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Gnadenhof Esternberg: Das schlimme Schicksal des Ziegenbocks Merlin

16.07.2014

Unsere Gnadenhofleiterin von Esternberg, Anita, berichtet: "Vorletzten Sonntag bekamen wir einen besorgten Anruf aus dem Nachbarort: Völlig aufgeregt berichtete die Frau von einem alten weißen Ziegenbock, den junge Leute seinerzeit zum Geburtstag als "Geschenk" bekommen hatten. Die neuen Besitzer hatten aber keine Ahnung von Tierhaltung, der Ziegenbock wurde mit einer Metallkette, die normalerweise der Anbindung von Kühen dient, auf einem Grundstück „angepflockt“ - auch bei größter Hitze und ohne Unterstand! Die beherzte Frau beobachtete diesen untragbaren Zustand zwei Tage, und nachdem Sie schon viel von unserem "Gnadenhof für Nutztiere" in Esternberg gehört hatte, kontaktierte sie uns. Sie hatte bereits mit dem Besitzer gesprochen, was dem Ziegenbock das Leben rettete, denn da die jungen Leute mit ihm nichts anzufangen wußten, sollte er demnächst erschossen werden. Die Frau setzte daraufhin alle Hebel in Bewegung, organisierte einen Transport für den Ziegenbock und wir hatten inzwischen ein schönes Gehege mit kühlem Stall und großen Auslauf für das Tier vorbereitet. Bei der näheren Untersuchung stellten dann wir fest, daß im Nackenbereich eine große Wunde auseinander klaffte, in der die Metallkette bereits in die Haut und das Fleisch eingewachsen war. Anscheinend wurde ihm die Kette aus der Wunde einfach heraus gerissen, ohne diese danach zu versorgen! Die tiefe Wunde war bereits übersät mit Würmern, zudem hatte sich schon „wildes Fleisch“ gebildet! Wir haben "Merlin" - so haben wir ihn getauft - natürlich gleich tierärztlich versorgt, die Wunde desinfiziert und mit einer Salbe versorgt, um die Larven der Fliegeneier abzutöten. Der alte Merlin ließ die Prozedur brav über sich ergehen, er spürte, daß er nun in gute Hände gelangt war. Er ist auf dem Weg der Besserung, die Wunde ist verheilt und seine Retterin und ihre kleinen Enkelkinder sind überglücklich, daß der alte Ziegenbock jetzt seinen Lebensabend bei Artgenossen in Freiheit verbringen kann." PS: Die Anfragen bezüglich tierischer Notfälle reißen nicht ab und erreichen uns praktisch täglich. So kommen bereits morgen je 4 Gänse und Enten, sowie je 5 Hühner und Kaninchen aus einem "Animal-Hoarding"-Fall in NÖ auf unsere beiden Gnadenhöfe. Und Ende der Woche noch 2 ehemalige Milchkühe aus Tirol! Wir werden im nächsten Newsletter darüber berichten.

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