Lodur und Annemarie: Noch einmal „von der Schaufel gesprungen“!
Heute möchten wir von zwei wundersamen Heilungen zweier der Schützlinge auf unseren Gnadenhöfen berichten: So etwas hatten wir in all den Jahren am Gnadenhof Esternberg noch nicht gesehen: Unser fast 30-jähriger Isländer-Wallach „Lodur“ hatte neulich eine schwere Kolik - die bekanntlich auch zum Tod führen kann. Bis zum Eintreffen des Tierarztes wurde Lodur vom Gnadenhof-Team mit Naturheilmitteln gegen die Kolik behandelt, deren Wirkung aber erst nach einiger Zeit einsetzt. Unser kleines Minipony „Zwergnase“ ist der beste Freund von Lodur. Zwergnase muß wohl gespürt haben, daß sein Freund in akuter Lebensgefahr schwebt und so begann er damit, den am Boden liegenden Lodur in die Nase zu zwicken, mit seinen kleinen Hufen trapste er auf Lodurs Beinen umher, als wollte er sagen: „Komm mein Freund, steh auf und beweg dich!“. Er wurde immer lästiger, bis er Lodur schließlich zum Aufstehen bewegen konnte. Mittlerweile setzte aber auch die erwünschte krampflösende Wirkung des Mittels ein. Zwergnase hatte gute Dienste geleistet und mitgeholfen, Lodur das Leben zu retten. Es ist unglaublich welchen Spürsinn Tiere für Artgenossen, aber natürlich auch für Menschen besitzen.
Unsere 8-jährige Kuh „Annemarie“ vom Hendlberg bekamen wir schon als Kalb und daher war sie nie trächtig (als verantwortungsbewußter Gnadenhof züchten bzw. vermehren wir natürlich keine Tiere). Ihr Hauptinteresse richtet sich daher aufs (Fr)Essen, sowohl tagsüber als auch nachts. So hat sie es kürzlich tatsächlich geschafft, heimlich des Nachts mit ihren ca. 700 Kilo die Boxentüre aufzudrücken, in die Futterkammer einzubrechen und dort mindestens einen Sack Semmeln zu verspeisen. Normalerweise kann so etwas – wegen der eintretenden Übersäuerung des Vormagens („Pansenazidose“) – schnell zum Tod führen, wenn es nicht behandelt wird. Aber durch rasches Einschreiten unserer HoftierärztInnen – Verabreichung von basischen Mitteln sowie gesundem Pansensaft über eine Magensonde und literweise Infusionen – konnte das Schlimmste gerade noch verhindert werden. Die darauffolgende Klauenrehe, weshalb sie aufgrund der starken Schmerzen nicht mehr aufstehen konnte, haben wir nun auch noch mittels Entzündungshemmern und Schmerzmitteln in den Griff bekommen; jetzt läuft Annemarie wieder gesund und munter im Hof herum, bekommt vorerst nur Heu-Diät. Und die Boxentür hat unser „Mädchen-für-alles-Peter“ auch noch einmal verstärkt…