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NGOs fordern Verbot von Jagdtrophäen

23.08.2022

136 NGO’s aus aller Welt fordern ein Verbot der Einfuhr von Jagdtrophäen

wildbeimwild.com: In einem gemeinsamen Positionspapier sprechen sich 136 Natur- und Tierschutzorganisationen aus der ganzen Welt, darunter 45 NGOs aus afrikanischen Ländern, gegen die Trophäenjagd aus und fordern die Politik auf, die Einfuhr zu verbieten.

Die Trophäenjagd gehört zu den schlimmsten Formen der Ausbeutung von Wildtieren und ist weder ethisch noch nachhaltig. Angesichts der vom Menschen verursachten globalen Krise der Artenvielfalt ist es inakzeptabel, daß die Ausbeutung von Wildtieren nur für den Erwerb einer Jagdtrophäe immer noch erlaubt ist und daß Trophäen immer noch legal importiert werden können. Es ist höchste Zeit, daß die Regierungen diese schädliche Praxis beenden.

Zwischen 2014 und 2018 wurden weltweit fast 125.000 Trophäen von CITES-geschützten Arten eingeführt, wobei die USA und die EU die größten Importeure sind.

Die Trophäenjagd kann sich nachteilig auf das Überleben von Arten auswirken und Erhaltungsmaßnahmen untergraben. Trophäenjäger haben es oft auf seltene und gefährdete Arten oder auf Tiere mit beeindruckenden körperlichen Merkmalen abgesehen und entfernen Individuen, die für die Fortpflanzung und die Stabilisierung sozialer Gruppen wichtig sind. Indem sie auf solche Tiere zielen, tragen Trophäenjäger direkt und indirekt zum Rückgang der Populationen, zur Störung der Sozialstruktur und zur Verringerung der Widerstandsfähigkeit bei. Die Industrie steigert die Nachfrage nach Teilen und Produkten gefährdeter Arten und schafft Anreize für deren Tötung durch Prämiensysteme und andere Aktionen.

Darüber hinaus ist der Abschuß von Tieren geschützter und gefährdeter Arten oft ein Privileg ausländischer Hobby-Jäger, während der Zugang zu Wildtieren und Land für Einheimische oft eingeschränkt ist. Diese Entmündigung lokaler Gemeinschaften in Verbindung mit den sozial destabilisierenden Auswirkungen der Trophäenjagd auf viele Arten kann Konflikte zwischen Mensch und Tier eher verstärken als entschärfen. Solche Situationen werden noch dadurch verschärft, daß die Trophäenjagdindustrie den lokalen Gemeinschaften keinen nennenswerten wirtschaftlichen Nutzen bringt, ganz im Gegensatz zu dem, was die Befürworter der Trophäenjagd behaupten. Da die meisten Jagden auf Privatland stattfinden und der Jagdsektor von Korruption geplagt ist, landen die Einnahmen aus der Trophäenjagd in der Regel in den Taschen der Jagdveranstalter, privaten Farmbesitzer und lokalen Eliten.

Die Trophäenjagd verursacht unermeßliches Tierleid, während sie wenig oder gar nichts für den Schutz der Wildtiere oder der lokalen Gemeinschaften tut. Tatsächlich entnehmen Trophäenjäger in vielen Fällen wichtige Einzeltiere aus empfindlichen Populationen und schädigen damit deren soziale und genetische Integrität. Es ist an der Zeit, der Trophäenjagd ein dauerhaftes Ende zu setzen und gleichzeitig nach alternativen, effektiveren und humaneren Wegen zu suchen, um Mittel für den Schutz von Wildtieren und die Entwicklung lokaler Gemeinschaften bereitzustellen.

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