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Petition gegen die generelle Geflügel-Stallpflicht in Österreich

13.02.2017

Bereits mehrmals hat ANIMAL SPIRIT in verschiedenen Artikeln (Hier oder Hier) über die Nicht-Haltbarkeit der offiziellen These der angeblichen Verbreitung der Geflügelpest durch Wildvögel  - anstatt durch Massentierhaltung oder internationale Tier- und Fleischtransporte - hingewiesen. Jetzt gibt es eine aktuelle Petition gegen die sinnlose und gesundheitsschädliche Stallpflicht - keine Keulung ohne gesicherter Befunde (siehe auch aktueller Beitrag auf www.swr.de: Über 500.000 Tiere mußten allein in D getötet werden):

www.openpetition.eu/at/: Die aktuelle Fassung der Geflügelpest-Verordnung, wodurch die Verhängung der Stallpflicht im gesamten Bundesgebiet Österreichs erfolgte, zwingt tausende gesunde Tiere in eine unhaltbare Lebenssituation (die vor Verhängung der Aufstallpflicht tierschutzrechtlich sogar bestraft worden wäre!). Durch eine beengte Stallhaltung - meist sind nur Nachtruheplätze vorhanden - ist ein artgerechtes Leben der Tiere tagsüber nicht möglich. Der fehlende Platz führt zu schlechtem Stallklima (Staub, Luftfeuchte, Ammoniak) und zu erhöhter Aggressivität und Verletzungen bei Rangkämpfen. Die Unterversorgung mit natürlichem Licht (UV) und die angeführten Streßfaktoren wirken sich äußerst negativ auf das Immunsystem unserer Tiere aus. Die denkbar schlechteste Antwort zur Abwehr von Erkrankungen!

Eine erfolgreiche Erhaltungszucht ist unter diesen Bedingungen nicht möglich. Speziell bei Groß- und Wassergeflügel sind genügend Platz und Wasserflächen für eine Befruchtung Voraussetzung (wir lehnen künstliche Befruchtung, wie in der Geflügelindustrie, ab). Jahrhundertealte, an unser Klima angepaßte Geflügelrassen, welche vielfach schon auf der Roten Liste bedrohter Haustierrassen stehen, werden noch schneller unwiederbringlich verschwinden, da viele Züchter aufgeben müssen. Dabei gehen weitere Genreserven für die Erhaltung von Zweinutzungsrassen verloren, die für die Weiterentwicklung einer humaneren Tierzucht in der Öko- und Biolandwirtschaft unbedingt notwendig wären (die derzeit angebotenen Hochzuchtrassen sind dafür ungeeignet). Die Auflage der gesetzlichen Stallpflicht und eine undifferenzierte Keulung von seltenen Rassen führen zur weiteren Zerstörung der Artenvielfalt! Solange für einen Bestand noch kein eindeutig abgesicherter Laborbefund vorliegt, fordern wir daher nur bei Akutfällen eine Einrichtung von Sperr- und Beobachtungszonen und keine Tötung auf Verdacht von gesunden Tieren. Daß die Tiere bis zur zweifelsfreien Feststellung des Virustyps unter Quarantäne stehen, ist selbstverständlich.

Es wurde nicht kommuniziert, auf welchen wissenschaftlichen Erkenntnissen die Verhängung der flächendeckenden Stallpflicht in Österreich erfolgte. Wir vermuten, daß die vom Friedrich-Löffler-Institut (FLI) schon seit mehr als 10 Jahren vertretene These - die Wildvögel transportieren die Viren von Asien nach Europa und verbreiten sie hier - ausschlaggebend war. Weltweit unabhängige Institute zweifeln dies an und lehnen sie als nicht wissenschaftlich gesichert ab (Prof. Dr. Sievert Lorenzen). Recherchen durch unabhängige Experten, Biologen, Virologen, Ornithologen, Veterinäre, Natur- und Tierschutzorganisationen, NGO´s, WAI, WHO, UN usw. sehen hier andere Zusammenhänge.

Fakt ist, daß es die Vogelgrippe unter Wildvögeln schon immer gegeben hat (erstmals beobachtet in Italien im Jahr 1878) und daß die derzeitigen Virusvarianten für den Menschen nicht gefährlich sind. Unabhängige Wissenschaftler gehen davon aus, daß die pathogenen Keime in den industriellen Vogelställen entstehen. Hier sind Tiere zu Tausenden dicht aneinandergedrängt auf engstem Raum ohne natürlichem Licht untergebracht. Sie stehen in ihren eigenen Exkrementen und sind unvorstellbarem Streß ausgeliefert. Erreger, die auch durch global gehandelte Futtermittel u. Komponenten z.B. Tiermehle, Einstreu etc. in die scheinbar abgeschotteten Ställe eingetragen werden, finden hier einen idealen Nährboden.

Die besten Hygienestandards und die längste Stallpflicht können nicht verhindern, daß das Virus unter anderem durch den globalen Ei- und Kükenhandel, Transporte von Schlachttieren (in offenen LKW´s), Futter, Einstreu, Kot etc. ins Freie gelangt und somit einer Verbreitung Tür und Tor geöffnet ist. Der internationale Handel mit Geflügel und Geflügelprodukten erhöht das Risiko, daß sich die Krankheitserreger global ausbreiten können. Dafür spricht z.B., daß der derzeitige Ausbruch der Vogelgrippe entgegen der Zugvogelrouten verläuft – nämlich entlang der großen Verkehrswege in Europa. Wir kommen immer mehr zur Überzeugung, daß die Zugvogeltheorie dazu verwendet wird, um andere Mechanismen zu verschleiern, welche die Erforschung der tatsächlichen Verbreitungswege behindert!

Wir fordern daher
• Nur bei Akutfällen eine Einrichtung von Sperr- und Beobachtungszonen
• Außerhalb der Sperr und Beobachtungszonen keine Stallpflicht
• Ablehnung der einzigen Testform mittels Schnelltest (ELISA), statt dessen Abklärung durch mehrstufige Testmethoden
• keine Tötung auf Verdacht von gesunden Tieren, solange für den Bestand noch kein eindeutig abgesicherter Laborbefund vorliegt
• Infragestellung der Zugvogeltheorie, statt dessen Erforschung der tatsächlichen Verbreitungswege
• Untersuchung der Verdachtstiere auf die tatsächliche Todesursache und Begleiterkrankungen: Altersschwäche, Nahrungsmangel, Pilze, Bakterien, Vergiftungen, etc.

Das "Team der Sparte Geflügel im Rassegeflügelzuchtverband Österreich"

Begründung:

Die aktuelle Verhängung der Stallpflicht über das gesamte Bundesgebiet Österreichs zwingt außerhalb der Sperr- und Überwachungszonen tausende gesunde Tiere in eine tierschutzrechtlich unhaltbare Lebenslage. Es geht hier in erster Linie um die Hinterfragung der Sinnhaftigkeit und Grenzen dieser Verordnung. Auch sollen Fakten, welche von betroffenen Personen und unabhängigen Wissenschaftlern gesammelt wurden, berücksichtigt werden.

Seit nunmehr 10 Jahren gibt es keinen wirklichen Fortschritt in der Eindämmung der Geflügelpest. (aus NABU 11/2016). Die Erforschung der genauen Infektionswege ist für uns Alle wichtig. Es betrifft Millionen von Lebewesen – Tiere sind Mitgeschöpfe und keine „Sache“!

Weitere Infos unter:
www.wai.netzwerk-phoenix.net/
www.rassegefluegel.at
www.aktionsbuendnis-vogelfrei.jimdo.com

Tierschutz-Themen: