Mara und Mona, die zwei Schlachtponys, suchen guten Lebensplatz
Wieder erzählt Gnadenhofleiterin Anita von zwei Tierrettungen: "Wie letztens berichtet holte unser Tierpfleger Sascha ja das Eselchen Sissi von einem Tierhändler ab; wahrscheinlich sollte es so sein, daß er beim Händler ein armseliges Pony stehen sah, dessen rechtes Auge völlig zerstört und vereitert war. Die Auskunft über dessen Schicksal war folgende: "Eine Familie hat für ihre Kinder die beiden Ponys angeschafft, die Kinder hatten dann keine Interesse mehr, und jetzt mußten die Tiere so schnell als möglich weg..." Die schlimme Augenverletzung dürfte das Tier schon länger gehabt haben, aber für einen Tierarzt wollte man offenbar kein Geld ausgeben. Deshalb waren die beiden jetzt beim Pferdehändler gelandet, von wo sie in der Pferdeschlachterei landen würden....
Sascha konnte da wieder einmal nicht wegschauen, wenn man ein armseliges, leidendes Mitgeschöpf sieht, dem so ein grausames Schicksal bevorsteht und so rief er aufgeregt am Gnadenhof an, was er nun machen solle. Unser Gnadenhof-Team kam zur Notfallbesprechung zusammen und jeder Mitarbeiter stimmte dafür, das Tier zu retten. Notfalls würden wir die Kosten selber übernehmen, falls wir keine Spender finden würden. Überglücklich gaben wir Sascha grünes Licht, das Pony zu kaufen. Aber bereits nach fünf Minuten kam der nächste Notruf von Sascha: Als er das Pony Mara mit dem kaputten Auge in den Hänger führte, drehte das zweite Pony - Mona -, welches mit ihr im Stall gestanden hatte, völlig durch, bäumte sich auf und schrie erbärmlich. Die beiden waren ja ein Leben lang zusammen! Können wir es verantworten, die beiden armen Seelen jetzt zu trennen? Nein - natürlich konnten wir es nicht, wurde wieder einstimmig beschlossen. Wir werden die Kosten schon irgendwie wieder rein bekommen, dachten wir - und hofften wieder einmal auf unsere treuen SpenderInnen! Die beiden Ponys wichen nicht mehr von Saschas Seite, wohl wissend daß dieser Mensch sie vor einem grausamen Schicksal retten würde. Freudig trippelten die Ponystuten in den Anhänger; am Gnadenhof Esternberg angekommen fühlten sie sich gleich wie zu Hause, genossen die Streicheleinheiten von allen Mitarbeitern, einen großen hellen Stall mit frischen Heu und klarem Wasser.
Glück bedeutet für uns, mit unseren bescheidenen Möglichkeiten - wo immer möglich - armselige und geschundene Mitgeschöpfe zu retten und ihnen ein liebevolles restliches Leben zu schenken. Maras Auge konnte zwar nicht mehr gerettet werden, es wurde mittlerweile entfernt, aber jetzt geht es ihr wieder gut. Wir suchen tierliebe Menschen, die uns bei den Rettungskosten unterstützen, aber auch gute Lebensplätze - gegen Schutzvertrag - anbieten können oder eine Patenschaft für eines unserer Tiere übernehmen wollen. Vielen Dank!"