Unsere Tierbetreuerin Anita berichtet: "Vor einer Woche erhielten wir von einer Spenderin einen aufgeregten Anruf mit der Bitte, wir sollten doch dringend einen Esel von einer Dame freikaufen, dieihnvöllig verwahrlost erst vor 2 Tagen von einem Bauern aus Oberösterreich erstanden hatte. Die Dame, die selbst schon 2 Esel besitzt, hatte aber von Anfang an eine Abneigung gegen den friedlichen Graui, auch ihr 10-jähriger Sohn betitelte das Tier gar mit einem Schimpfwort und gab deutlich zu erkennen, daß auch er Willi nicht möge. Esel sind aber sehr sensible Wesen, deshalb ist es bei einem derartigen Umgang kein Wunder, daß Willi nach seinen neuen Besitzern zwickte, noch dazu sperrten sie ihn von den anderen Eseln weg. Sie wollten das Tier also „loswerden“, Willi wurde von Tirol wieder nach Oberösterreich transportiert zum ursprünglichen "Besitzer", der das Tier seinerzeit zur Hochzeit geschenkt bekommen hatte (wie sinnvoll ...); an sichrecht nette Leute, die aber leider von der richtigen Hufpflege von Eseln keine Ahnung hatten.
So entschlossen wir uns also, auch Willi noch bei uns in Esternberg aufzunehmen, wo er endlich ein artgerechtes Leben in unserer Eselherde führen darf - mittlerweile sind es ja alleine hier bereits 9, am Hendlberg nochmals 4. Unsere beiden Mitarbeiter Ladi und Gerhard übernahmen den Transport.Willi spürte sofort,daß das diesmal DIE Fahrt ins „ Paradies“ werden sollte, denn bereitwillig stieg er in den Hänger ein.
In Esternberg angekommen bekam der Wallach für die erste Nacht erstmal eine eigene Box mit Sicht- und Schnupper-Kontakt zu seinen Artgenossen, die Karotten die er auf seinem Heu vorfand, wurden genüßlich verspeist. Laurentius, Marina, Nini, Mance , Manfred, Xaver, Liesel und Sunny waren wie immer beim Eintreffen eines Neulings recht aufgeregt, er wurde von allen beschnuppert und begutachtet. Und unser alter Zirkus-Esel Xaver gab ihm gleich zu verstehen, daß er hier der Boss sei - und sonst niemand ...
Am nächsten Tag durfte Willi dann endlich zu seiner neuen Esel-Familie, es bereitete ihm sichtlich Freude, unsere große Koppel zu erkunden, gefolgt von den 8 Artgenossen; und heute ging es das erste Mal auf unsere riesige schöne Sommer-Weide. Und gezwickt hat er bei uns auch noch niemanden -er hat ja auch keinen Grund dazu, bei der liebevollen Betreuung -im Gegenteil, er ist sehr zutraulich und friedlich ..."
... Und nächstes Mal können wir (hoffentlich) schon von 3 erfolgreich befreiten armen Kettenhunden aus Griechenland berichten - und von einer bevorstehenden neuerlichen Aktion vor der griechischen Botschaft in Wien!