„Am nächsten Tag besuche ich die DCC erneut und als erstes mache ich ein Video-Interview mit der Clinic-Managerin Babsi. Sie erzählt aus freien Stücken, wie die DCC gegründet wurde, die ersten schweren Aufbaujahre durch den unermüdlichen Einsatz von Marina Möbius bis hin zum heutigen mehr als herzeigbaren Gelände mit zwei OP-Arealen und Intensivstation sowie besonderer Betreuungsstation für die behinderten Hunde. Letztere bedeuten ja einen besonders intensiven Betreuungsaufwand und (fast) jede/r bei uns würde sich fragen, warum man nicht zumindest einige dieser meist querschnittsgelähmten oder sonst schwer behinderten Hundepatienten einfach eingeschläfert hat. Aber das verbietet quasi die hier vorherrschende buddhistische Religion, die jedes – auch das erbärmlichste – Leben als schützenswert erachtet. Diese Sichtweise hat natürlich 2 Seiten, denn sie kann - unbehandelt - auch schwerstes Leiden und Dahinsiechen bis zum langsamen Tod bedeuten. Es sei denn, es gibt die 24-Stunden-Betreuung von DCC mit täglichem Verbandswechsel und „tender loving care“…
Danach wohne ich noch der Fütterung der ca. 200 hungrigen Mäuler bei, und da zeigt sich wieder, wie perfekt alles organisiert ist: Die Hunde sind in Gruppen eingeteilt, die sich jeweils gut verstehen; falls trotzdem ein kleiner Futterneid aufkeimen sollte, sind sofort einige Helfer zur Stelle, um die aufkommenden Streite zu schlichten. Manche Hunde muß man allerdings auch getrennt in einem extra Raum füttern, weil sie entweder zu scheu oder zu aggressiv sind. Jede Gruppe weiß schon, wann sie an der Reihe ist und wartet großteils geduldig, bis sie dran kommt…
Dann wird auch noch von besorgten Singhalesen eine Gruppe winziger Welpen hereingebracht, die angeblich von ihrer Mutter verlassen worden sind (oder wollte man sie einfach nur loswerden?). Jedenfalls sind die sieben noch ziemlich verängstigt, stürzen sich aber trotzdem gleich auf das angebotene Futter. Sie werden hier erst mal aufgepäppelt und dann wird versucht, für diese sieben gute Plätze zu finden - als Welpen haben sie immerhin noch ganz gute Chancen…“