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Tönnies-Skandal vor Gericht

16.12.2021

Tönnies-Skandal auch auf Gerichtsebene

wildbeimwild.com: Verdeckte Recherchen zeigen Mietwucher, Einschüchterung und Ausbeutung im System von Fleisch-Milliardär Clemens Tönnies. Deutschlands größte Schlachtfabrik steht wie kaum ein anderer Betrieb für miserable Lohn- und Lebensbedingungen.

Am 14.12.2021 wurde die SAT1-Sendung „Inside Tönnies“ ausgestrahlt (hier der link zur Sendung, leider nur nach Anmeldung möglich https://www.sat1.at/tv/sat-1-investigativ/video/11-inside-toennies-ganze...). Dort wurden noch immer anhaltende, schockierende Mißstände im Schlachtbetrieb Tönnies gezeigt. Der Großbetrieb ist seit jeher darauf bedacht, nichts nach außen dringen zu lassen: Vor mittlerweile siebeneinhalb Jahren reichte PETA-Senior Dr. Edmund Haferbeck ein Auskunftsersuchen beim Landkreis Gütersloh ein. Dr. Haferbeck forderte damals Dokumente über die Verwurfsstatistik, mögliche anhängige gerichtliche oder ordnungsrechtliche Verfahren, Fehlbetäubungen sowie etwaige Gesetzesverstöße an. Der Landkreis erklärte sich dazu bereit, die Informationen nach dem Landespresse- und Verbraucherschutzgesetz herauszugeben, wurde aber im letzten Moment von Tönnies gestoppt. 

Die dagegen eingereichte Klage vor dem Verwaltungsgericht Minden hatte Erfolg: Mit Urteil vom 28.7.2016 – das Urteil kann von Herrn Dr. Haferbeck angefordert werden – verpflichtete das Gericht den vom Streithelfer Tönnies flankierten Kreis Gütersloh, die Informationen herauszugeben. Die dann eingelegten Rechtsmittel verzögern das Verfahren seit nunmehr 5 Jahren. 

Die Firma Tönnies, so läßt sich aus deren juristischem Versteckspiel schließen, hat offensichtlich Vieles zu verbergen, das über das dort ohnehin angewandte grausame Betäuben von Schweinen mit CO2 hinausgeht.

„Mit immer neuen Tricks und Halbwahrheiten in seinen juristischen Einlassungen an das nordrhein-westfälische Oberverwaltungsgericht schafft es der Tönnies-Clan, eine Umsetzung des Urteils vom Verwaltungsgericht Minden wieder und wieder zu verhindern“, so Dr. Edmund Haferbeck, Senior-Mitarbeiter im Bereich Special Projects bei PETA. „Die gerichtliche ‚Abwehrschlacht‘ wird eher durch Tönnies als Streithelfer als durch den eigentlich verklagten Kreis Gütersloh geführt. Die ist nur ein weiterer der vielen Skandale rund um den Massenschlachtbetrieb. Tierquälerei und sklavenähnliche Arbeitsbedingungen sind dort wie in der Fleischwirtschaft insgesamt Teil des Systems.

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