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Stop Tiertransporte ins Ausland

22.05.2020

Immer mehr deutsche Bundesländer stoppen Tiertransporte nach Rußland

www.vier-pfoten.at: Keine Versorgungsstationen für Tiere: VIER PFOTEN fordert österreichische Regierung auf, Beispiel zu folgen

Informationen von VIER PFOTEN zufolge genehmigen nun auch die deutschen Bundesländer Niedersachsen und Sachsen keine Tiertransporte mehr in und durch die Russische Föderation, da dort offiziellen Angaben zufolge keine Versorgungsstationen für die Tiere zur Verfügung stehen. Das Bundesland Brandenburg hatte Ende April die Aussetzung seiner Transporte bekanntgegeben. Hessen und Bayern haben Rußland in ihre seit vergangenem Jahr bestehende Liste der verbotenen Drittstaaten aufgenommen. VIER PFOTEN fordert das für Tiertransporte zuständige Gesundheitsministerium auf, diesem Beispiel umgehend zu folgen. Zwischen 2008 und 2018 exportierte Österreich insgesamt 587.389 Tiere in die Russische Föderation.

„Ein Export-Stopp nach Rußland sowie in andere Drittstaaten ist mehr als überfällig. Es ist offensichtlich, daß die Tiere ohne Versorgungsstationen auf den Transporten schlimmsten Qualen und einer unvorstellbaren Tortur ausgesetzt sind“, sagt VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck. „Auch die Exporte in andere Hochrisikoländer wie den Libanon, Algerien, Libyen, Marokko und Iran müssen ausgesetzt werden. Die Tiere werden dort unter grausamsten Bedingungen getötet. Ein aktueller Fachartikel des renommierten österreichischen Tierarztes Alexander Rabitsch gemeinsam mit dem Juristen Christoph Maisack belegt dies auf eindrucksvolle Weise.“

Darüber hinaus ist gerade in der Corona-Krise der Tierschutz auf dem Landweg noch weniger als sonst gewährleistet. Daher hat Niedersachsen aufgrund von Unabwägbarkeiten auf der Transportroute Transporte auch in den nordafrikanischen Raum, insbesondere nach Algerien und Marokko, untersagt. „Gerade jetzt muß auch ein Zeichen für Tierschutz gesetzt werden. Wenn Transporte in Länder abgefertigt werden, in denen es keine Versorgungsstationen gibt, wird EU-Recht gebrochen“, sagt Weissenböck.

Nach wie vor werden auch Lebendtiere nach Österreich importiert. Diese Transporte sind aus Sicht von VIER PFOTEN umso absurder, als Landwirte in Österreich von Überproduktionen angesichts der Corona-Krise sprechen. „Es hat doch niemand dafür Verständnis, daß gerade jetzt Tiere unter schlimmen Bedingungen durch ganz Europa nach Österreich importiert werden, um als Billigfleisch auf unseren Tellern zu landen“, so Weissenböck.

Siehe dazu auch die gestrige SPÖ-Presseaussendung: „Grüne fallen auch beim Tierschutz um“

 

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