"Eine Art Martinsfeuer auf spanisch…" (aus dem Internet uns zugeschickt):
Trotz starker Sicherheitsvorrichtungen (gegen Tierschützer) gelang es einem Team der spanisch-lateinamerikanischen Tierschutz-Organisation Anima Naturalis am vergangenen Wochenende, im berüchtigten spanischen Medinaceli (Soría) die Absperrungen zu umgehen und den Ort des Geschehens, der öffentlichen Feier bzw. Hinrichtung des „Toro Jubilo“ (Jubelstier, auch bekannt als „Toro Embolado“, Feuerkugel-Stier) zu erreichen. Zum wiederholten Male gelang es so, eine der barbarischsten und satanischsten Tierquälereien zu dokumentieren, die in Spanien als Volksbelustigung für Primitiv-Sadisten der Extra-Klasse – und selbstverständlich als schutzwürdiges, traditionelles Kulturgut gepriesen – abgehalten wird.
Zu diesem Zweck wird ein Jungstier mittels etwa 20 Helfern an einen Pfahl gefesselt. Man plaziert dann an seinen Hörnern ein Holz-Gestell mit zwei in Pech o. dgl. brennbarer Flüssigkeit getränkten und zu Kugeln geformten Lappen. Diese werden dann angezündet und der Stier durch Kappen des am Kopf befindlichen Anbinde-Seils frei gelassen. Man amüsiert sich dabei köstlich, wie das vor Verbrennungsschmerzen in den Hörnern und sehr häufig auch an ganzen Körperpartien (durch herabtropfendes Pech) wahnsinnig werdende Tier panisch davon rennt. Nicht selten begeht der Stier regelrechten Selbstmord durch Rennen gegen beliebige Hindernisse oder auch gezielt zurück gegen den Anbinde-Pfahl (im vergangenen Jahr dokumentiert).
Neben einigen pechschwarzen bzw. rückständigsten Regionen Spaniens finden derartige Feuerstier-Belustigungen ausgerechnet auch in Katalonien statt, wo man mittels Volksentscheid und gegen den Willen der spanischen Nationalregierung sogar den klassischen Stierkampf (corrida de toros) abgeschafft hat. Insgesamt werden in Spanien jährlich über 3.000 Stiere wie oben geschildert als Feuer- oder Jubelstiere in Brand gesetzt.
Die Katholische Kirche hat wie gewohnt nichts gegen derartige Tierquälereien einzuwenden, schließlich finden sie sogar meist zu Ehren christlicher „Heiliger“ statt. Tiere sind ja nach der amtskirchlichen Lehre seelenlose Kreaturen, die man daher zur menschlichen Freude auch nach Belieben quälen darf. Papst Franziskus ist bekanntlich selber Stierkampf-Fan und diesbezüglich petitionsresistent.
Gerhard Heybrock