Regenwald.org: Die EU soll den Elfenbeinhandel stoppen!
Die EU ist tief in Geschäfte mit Elfenbein verstrickt. Tonnenweise wird es innerhalb der EU gehandelt, importiert und exportiert. Europa ist damit kein Vorreiter im Artenschutz, sondern ein Handlanger der Elefanten-Wilderer. Die Vorstellung ist falsch, daß Elefanten in Afrika gewildert werden, ihr Elfenbein nach Asien verkauft wird – und Europa nichts damit zu tun hat. Vielmehr spielt Europa als Drehscheibe für den legalen und illegalen Handel mit Elfenbein eine zentrale Rolle. Denn der Verkauf, der Import und der Export von Elfenbein sind in Europa legal, wenn es aus „Altbestand“ kommt. Eine Einladung an Kriminelle! Über den legalen Handel waschen sie illegales Elfenbein.
Bitte fordern Sie die EU auf, den Elfenbeinhandel ohne Wenn und Aber zu verbieten - wie viele Länder der Erde es tun. Nur dann hat die Wilderei ein Ende. Nur dann haben die Elefanten eine Chance zu überleben.
2. Sumofus.org: Stopp der Mega-Fusion von Bayer und Monsanto!
Bayer und Monsanto werden in wenigen Tagen die Genehmigung für ihre Fusion beantragen. Wenn die Kartellämter in Europa und den USA den Deal absegnen, steht uns ein Alptraum bevor: mehr Bienenkiller-Pestizide, mehr Glyphosat auf dem Teller, mehr genmanipulierte Pflanzen -- kurzum: ein Konzern mit viel zu viel Macht über unser Leben.
Die Kartellbehörden haben es in der Hand, diese Fusion zu stoppen. Aber bereits jetzt werden sie von Unternehmenslobbyisten belagert. Deshalb ist es wichtig, daß auch wir schnell sind und alles tun, um die Fusion zu verhindern.