Hinter der Fassade: So leiden Schweine bei Agrarlobbyisten
ariwa.org: Animal Rights Watch e.V. veröffentlicht erschreckendes Videomaterial aus familiengeführten Schweinemastbetrieben in Deutschland (Ähnliches kann man immer wieder auch in Österreich dokumentieren!), für die zwei einflußreiche Agrar-Lobbyisten mitverantwortlich sind. Zerkratzte und verletzte Schweine, wundgebissene Schwänze und Ohren; Mastdarmvorfälle und Nabelbrüche bestimmen das Bild. Wenn derart extremes Leid schon in Betrieben an der Tagesordnung ist, bei denen führende Branchenvertreter eine Mitverantwortung tragen, was sagt das erst über den generellen Zustand in Deutschlands Tierindustrie aus?
Elend, Leid und Tod sind Alltag in der Tierindustrie
In der Tierindustrie bestimmen Elend, Leid und Tod den Alltag – auch in den Betrieben von Lobbyvertretern. Das zeigen aktuelle Aufnahmen aus den Familienbetrieben von zwei führenden Agrar-Lobbyisten von Ende August 2021.
Einer dieser Betriebe gehört einem Schweinemäster, der nicht nur als Vorstandsmitglied und Vizepräsident in führenden Branchenverbänden tätig ist, sondern auch der sogenannten Borchert-Kommission angehört, die im Auftrag der Bundesregierung Vorschläge für mehr „Tierwohl“ in Deutschland erarbeiten soll. In seinem eigenen Betrieb sieht „Tierwohl“ jedoch so aus: zerkratzte und verletzte Schweine mit wundgebissenen Schwänzen und Ohren; schmerzhafte Mastdarmvorfälle und Nabelbrüche; chronisch entzündete Augen aufgrund der Ammoniakdämpfe. Dazu furchtbarer Gestank und drangvolle Enge.
„Tierwohl“ als Zukunftsmodell?
Auch in der familiengeführten Schweinemast, für die ein zweiter Schweine-Lobbyist verantwortlich ist, sind für die Tiere schwere Verletzungen, verkotete Betonspaltenböden und unendliche Monotonie lebenslanger Alltag. Als Mitglied der „Initiative Tierwohl“ erhält dieser Betrieb Prämienzahlungen dafür, daß er die „gehobenen“ Kriterien der Stufe 2 erfüllt. Außer etwas Stroh als Beschäftigungsmaterial und geringfügig mehr Platz ändert sich für die Schweine dadurch allerdings nichts.