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Ukraine: Vergessenes Tierleid

13.04.2022

Nutztiere im Kriegsgebiet: Vergessenes Leid und drastische Probleme

Knapp 4 Millionen Hühner sind in der größten Farm Europas verendet

OTS.at: Der Krieg in der Ukraine hat bereits mehrere Millionen Menschen zur Flucht gezwungen. Dabei werden nicht nur Hab und Gut in Häuser und Wohnungen zurückgelassen, sondern auch hunderte landwirtschaftliche Betriebe. In der größten Hühnerfarm Europas, die an der ukrainischen Schwarzmeerküste ihren Sitz hat und derzeit von der russischen Armee besetzt ist, seien demnach fast 4 Millionen Hühner an Hunger und Durst verendet. Es ist unklar, was seither mit den weiteren zig Millionen Legehennen, Rindern und Schafen in der Ukraine geschieht. „Besonders die Schwächsten in unserer Gesellschaft, die vom Menschen domestizierten Tiere, sind nicht in der Lage, für sich selbst zu sorgen und benötigen dringend unsere Unterstützung“, informiert MMag. Dr. Madeleine Petrovic Präsidentin des Wiener Tierschutzvereins.

Abgesehen von dem enormen Tierleid, stellt sich die Frage nach den damit einhergehenden Seuchenherden, der Gefährdung der noch zugänglichen Trinkwasser-Reserven und der Entsorgung von toten Tieren. „Das Gefährlichste ist es stets, nichts zu tun! Wenn sich jetzt noch Seuchen ausbrechen, wird die Ansammlung von Problemen (Flucht, Energie, Lebensmittel-Produktion) schier unlösbar werden“, konstatiert Petrovic.

[…] „Uns ist bewußt, daß Kontrollen nötig sind, aber die alleinige Überprüfung durch NGOs, die Hilfe leisten, ist viel zu wenig. Wer jetzt den Tierschutz im Hinblick auf die Tiere aus den Kriegsgebieten nicht als staatliche und supranationale Aufgabe versteht, nimmt weit größere Gefahr für Gesundheit und Sicherheit in Kauf. Die europäischen Tierschutzbehörden sollten gemeinsam mit erfahrenen Tierschutz- Organisationen blitzartig Konzepte für die Rettung von Haustieren und Nutztieren erstellen und die dafür erforderlichen Logistik unterstützen“, appelliert Petrovic.

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