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Neue Insektenzuchtanlage in OÖ

26.04.2023

Größte Insektenzuchtanlage Österreichs entsteht im Innviertel

ots.at: Das Thema „Insektenproduktion“ für Lebensmittel und als Tierfutter nimmt Fahrt auf – und Oberösterreich will sich ganz offensichtlich als Vorreiter positionieren: Das Start-up-Unternehmen Ecofly errichtet derzeit im Bezirk Schärding [Anm.: wo auch 2 der 3 ANIMAL SPIRIT-Gnadenhöfe lokalisiert sind] Österreichs größte Insektenzuchtanlage. Ab Ende 2023 werden im Innviertel 2.400 Tonnen Fliegenlarven pro Jahr produziert. Genauer gesagt handelt es sich dabei um die „Schwarze Soldatenfliege“ - ein Insekt, das bei uns gar nicht heimisch ist. Produziert werden sollen Düngemittel, Öle für Kosmetika und Tierfutter-Bestandteile.

Die bald im Innviertel produzierte „Schwarze Soldatenfliege“ kommt ursprünglich in Gebieten mit tropischem bis warmem Klima vor, ist bei uns also gar nicht heimisch. Aber zurück zum österreichischen Unternehmen Ecofly, bei dem der Sprung zu Lebensmitteln nicht weit ist: Der Linzer Lebensmittelkonzern VIVATIS, der sich auf die Nahrungs- und Genussmittelbranche spezialisiert hat, ist mit 67,6 Prozent mehrheitlicher Inhaber von Ecofly. Zur VIVATIS-Gruppe gehören u.a. die Marken Inzerstorfer, Himmeltau, Knabbernossi, Wojnars, Maresi, Bauernland und Karnerta.

„Denkbare Risiken“

Die deutsche Verbraucherzentrale listet unter den „denkbaren Risiken“ beim Thema Insekten als Lebensmittel übrigens die mögliche Übertragung von Zoonosen (Infektionskrankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden können und umgekehrt), den Einsatz von Arzneimitteln wie Antibiotika, Hormonen oder anderen Chemikalien bei der Insektenproduktion sowie bis dato teils fehlende spezielle Hygiene- und Sicherheitsvorschriften für die Zucht und Produktion von Speiseinsekten auf. Weiters bedenklich: Die Herkunft der Insekten muß nicht auf dem Produkt gekennzeichnet sein.

MFG: „Wir lehnen die bedenkliche und unnatürliche Massenproduktion von Insekten ab, ebenso wie deren Verwendung in jeglicher Form.“

[…] Durch die Verarbeitung zu Pulver ist es möglich, daß selbst in Keksen ‚der Wurm drin‘ ist. Als Pulverbeimischung ist sogar in Nudeln ein Anteil von bis zu zehn Prozent erlaubt. Insekten können künftig auch als billige Suppengewürz-Zugabe verwendet werden oder in Knabbereien, Brot, Süßigkeiten, Kartoffelprodukten, in bierähnlichen Getränken und selbst in der Frankfurter am Würstelstand stecken.

Insekten werden in manchen Teilen der Welt regelmäßig als alternative Proteinquelle gegessen: „Das bedeutet aber nicht, daß man alles, was irgendwo auf unserem Planeten passiert oder die EU für richtig befindet, auch bei uns 1:1 übernehmen muß – schon gar nicht, wenn dazu absolut keine Notwendigkeit besteht“ so Joachim Aigner. Klar ist, daß die relativ günstig zu produzierende ‚Massenware Insekten’ auf kurz oder lang die heimische Produktion der klassischen österreichischen Lebensmittel immer weiter verdrängen würde – gerade heute, wo es nur mehr um Kosten, Gewinnmargen und Preisvorteile geht.

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