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ANIMAL SPIRIT - Newsletter vom 09.09.2020

Schon 14 Hafifohlen freigekauft

09.09.2020

Erste 14 Haflingerfohlen gerettet

Die heurigen Fohlenfreikäufe haben mit letztem Wochenende begonnen: In Kitzbühel, wo wir bereits die letzten Jahre sehr gut mit dem dortigen Zuchtverband zusammengearbeitet haben, konnten wir die ersten 14 der bereits von der Zucht ausselektierten Fohlen freikaufen und an ausgesuchte Plätze in Österreich und Deutschland vermitteln. Mittlerweile sind alle – trotz schikanöser Corona-Grenzkontrollen - gut an ihren neuen Lebensplätzen angekommen. Mehr zu den Hintergründen der jährlichen „Schlacht“-Fohlen bzw. wie es ihnen auf deren neuen Plätzen geht in unserem aktuellen Folder.

Den Kitzbüheler Haflingerfohlen geht es jedenfalls den gesamten Sommer über bestens, wie sich Dr. Plank jüngst selbst überzeugen konnte und in diesem kurzen Video zu sehen ist. Auf der Sintersbachalm bei Jochberg in Tirol dürfen jeden Sommer bis Mitte September – je nach Wetterlage - auf sagenhaften 600 ha Fläche und ca. 2000 m Höhe bis zu 100 Haflinger (inklusive ca. 30 Fohlen) in schier unendlicher Freiheit und Unbeschwertheit verbringen. ANIMAL SPIRIT bemüht sich daher jedes Jahr, für möglichst alle dieser wunderschönen Tiere einen guten Platz zu finden.

In den nächsten Wochen werden wir dann auf den verschiedenen Norikerfohlen-Versteigerungen im Salzburgerland sein und auch nochmals für Haflinger in Tirol. Wer noch einen guten Lebensplatz für das eine oder andere Fohlen anzubieten hat und jemanden weiß, der eines oder zwei per Schutzvertrag übernehmen kann, bitte bald bei tanja@animal-spirit.at oder unter (+43) 02774-29330 melden. Vielen Dank auch allen, die uns bereits bei dieser aufwendigen Rettungsaktion unterstützt haben, aber auch für weitere Spenden sind wir sehr dankbar!

Tierschutz-Themen: 

2 alte Milchkühe aufgenommen

09.09.2020

"Ein Leben geht, ein anderes wird gerettet"

Gnadenhof Esternberg-Leiterin Anita schreibt: „Unser altes Röslein, eine ausgediente Milchkuh, welche auf unserem Gnadenhof noch fünf glückliche Jahre verbringen durfte, hat die Reise über die Regenbogenbrücke in den Kuhhimmel angetreten. Es sind immer bewegende Szenen, wenn sich die anderen Rinder zum letzten Geleit und Abschiednehmen beim verstorbenen Artgenossen versammeln. Heidi ihre Freundin, mit der sie ein Kuhleben lang befreundet gewesen ist, war die erste, die sich von der verstorbenen Rösli verabschiedete; nach und nach zog dann die restliche Herde an ihr vorbei…

Sobald ein Tier bei uns den Weg des irdischen verläßt, können wir ein anderes Tierleben retten. Viele Tiere, die auf der Suche nach einer letzten Zuflucht sind, stehen auf unseren Wartelisten, aber leider können wir nicht alle retten. Nachdem im Frühjahr auch unsere alte Milchkuh Gamsi verstorben war, haben wir jetzt zwei alte ausgediente Kühe von einem Bauern übernommen, der mit der Milchwirtschaft aufhört. Er hatte sich nichts sehnlicher gewünscht als daß seine geliebten Kühe für ihre „geleistete Arbeit“ für den Menschen nicht mit dem Tod am Schlachthof bestraft würden. Der Landwirt konnte es kaum glauben und war den Tränen nahe, als er unsere Nachricht bekam. Seine Worte: „Es ist so ein großes Glücksgefühl für mich, wie wenn ich einen 6-er im Lotto gewonnen hätte“.

Gestern war es dann soweit: bei strahlendem Sonnenschein packte er seine Helga und Rosina in den frühen Morgenstunden in den Anhänger, um die lange Reise von Tirol nach Esternberg (OÖ) anzutreten. Am frühen Vormittag kam die Truppe gutgelaunt und voller Freude am Gnadenhof an. Unsere Rinderherde war bereits auf den Weiden unterwegs und alle kamen sofort angerannt um zu sehen, wer aus dem Hänger aussteigt. Eine Aufregung und ein Gebrülle, das man sonst von den gemütlichen Rindern nicht kennt. Die Laderampe wurde geöffnet und mit ruhigen Zureden des Bauern bewegten sich die „sanften Riesen“ langsam und rückwärts aus dem Anhänger, wo sich alle Ochsen und Kühe versammelt hatten, um die Neulinge begrüßen zu können. Die einen machen das ruhig und die anderen etwas stürmischer, die Rangordnung in der Herde wird geregelt. Dieses Schauspiel zu beobachten ist immer wieder erstaunlich und schön zugleich. Rosina und Helga sind schon mit der Herde unterwegs, die den beiden die besten Plätze zum Grasen und die kühlen Plätze für die Mittagshitze zeigt.

Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit, indem Sie eine Patenschaft für Helga oder Rosina übernehmen! Vielen Dank.“

Tierschutz-Themen: 

Pfauenkinder suchen neuen Platz

09.09.2020

Madame Pfau und ihre Küken suchen Platz

Gnadenhofleiterin Anita schreibt nochmal: „Auf dem Gnadenhof in Esternberg beherbergen wir unseren Pfau William, seine Freundin Kathie sowie Pfauendame „Madame Pompadour“, die uns eines Tages noch zugeflogen ist. William ist meistens damit beschäftigt, Hähne zu jagen und zu attackieren oder ab und zu unseren Ziegenbock Quirin, der manchmal aus dem Gehege ausbüxt. Die beiden Pfauendamen stolzieren am Hofgelände umher und suchen sich Leckerbissen in unseren Wiesen und Hecken. Am Abend verzieht sich das Trio in unseren Heustadel auf die obersten Holzbalken, wo sie bestens vor Fuchs und Marder geschützt sind.

Seit Wochen war uns aufgefallen, daß Madame Pompadour nur noch sporadisch zu sehen war. Der Grund dafür stellte sich bald heraus: Die Mitarbeiter entdeckten die Pfauendame bei heftigem Starkregen am Dach unseres Unterstandes für Pferde. Unter ihrem Gefieder verbarg sie fünf kleine Pfauenküken. Beherzt stiegen die Tierpfleger auf das Dach, um Madame Pompadour und ihre Kinder einzufangen und in unserer Geflügel-Quarantäne in Sicherheit zu bringen. Die Fünflinge wachsen und gedeihen, wir suchen für die Pfaukinder nun gute Plätze auf Lebenszeit. Wir würden es begrüßen, für die prächtigen Vögel einen Lebensplatz zu finden (Abgabe nur mit Schutzvertrag), wo sie in Freiheit gehalten werden, aber für die Nacht und schlechte Witterung einen Stall beziehen können. Da Pfauen im Familienverband leben, würden wir die Küken gerne paarweise vermitteln."

Info unter: anita@animal-spirit.at oder (+43) 0676-4000 940.

Tierschutz-Themen: 

Tierschutz gegen dt. Jagdgesetz

09.09.2020

Tierschutz kritisiert Entwurf zum Bundesjagdgesetz - Offener Brief an Klöckner

presseportal.de: In einem offenen Brief an die deutsche Landwirtschaftsministerin Klöckner kritisieren 16 Tier- und Naturschutzorganisationen den aus ihrer Sicht verfassungswidrigen Entwurf zur Novellierung des Bundesjagdgesetzes. Die Tierschützer fordern das Bundesministerium auf, den Tierschutz bei den Überlegungen mit einzubeziehen und Alternativen zum erhöhten Abschuss von Rehen und anderen Wildtieren in Erwägung zu ziehen. Ziel des Gesetzgebers ist es in diesem Fall, mittels einer noch intensiveren Jagd auf Rehe - es soll zwischen Waldbesitzern und Jägern jeweils ein Mindestabschuss vereinbart werden - eine Naturverjüngung des Walds ohne Schutzmaßnahmen zu erreichen.

Das Grundgesetz gebietet es, daß es zur Erreichung dieses Ziels nicht zu einer Verschlechterung des Staatsziels Tierschutz kommen darf. Vielmehr wäre es Aufgabe des von Klöckner geleiteten Bundesministeriums, zumindest nach Alternativen zu schauen und Abwägungen zu treffen zwischen dem theoretisch möglichen Totalabschuß von Rehen und Hirschen und milderen Maßnahmen. Das ist wohl nicht passiert. Ebenso hat man die Chance verpaßt, bereits im Vorfeld der Novellierung Vertreter des Tierschutzes mit einzubinden.

Es gibt zahlreiche Ansätze für mildere, nicht letale Maßnahmen. Eine von Tier- und Naturschutzorganisationen vorgebrachte Option ist die radikale Kürzung der Jagdzeiten auf etwa drei Monate im Jahr. So spricht sich Lovis Kauertz von Wildtierschutz Deutschland dafür aus, die Jagdzeiten erheblich zu reduzieren: "Wenn es neun Monate im Jahr keinerlei Jagddruck gäbe, würden die Rehe ihre Scheu ablegen und verstärkt dorthin zurückkehren, wo ihr eigentlicher Lebensraum ist - in die Fluren, am liebsten auf die Wiesen. Wenn andererseits im Januar und Februar, selbst im März noch Drückjagden stattfinden und Jäger künftig auch mit Nachtzielgeräten den Tieren nachstellen, muß sich niemand wundern, wenn es zu verstärktem Verbiß in den Wäldern kommt."

Weitere Optionen sind Schutzmaßnahmen zum Beispiel bei kompletten Neuaufforstungen, die Förderung von wildtierfreundlichen Übergangszonen zwischen Flur und Wald, der komplette Verzicht auf die Jagd während der Nachtstunden, die Schaffung von jagdfreien Flächen, nicht zuletzt auch durch die Anerkennung von Gründen des Tier- und Naturschutzes bei der jagdlichen Befriedung von Grundstücken durch natürliche und (!) juristische Personen.

Eine weitere wichtige Forderung ist es, endlich auch klarstellend in das Bundesjagdgesetz aufzunehmen, daß die Tötung eines jeden Tieres eines vernünftigen Grundes bedarf, so wie es das Tierschutzgesetz verlangt und diese Gründe dort auch konkretisiert werden.

Offener Brief als PDF

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Datum: 

Mittwoch, 9. September 2020