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ANIMAL SPIRIT - Newsletter vom 23.10.2017

Dienstag 24.10.: letzte Fohlen-Versteigerung

23.10.2017

Morgen Dienstag 24.10. letzte Fohlen-Versteigerung in Maishofen!

Letzten Freitag wurde der sehr informative Beitrag über die Maishofener Schlachtfohlen-Auktionen auf RTL2-Punkt 12 aus dem Jahr 2012 wiederholt, siehe www.tvnow.at/rtl/punkt-12 (ab 20 Min. 40 Sek.) oder auch das Youtube-Video auf unserer Homepage.

Daraufhin riefen viele bestürzte Zuseher bei uns an und wollten spontan helfen. Wir werden ja morgen Dienstag bei der letzten „Schlachtfohlen“-Versteigerung des heurigen Jahres im Salzburger Maishofen dabei sein und hoffentlich wieder so viele wie möglich freikaufen können. Es sind auf der Versteigerung 117 ca. halbjährige Fohlen (v.a. Noriker, aber auch ein paar Haflinger) angemeldet. Dort werden auch wieder alle bekannten „Viehhändler“ aus Österreich, Bayern und Italien vertreten sein, welche die zuvor gewogenen Tierkinder möglichst günstig aufkaufen und dann nach Italien oder sonstige Länder zum Mästen oder auch direkt zum Schlachthof karren. Wir von ANIMAL SPIRIT werden dort auch wieder mit einem Infostand und Videos über diese Fohlentransporte und Schlachthöfe präsent sein.

Bereits seit fünfzehn Jahren arbeitet die Tierschutzorganisation ANIMAL SPIRIT daran, die „Fohlenzucht für den Schlachthof“ zumindest einzudämmen und hat auch schon einige Erfolge erzielt. Allein heuer konnten wir schon 39 Fohlen (18 Noriker- und 21 Haflingerfohlen) freikaufen und per Schutzvertrag an gute Plätze in Deutschland und Österreich vermitteln. Wer unsere kostspieligen Fohlenfreikäufe (quasi noch in letzter Minute) unterstützen will kann das online HIER tun oder auf IBAN: AT82 6000 0000 7569 4953. Besten Dank!

Tierschutz-Themen: 

Treibjagd: Jäger getroffen, Hase verfehlt

23.10.2017

Bei Treibjagd Hase verfehlt, dafür Jäger getroffen (www.nachrichten.at)

Samstag gegen 11:05 Uhr, am Ende eines sogenannten Triebes, befanden sich die Teilnehmer im Bereich Mooswiesen. Ein 80-jähriger Jäger aus St. Peter am Hart und ein 25-Jähriger aus Altheim befanden sich auf gleicher Höhe in der letzten Schützenlinie.

Als ein Feldhase zwischen den beiden hindurchlief und in Richtung St. Peter flüchtete, gab der 25-Jährige einen Schuß ab, traf aber nicht. Der 80-Jährige, der sich rechts von dem 25-Jährigen befand, schoß zweimal auf den Hasen, verfehlte diesen aber ebenso. Dabei wurde der etwa 50 Meter entfernt stehende 25-Jährige von Schrotkugeln im Bereich des Kopfes und im Bereich der Beine getroffen.

Er mußte schwer verletzt vom Roten Kreuz Braunau ins LKH Salzburg gebracht werden. An der Treibjagd hatten insgesamt 50 Personen teilgenommen.

Siehe auch www.pnp.de oder ooe.orf.at

Tierschutz-Themen: 

Merkur und Halal-Fleisch

23.10.2017

Merkur wirbt mit "Vier Pfoten"-Siegel für Halal-Fleisch - Tierschutzorganisation sieht "dringenden Klärungsbedarf" (unzensuriert.at, 21.10.2017)

Während sich im Internet ein regelrechter Sturm der Entrüstung gegen die Rewe-Gruppe gebildet hat, scheint das Unternehmen selber absolut nicht um Beschwichtigung bemüht. Und neue Beobachtungen von Konsumenten bringen den Handelskonzern in weitere Schwierigkeiten.

Tierschutzsiegel für Halal-Fleisch

Weil die Kühlabteilung mit Halal-Fleisch und gleichzeitigem AMA-Gütesiegel darauf noch nicht skurril genug ist, wirbt nun ausgerechnet die Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ für islamkonformes Fleisch - allerdings offensichtlich unfreiwillig. Zwar wurde nach bestimmten Kriterien eine Kooperation mit Rewe eingegangen, wie uns „Vier Pfoten“-Pressesprecherin Elisabeth Penz bestätigte, eine Halal-Schlachtung sei aber ganz und gar nicht im Sinne der Stiftung. Hier herrsche dringender Klärungsbedarf, sagte Penz der Redaktion am Telefon. 

Fragwürdige Vermarktung

Gerade weil sich nahezu alle Tierschützer darüber einig sind, daß ein betäubungsloses Ausblutenlassen des Lebewesens einen besonders grausamen und qualvollen Tod bedeutet, mutet es umso seltsamer an, daß ausgerechnet eine Tierschutzinitiative für das Schächt-Fleisch in die Bresche springen sollte. "Vier Pfoten" gab das Einverständnis zur Verwendung des Siegels zwar für bestimmte Fleischprodukte, mit grausam geschächtetem Halal-Fleisch will sich die Organisation aber nicht in Verbindung bringen lassen. Die „Initiative Merkur Tierwohl“ weist aber ausgerechnet mit einem Pickerl von "Vier Pfoten" beim Halal-Fleisch darauf hin, daß das Rind auf der Alm gehalten wurde und das Fleisch gentechnikfrei sei. 

Der Leser, der uns auf das Tierschutz-Siegel auf Halal-Faschiertem aufmerksam machte, zog folgenden Schluß: „Interessant, mit welchen Mitteln Merkur nun versucht, die Tierschächtung österreichtauglich zu machen.“

Tierschutz-Themen: 

Roundup, der Prozeß

23.10.2017

Arte.tv: Roundup, der Prozeß

Roundup® ist unter diesem und anderen Markennamen das weltweit am meisten gespritzte Pflanzenschutzmittel. Vierzig Jahre nach dessen Markteinführung wurde sein Wirkstoff Glyphosat als wahrscheinlich krebserregend für den Menschen eingestuft. Vor dem Hintergrund der in der Europäischen Union anstehenden Entscheidung über ein Glyphosat-Verbot geht die Doku dem Skandal auf den Grund.

Allein 2014 wurden 825.000 Tonnen des starken Unkrautvernichters Glyphosat auf Feldern und in Gärten ausgebracht. Die Besorgnis hinsichtlich der Gefahren, die von dem weltweit meistgespritzten Pflanzenschutzmittel ausgehen, ist groß. Zumal die Internationale Agentur für Krebsforschung Glyphosat im März 2015 als wahrscheinlich krebserregend für den Menschen einstufte und damit zu einem ganz anderen Schluß kam als die großen amerikanischen und europäischen Gesundheitsbehörden, die Monsantos Roundup® und dessen Wirkstoff Glyphosat als ungefährlich bezeichneten. Anknüpfend an ihren investigativen Dokumentarfilm „Monsanto, mit Gift und Genen“ aus dem Jahr 2008, zeigt die Autorin Marie-Monique Robin in ihrem neuen Film, daß Roundup® noch gefährlicher ist als bisher befürchtet: Der „Allestöter“ – so der Beiname des Produkts im Spanischen – macht krank und vergiftet Böden, Pflanzen, Tiere und Menschen, denn er ist überall anzutreffen: im Wasser, in der Luft, im Regen, in der Erde und in Lebensmitteln. Außerdem ist Glyphosat nicht nur krebserregend, sondern auch eine hormonaktive Substanz, ein starkes Antibiotikum und ein Chelatbildner, der Spurenelemente bindet. Der Film enthüllt die katastrophalen Folgen dieser Eigenschaften und zeigt aufwühlende Bilder von Opfern in den USA, Argentinien, Frankreich und Sri Lanka; auch zahlreiche Wissenschaftler kommen zu Wort.

Roter Faden des Dokumentarfilms ist der symbolische Prozeß vom Oktober 2016 in Den Haag: Beim internationalen Monsanto-Tribunal klagte eine Bürgerinitiative den Saatgut-Multi in dessen Abwesenheit auf Ökozid und Verbrechen gegen die Menschlichkeit an. Ergebnis des Prozesses ist ein hieb- und stichfestes Rechtsgutachten, das möglicherweise dazu führen wird, daß „Ökozid“ als Tatbestand im internationalen Recht Anerkennung findet.

Tierschutz-Themen: 

Klimawandel: Fleischkonsum fördert Erdüberhitzung

23.10.2017

MDR.de: Klimawandel - Wie Fleischkonsum zur Erdüberhitzung beiträgt

Geht es um den Klimawandel, denken die meisten an Flugzeuge, Autos und die rauchenden Schlote der Industrie. Doch auch das Steak auf dem Teller trägt zur Erhitzung der Atmosphäre bei. ...

Rinder besonders klimaschädlich

Tatsächlich gefährden Menschen, die zu viel Fleisch essen, nicht nur ihre Gesundheit. Die Produktion von Fleisch trägt auch kräftig zur Erderwärmung bei. Wie die UN-Landwirtschaftsorganisation FAO zeigt, stammen 14,5 Prozent aller weltweiten Treibhausgasemissionen aus der Haltung und Verarbeitung von Tieren. Der Anteil war höher, als der des weltweiten Verkehrs. Im aktuellen Bundestagswahlprogramm stellen die Grünen fest: "Auch aus Klimaschutzgründen ist der Rückgang des Konsums tierischer Lebensmittel eine gute Entwicklung." Am heftigsten tragen laut FAO Rinder zum Ausstoß von Klimagasen durch Viehhaltung bei. In Ihrer Verdauung entsteht Methan, das 25 Mal stärker wirkt als CO2. Sie sind für etwa 65 Prozent aller Emissionen verantwortlich. Schweine dagegen tragen nur neun Prozent bei, bei Geflügel sind es sogar nur acht Prozent.

Nur ein Teil der Emissionen stammt aus der Tierhaltung

Ein ähnliches Ergebnis zeigt sich, betrachtet man, wieviel Kilogramm CO2 für die Produktion von einem Kilogramm tierischem Eiweiß nötig sind. Bei einem Kilogramm Protein aus Rindfleisch fallen demnach über 300 Kilogramm CO2 an. Bei anderen Wiederkäufern wie Schafen sind es im Schnitt zwischen 165 und 112 Kilogramm CO2 pro Kilogramm Protein. Etwas besser ist das Verhältnis bei Kuhmilch, dort sind es nur rund 80 Kilogramm CO2. Noch günstiger ist das Verhältnis beim Schweinefleisch, dort entfallen auf ein Kilogramm tierisches Eiweiß etwa 50 Kilogramm CO2. Hühner liegen knapp darunter. Am besten ist das Verhältnis bei Hühnereiern, dort werden pro Kilogramm Protein nur etwa 35 Kilogramm CO2 freigesetzt.

Es ist aber nicht die reine Ernährung und Haltung der Tiere allein, bei der Klimagase entstehen. Auch die Lagerung von Gülle, die Produktion von Futtermittel, sowie die Abholzung von Wäldern zur Schaffung weiterer Weideflächen oder für den Anbau von Futterpflanzen trägt zur schlechten Ökobilanz der Fleischproduktion bei. Laut Statistik der OECD stagniert die Nachfrage nach Fleisch aber auf hohem Niveau.

Fleischkonsum in Deutschland auf hohem Niveau

In der Industrienation Deutschland hat die Landwirtschaft einen geringeren Anteil an den Klimaemissionen. Laut dem Umweltbundesamt lagen sie 2015 bei etwa 7,5 Prozent. Mit fast 60 Prozent hatten Energieerzeugung, Industrie und Gewerbe einen erheblich größeren Anteil am Ausstoß. Allerdings spiegeln diese Zahlen nur die Erzeugerseite wieder. Nicht wenig Fleisch wird aber importiert, etwa aus den Rindfleischländern Südamerikas. Der Konsum der Deutschen verharrt mit etwa 60 Kilogramm pro Kopf und Jahr auf hohem Niveau, wie ein Sprecher des Umweltbundesamtes in Dessau auf Anfrage erklärt. "Nachdem die Kohlendioxid-Emissionen pro Kopf durch Ernährung von 2000 bis 2007 gesunken sind, liegen sie 2013 sogar über dem Niveau von 2000", zitiert er einen Bericht des Bundesverbandes der Deutschen Fleischwarenindustrie.

Verzicht ist nicht die einzige Antwort

Die negativen Reaktionen auf den Vorschlag eines Veggiedays vor vier Jahren haben die Grünen dieses Mal offenbar dazu bewogen, andere Schwerpunkte zu setzen. In ihrem Wahlprogramm fordern sie vor allem den Ausstieg aus der Stromerzeugung mit Kohle. Daneben soll Aufklärung zu einer Änderung der Konsumgewohnheiten führen. Solche "Ernährungsbildung" will auch die CSU fördern, stellt aber zugleich klar: "Wir schreiben niemandem vor, was er essen darf." CDU- und FDP-Wahlprogramme schweigen zum Thema Ernährung. Doch auch jenseits vom (zeitweisen) Verzicht auf Fleisch gibt es Möglichkeiten, den Ausstoß von Klimagasen durch Viehhaltung zu reduzieren. Für Südasien etwa sieht die FAO Einsparmöglichkeiten von bis zu 38 Prozent durch verbesserte Praktiken bei der Fütterung der Tiere. Ein Betrieb in Indien macht bereits vor, dass man die Methanproduktion der Kühe durch besseres Futtermittel erheblich senken kann. Auch in Südamerika und Südafrika könnten die Klimagase durch Verbesserungen bei der Haltung deutlich gesenkt werden.

Tierschutz-Themen: 

Datum: 

Montag, 23. Oktober 2017