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Nachtrag zum Welt-Tierschutztag

05.10.2022

Welttierschutztag und Urchristentum

Gestern, am 4. Oktober, war wieder „Welttierschutztag“: es regnete mehr oder weniger salbungsvolle Presseaussendungen von allen möglichen Organisationen, von für die legale Tierqual verantwortlichen Parteien/Politikern und sogar von der Agrarindustrie. Wir von ANIMAL SPIRIT haben nichts verschickt, denn wir machen ohnehin 365 Tage im Jahr Tierschutz- und Tierrechtsarbeit: Für rund 700 Tiere auf unseren 3 Gnadenhöfen, für jeden Herbst Dutzende freigekaufte und vermittelte Fohlen, für 3 Auslandsprojekte (Ägypten, Sri Lanka und Brasilien) für Esel, Streunerhunde und -katzen und auch noch bei der Unterstützung anderer unermüdlicher TierschützerInnen, wie z.B. der private Gnadenhof in Maishofen.

Dennoch können wir, als relativ kleiner und ausschließlich aus Spenden finanzierter Verein, nicht allen helfen; denn immer noch leiden weltweit unendlich viele Tiergeschwister durch den Menschen, sowohl in der Massentierhaltung, bei tagelangen Tiertransporten, in der Pelzindustrie oder in Tierversuchs-Laboren. Wir können allerdings alle und jeden Tag durch bewußteres Konsumverhalten (z.B. biologische und/oder vegetarisch-vegane Ernährung), oder auch im Spirituellen, dazu beitragen, daß weniger Tiere durch uns leiden müssen.

Viele Menschen bezeichnen sich noch immer als Christen, wissen aber nicht (da von den Amtskirchen unterdrückt), daß die urchristliche Lebensweise lange fleischlos war. Das Wort vegetarisch kommt von vegetus (lat.: gesund, frisch oder lebendig). Im heidnischen Rom waren die Priester zugleich die Metzger und fast alles Fleisch ging durch die Hände heidnischer Opferpriester. Schon allein darum galt Fleisch für Christen und Juden als unrein. Für die Urchristen war der Vegetarismus – das Prinzip des „ahimsa“ (Nicht-Verletzen) - bis zum Konzil von Nicäa (325 n.Chr.) selbstverständlich, dann ‚erhob‘ Kaiser Konstantin die urchristliche Lehre zur Staatsreligion. Danach wurde der Vegetarismus aus den für die Evangelien entscheidenden Texten getilgt oder entsprechend geändert – und mit brutaler Gewalt durchgesetzt: Christen, die den Vegetarismus in Hörweite der Kirchen weiterhin propagierten, wurde flüssiges Blei in die Kehlen gegossen...

Dennoch wäre auch in der aktuellen Bibel noch einiges zu diesem Thema zu finden, nähme man die Texte ernst, z.B. in 1. Mose 1,29: „Hiermit übergebe ich euch alle Pflanzen auf der ganzen Erde, die Samen tragen und alle Bäume mit samenhaltigen Früchten. Euch sollen sie zur Nahrung dienen.“ In Jes. 66,3 heißt es: „Wer Rinder schlachtet, kommt jemandem gleich, der Menschen tötet.“ Geht es noch deutlicher? Und im aramäischen Urtext des Johannes-Evangeliums spricht Jesus (47/6): „Und ich sage euch abermals: Jeder, der den Leib irgendeines Geschöpfes zur Nahrung, zum Vergnügen oder zum Gewinn zu besitzen sucht, verunreinigt sich hierdurch.“ Und auch Albert Schweitzer formuliert es treffend: „Ich kann nur Achtung haben für alles, was lebt. Das ist der Anfang von jeglicher Moral.“

Weitere Zitate berühmter Vegetarier findet man auf unserer Seite "Zitate berühmter Vegetarier"
Mehr Infos zum Thema u.a. HIER: „Jesus und die ersten Christen waren Vegetarier - Mißbrauch von Christus durch die Kirche und der Krieg gegen die Tiere“

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