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Vogelnester: Haustierfell töttet Küken

04.03.2025

Überraschende Gefahr für Jungvögel: Haustierfell erhöht Sterblichkeit

nationalgeographic.de: Wilde Vögel nutzen oft Haare von Haustieren, um ihre Nester auszukleiden. Daß das für den Nachwuchs eine tödliche Gefahr darstellt, zeigt eine Untersuchung der University of Sussex.

Den Hund beim Spaziergang kämmen und die Unterwolle direkt für den Nestbau werdender Vogeleltern liegenlassen: Was gut gemeint ist und von eifrigen Vogelpaaren auch bereitwillig angenommen wird, ist oftmals das Todesurteil für Jungvögel. Wie eine Studie der University of Sussex ergeben hat, enthält das Fell von Haustieren in vielen Fällen schädliche Chemikalien, die die Sterblichkeit von Embryos und Küken erhöhen. Einige der gefundenen Stoffe sind in der EU-Landwirtschaft teils seit Jahren verboten – werden aber immer noch bei der Behandlung von Haustieren gegen Flöhe oder Zecken verwendet. 

Vogelnester mit giftigen Zecken- und Flohschutzmitteln belastet

Im Rahmen der Studie untersuchten die Forschenden insgesamt 103 Vogelnester von Blau- und Kohlmeisen aus urbanen und ländlichen Gegenden, die Freiwillige aus dem gesamten Vereinigten Königreich eingesandt hatten. Das darin befindliche Haustierfell testeten sie im Anschluß auf 20 Insektenvernichtungsmittel. Die Ergebnisse waren alarmierend: „Kein Nest in unserer Studie war frei von Insektiziden“, sagt Hauptautorin Cannelle Tassin de Montaigu. „Unsere Forschung zeigt, daß aufgrund der nachgewiesenen Chemikalien Tierarzneimittel für Flöhe und Zecken die wahrscheinlichste Kontaminationsquelle [für Vogelnester] sind.“ […]

Insektizide erhöhen Sterberate von Jungvögeln

In Vogelnestern mit höherer Konzentration von Insektiziden wie Fipronil, Imidacloprid oder Permethrin war die Sterblichkeit der Jungtiere laut den Forschenden erhöht. Sie enthielten etwa eine größere Anzahl toter Nachkommen oder nicht geschlüpfte, noch im Ei verstorbene Küken. Letztere deuten darauf hin, daß bereits der Kontakt der Eier mit den Insektiziden ausreicht, um die Sterblichkeit von Vögeln zu erhöhen und ihre Fortpflanzungsrate zu verringern. Da die Forschungen zum Schutz der Vögel außerhalb der Brutzeit durchgeführt wurden, könnte das tatsächliche Ausmaß laut Tassin de Montaigu noch viel größer sein. Allein im Vereinigten Königreich gebe es knapp 11 Millionen Katzen und 10 Millionen Hunde – von denen ein Großteil mit in den Nestern gefundenen Pestiziden behandelt werde. 

Pestizide belasten Abwasser und Umwelt

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