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Mitgefühl für "Wegwerf-Kälber"

09.03.2022

Zitat von Leo Tolstoi zur aktuellen Welt-Situation: „Solange es Schlachthöfe gibt, wird es Schlachtfelder geben!“

Mitgefühl für unsere Mitgeschöpfe

Anita vom Gnadenhof Esternberg schreibt: „Auf dem Weg zu meinem Arbeitsplatz am Gnadenhof Esternberg vergeht kaum ein Tag, an dem kein Viehtransporter auf der Straße zum örtlichen Schlachthof vor mir herfährt. Der Todestransporter muß links abbiegen, um an die Tötungsstation zu gelangen. Ich fahre an den LKWs vorbei und falls die Lüftungsschlitze geöffnet sind, sehe ich Kälber oder Kühe eng mit einem Strick angebunden, mit weit geöffneten Augen vor Angst, ahnend, welches grausame Schicksal sie erwartet. Jeden Tag frage ich mich aufs Neue, wieso der größte Teil der Menschen kein Mitleid mit den Kuhbabys oder ausgedienten Milchkühen verspürt…
Ich habe eine Forderung an die Politik: Die Schlachthäuser dürfen nicht mehr hinter hohen, abgeschirmten Mauern stehen, nein, sie dürfen nur noch gläserne Wände haben. Das Grauen soll sichtbar gemacht werden.

Auf unserem Hof beherbergen wir 18 Rinder und 4 Zeburinder, die wir vor dem qualvollen Tod am Schlachthof retten konnten. Da gibt es z.B. Felix, den 12-jährigen großen, zahmen Ochsen - er kam als Kalb in einem sehr bedenklichen Zustand zu uns: Abgemagert bis auf die Knochen, kein Fell an den Beinen und Unterbauch, viele Stellen, an denen er sich wundgelegen hatte. Mit viel Liebe, Mühe und seinem großen Überlebenswillen hat er sein neues, gutes Leben bei uns begonnen.

Dann gibt es da noch ein kleinwüchsiges Kälbchen: der Landwirt hat es nicht übers Herz gebracht, dieses kleine hilflose Wesen ins Schlachthaus zu fahren. Unsere alten Kühe haben „Rainbow“ (siehe Foto) sofort bemuttert und aufgenommen. Es sind diese rührenden Szenen, die einen immer wieder zum Nachdenken anregen, wieso Menschen derart unmenschlich mit unseren Mitgeschöpfen umgehen.

Seit Jahren beobachten wir das soziale und friedliche Verhalten unserer sanften Riesen untereinander. Um so schmerzhafter sind die Gedanken an die tausenden von Kälbern, Kühen und Ochsen, die jeden Tag sterben. Die Politik ist gefordert – gerade in Krisenzeiten wie diesen -, unseren Landwirten Ausstiegsmöglichkeiten aus der Milch- und Fleischwirtschaft zu bieten, hin zu einer pflanzlichen Ernährungsweise, die kein Tierleid verursacht.“

Siehe dazu das berührende Video „Abfall Milch - Kälbchen Milos Rettung!“: Kälber werden nur geboren, damit die Mütter ihr ganzes Leben lang Milch geben, weil die Menschen eben tierische Muttermilch trinken wollen. Kleine Kälber bringen nicht viel Geld beim Schlachter, sie sind für Milchbauern einfach nur "Lebendmüll."

PS: Gerade heute sind unsere Mitarbeiterinnen unterwegs, um eine alte Milchkuh, die ihr ganzes Leben lang nur an der Kette angehängt war, zu befreien und auf unseren Gnadenhof bringen. Mehr dazu im nächsten Newsletter!

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